Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe Figur etwas länglicht worden/ in demsie dem Rande des Monds nahe kom- men/ so wol auf der erleuchteten/ als finsteren Seite desselben. Hingegen hat er auch sehr ofte ihre Figur unverän- dert gesehen. Zusatz. 294. Weil die Figur der rundten Cörper Anmerckung. 295. Wollet ihr zweifeln/ ob diese Veränderung Der 2. Lehrsatz. 296. Der Mond ist ein dichter und Be-
Anfangs-Gruͤnde Figur etwas laͤnglicht worden/ in demſie dem Rande des Monds nahe kom- men/ ſo wol auf der erleuchteten/ als finſteren Seite deſſelben. Hingegen hat er auch ſehr ofte ihre Figur unveraͤn- dert geſehen. Zuſatz. 294. Weil die Figur der rundten Coͤrper Anmerckung. 295. Wollet ihr zweifeln/ ob dieſe Veraͤnderung Der 2. Lehrſatz. 296. Der Mond iſt ein dichter und Be-
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Anfangs-Gruͤnde
Figur etwas laͤnglicht worden/ in dem
ſie dem Rande des Monds nahe kom-
men/ ſo wol auf der erleuchteten/ als
finſteren Seite deſſelben. Hingegen hat
er auch ſehr ofte ihre Figur unveraͤn-
dert geſehen.
Zuſatz.
294. Weil die Figur der rundten Coͤrper
durch die Refraction der Strahlen/ die von
ihnen in das Auge fallen/ in ein Oval ver-
wandelt wird; ſo muß in dem erſten Falle
eine dichte Materie umb den Mond geweſen
ſeyn/ darinnen die Strahlen der Sterne ge-
brochen worden: in dem anderen Falle aber
muß ſie nicht mehr daſelbſt anzutreffen gewe-
ſen ſeyn.
Anmerckung.
295. Wollet ihr zweifeln/ ob dieſe Veraͤnderung
der Figur von der Refraction verurſachet werden
koͤnne: ſo kleibet einen rundten Eireul von Papier
mit Wachs inwendig an ein Glaß und gieſſet Waſ-
ſer darein. Durch das Waſſer wird euch der Cir-
cul wie ein Qval ausſehen. Daraus verſtehet ihr
zugleich/ warumb die Sonne und der Mond im
Horizont wie ein Oval ausſehen/ wenn die Luft da-
ſelbſt ſehr dunſtig iſt.
Der 2. Lehrſatz.
296. Der Mond iſt ein dichter und
dunckeler Coͤrper/ der viele Berge/
Thaͤler und Meere hat.
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