Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe Die 4. Erfahrung. 254. Unter weilen verlieret die Son- zu
Anfangs-Gruͤnde Die 4. Erfahrung. 254. Unter weilen verlieret die Son- zu
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Anfangs-Gruͤnde
Die 4. Erfahrung.
254. Unter weilen verlieret die Son-
ne bey hellem Himmel ihren Schein/
nicht auf einmal ſondern nach und nach/
auch ſelten gantz/ meiſtens nur in einem
Theile. Es laͤſt aber nicht anders als
wenn eine ſchwartze Scheibe von Abend
gegen Morgen in die Sonne hinein
ruͤckte. Und zwar geſchiehet ſolches zu
der Zeit/ wenn die Sonne und der
Mond in einem Orte des Himmels ge-
ſehen werden/ oder im Neu-Mond.
Abſonderlich iſt merckwuͤrdig/ daß der
verfinſterte Theil der Sonne nicht an
allen Orten gleich groß. Z. E. den 22
May A. 1706. blieb in Leipzig kaum ⅓/
in Jena nur ⅙/ in Berlin ⅛/ in Straß-
burg bey nahe ⅓/ in Bononien ⅔/ in Rom
⅖/ in Madrid ½ eines Zolles oder des
zwoͤlften Theiles vom Diameter der
Sonne/ in Paris ein gantzer Zoll gegen
das Zenith helle. Jn Breßlau/ in
Dreßden/ Nuͤrnberg/ Montpellier, Gene-
ve, Marſeille, Zuͤrch hat die Sonne gar
kein Licht uͤbrig behalten. Vid. Acta
Erudit. A. 1706 p. 335. 371 it. Memoires
de l’ Academie Royaledes Sciences An.
1706 p. 599. Auch iſt wohl zu behal-
ten/ daß denen/ die weiter gegen Abend
liegen/ die Sonne eher ſcheinet ihr Licht
zu
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Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/306>, abgerufen am 22.02.2025. |