Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Astronomie.
AEquatoris ab/ so bleibet (§. 91) die grö-
ste Declination der Ecliptick übrig.

Z. E. Ricciolus hat A. 1646 die Mittags-
Höhen der Sonne observiret
d. 20 Jun. 68° 59' 45"
21 69 0 0
22 68 59 45

Allso war die gröste Mittags-Höhe 69° o-
der wegen der parallaxi (wovon unten ge-
redet werden soll) 69° 0' 30"
die Höhe des AEquat. 45 30 30
gröste Declination 23 30 0
der Sonne

Die 1. Anmerckung.

99. Man pfleget die Mittags-Höhe der Sterne
mit verschiedenen Ovadranten zumessen/ damit man
des richtigen verfahrens umb so viel mehr versichert
ist.

Zusatz.

100. Weil der Anfang des Krebses 90°
von dem Anfange des Widders weg ist/ wo
die Ecliptick den AEquatorem durchschnei-
det; so ist die gröste Declination der Eclip-
tick das Maaß des Winckels/ den sie mit
dem AEquatore machet (§. 9 Trig. Sphaer.)
Und darumb ist dieser Winckel 23° 30'. Er
wird aber die Schiefe der Ecliptick

(Obliquitas Eclipticae) genennet.

Die 2. Anmerckung.

101. Die Alten haben die Schiefe der Ecliptick

grös-
N 4
der Aſtronomie.
Æquatoris ab/ ſo bleibet (§. 91) die groͤ-
ſte Declination der Ecliptick uͤbrig.

Z. E. Ricciolus hat A. 1646 die Mittags-
Hoͤhen der Sonne obſerviret
d. 20 Jun. 68° 59′ 45″
21 69 0 0
22 68 59 45

Allſo war die groͤſte Mittags-Hoͤhe 69° o-
der wegen der parallaxi (wovon unten ge-
redet werden ſoll) 69° 0′ 30″
die Hoͤhe des Æquat. 45 30 30
groͤſte Declination 23 30 0
der Sonne

Die 1. Anmerckung.

99. Man pfleget die Mittags-Hoͤhe der Sterne
mit verſchiedenen Ovadranten zumeſſen/ damit man
des richtigen verfahrens umb ſo viel mehr verſichert
iſt.

Zuſatz.

100. Weil der Anfang des Krebſes 90°
von dem Anfange des Widders weg iſt/ wo
die Ecliptick den Æquatorem durchſchnei-
det; ſo iſt die groͤſte Declination der Eclip-
tick das Maaß des Winckels/ den ſie mit
dem Æquatore machet (§. 9 Trig. Sphær.)
Und darumb iſt dieſer Winckel 23° 30′. Er
wird aber die Schiefe der Ecliptick

(Obliquitas Eclipticæ) genennet.

Die 2. Anmerckung.

101. Die Alten haben die Schiefe der Ecliptick

groͤſ-
N 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <list>
                <item><pb facs="#f0215" n="191"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der A&#x017F;tronomie.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Æquatoris</hi> ab/ &#x017F;o bleibet (§. 91) die gro&#x0364;-<lb/>
&#x017F;te Declination der Ecliptick u&#x0364;brig.</item>
              </list><lb/>
              <p>Z. E. <hi rendition="#aq">Ricciolus</hi> hat <hi rendition="#aq">A.</hi> 1646 die Mittags-<lb/>
Ho&#x0364;hen der Sonne ob&#x017F;erviret<lb/><hi rendition="#aq">d. 20 Jun.</hi> 68° 59&#x2032; 45&#x2033;<lb/>
21 69 0 0<lb/>
22 68 59 45</p><lb/>
              <p>All&#x017F;o war die gro&#x0364;&#x017F;te Mittags-Ho&#x0364;he 69° o-<lb/>
der wegen der <hi rendition="#aq">parallaxi</hi> (wovon unten ge-<lb/>
redet werden &#x017F;oll) <hi rendition="#et">69° 0&#x2032; 30&#x2033;</hi><lb/>
die Ho&#x0364;he des <hi rendition="#aq">Æquat.</hi> <hi rendition="#u">45 30 30</hi><lb/>
gro&#x0364;&#x017F;te Declination <hi rendition="#et">23 30 0<lb/>
der Sonne</hi></p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>99. Man pfleget die Mittags-Ho&#x0364;he der Sterne<lb/>
mit ver&#x017F;chiedenen Ovadranten zume&#x017F;&#x017F;en/ damit man<lb/>
des richtigen verfahrens umb &#x017F;o viel mehr ver&#x017F;ichert<lb/>
i&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>100. Weil der Anfang des Kreb&#x017F;es 90°<lb/>
von dem Anfange des Widders weg i&#x017F;t/ wo<lb/>
die Ecliptick den <hi rendition="#aq">Æquatorem</hi> durch&#x017F;chnei-<lb/>
det; &#x017F;o i&#x017F;t die gro&#x0364;&#x017F;te Declination der Eclip-<lb/>
tick das Maaß des Winckels/ den &#x017F;ie mit<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Æquatore</hi> machet (§. 9 <hi rendition="#aq">Trig. Sphær.</hi>)<lb/>
Und darumb i&#x017F;t die&#x017F;er Winckel 23° 30&#x2032;. <hi rendition="#fr">Er<lb/>
wird aber die Schiefe der Ecliptick</hi><lb/>
(<hi rendition="#aq">Obliquitas Eclipticæ</hi>) genennet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 2. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>101. Die Alten haben die Schiefe der Ecliptick<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N 4</fw><fw place="bottom" type="catch">gro&#x0364;&#x017F;-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[191/0215] der Aſtronomie. Æquatoris ab/ ſo bleibet (§. 91) die groͤ- ſte Declination der Ecliptick uͤbrig. Z. E. Ricciolus hat A. 1646 die Mittags- Hoͤhen der Sonne obſerviret d. 20 Jun. 68° 59′ 45″ 21 69 0 0 22 68 59 45 Allſo war die groͤſte Mittags-Hoͤhe 69° o- der wegen der parallaxi (wovon unten ge- redet werden ſoll) 69° 0′ 30″ die Hoͤhe des Æquat. 45 30 30 groͤſte Declination 23 30 0 der Sonne Die 1. Anmerckung. 99. Man pfleget die Mittags-Hoͤhe der Sterne mit verſchiedenen Ovadranten zumeſſen/ damit man des richtigen verfahrens umb ſo viel mehr verſichert iſt. Zuſatz. 100. Weil der Anfang des Krebſes 90° von dem Anfange des Widders weg iſt/ wo die Ecliptick den Æquatorem durchſchnei- det; ſo iſt die groͤſte Declination der Eclip- tick das Maaß des Winckels/ den ſie mit dem Æquatore machet (§. 9 Trig. Sphær.) Und darumb iſt dieſer Winckel 23° 30′. Er wird aber die Schiefe der Ecliptick (Obliquitas Eclipticæ) genennet. Die 2. Anmerckung. 101. Die Alten haben die Schiefe der Ecliptick groͤſ- N 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/215
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/215>, abgerufen am 21.11.2024.