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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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der Artillerie.
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Hingegen wenn das Stücke über die Ho-
rizontal-Linie HI erhöhet ist/ so ist der Win-
ckel I vermöge dessen/ was erst gesaget wor-
den/ ein rechter Winckel/ und allso machet
der Winckel ICH mit dem Winckel CHI,
nach welchem das Stücke erhöhet worden/
90 Grad (§. 96. Geom.). Aber eben dieser
Winckel ACE macht mit dem Winckel C
DE
90°/ massen DCG ein Qvadrant ist. De-
rowegen muß der Winckel DCE dem Win-
ckel CHI gleich seyn: folgends wenn ihr das
Stücke nach diesem Winckel erhöhen wol-
let/ dörfet ihr es nur so lange erhöhen/ bis der
Bleywurf CE den verlangten Winckel in L
abschneidet.

Zusatz.

109. Damit man das Stücke nach Ge-
fallen erhöhen und niederlassen kan/ hat man
höltzerne Keile bey der Hand/ die hinten an
dem Traubel zu Ende des Bodenstückes un-
tergeschoben werden.

Die 11. Erfahrung.

110. Man hat wahrgenommen/ daß
der
Schuß am weitesten reichet/ wenn
das Stücke umb 45° über den
Horizont
erhaben/ das ist/ wenn der Winckel
AHI
45° ist. Bey den übriegen Graden ge-
hen die Schüße gleich weit/ wenn sie
von dem 45 Grade beyderseits gleich
wegstehen.

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Die
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der Artillerie.
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Hingegen wenn das Stuͤcke uͤber die Ho-
rizontal-Linie HI erhoͤhet iſt/ ſo iſt der Win-
ckel I vermoͤge deſſen/ was erſt geſaget wor-
den/ ein rechter Winckel/ und allſo machet
der Winckel ICH mit dem Winckel CHI,
nach welchem das Stuͤcke erhoͤhet worden/
90 Grad (§. 96. Geom.). Aber eben dieſer
Winckel ACE macht mit dem Winckel C
DE
90°/ maſſen DCG ein Qvadrant iſt. De-
rowegen muß der Winckel DCE dem Win-
ckel CHI gleich ſeyn: folgends wenn ihr das
Stuͤcke nach dieſem Winckel erhoͤhen wol-
let/ doͤrfet ihr es nur ſo lange erhoͤhen/ bis der
Bleywurf CE den verlangten Winckel in L
abſchneidet.

Zuſatz.

109. Damit man das Stuͤcke nach Ge-
fallen erhoͤhen und niederlaſſen kan/ hat man
hoͤltzerne Keile bey der Hand/ die hinten an
dem Traubel zu Ende des Bodenſtuͤckes un-
tergeſchoben werden.

Die 11. Erfahrung.

110. Man hat wahrgenommen/ daß
der
Schuß am weiteſten reichet/ wenn
das Stuͤcke umb 45° uͤber den
Horizont
erhaben/ das iſt/ wenn der Winckel
AHI
45° iſt. Bey den uͤbriegen Graden ge-
hen die Schuͤße gleich weit/ wenn ſie
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wegſtehen.

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[51/0057] der Artillerie. Hingegen wenn das Stuͤcke uͤber die Ho- rizontal-Linie HI erhoͤhet iſt/ ſo iſt der Win- ckel I vermoͤge deſſen/ was erſt geſaget wor- den/ ein rechter Winckel/ und allſo machet der Winckel ICH mit dem Winckel CHI, nach welchem das Stuͤcke erhoͤhet worden/ 90 Grad (§. 96. Geom.). Aber eben dieſer Winckel ACE macht mit dem Winckel C DE 90°/ maſſen DCG ein Qvadrant iſt. De- rowegen muß der Winckel DCE dem Win- ckel CHI gleich ſeyn: folgends wenn ihr das Stuͤcke nach dieſem Winckel erhoͤhen wol- let/ doͤrfet ihr es nur ſo lange erhoͤhen/ bis der Bleywurf CE den verlangten Winckel in L abſchneidet. Zuſatz. 109. Damit man das Stuͤcke nach Ge- fallen erhoͤhen und niederlaſſen kan/ hat man hoͤltzerne Keile bey der Hand/ die hinten an dem Traubel zu Ende des Bodenſtuͤckes un- tergeſchoben werden. Die 11. Erfahrung. 110. Man hat wahrgenommen/ daß der Schuß am weiteſten reichet/ wenn das Stuͤcke umb 45° uͤber den Horizont erhaben/ das iſt/ wenn der Winckel AHI 45° iſt. Bey den uͤbriegen Graden ge- hen die Schuͤße gleich weit/ wenn ſie von dem 45 Grade beyderſeits gleich wegſtehen. Die [Abbildung TAB. II.] D 2

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/57>, abgerufen am 21.11.2024.