Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Mechanick.
Die 40. Aufgabe.

212. Eine Machine durch eine FederTab. VI.
Fig.
47.

zu bewegen.

Auflösung.
1. Lasset ein Blech aus Stahle schmieden
und wieckelt es in die rundte über einan-
der zu sammen: so ist die Feder AB fer-
tig.
2. Schliesset sie in ein Cylindrisches Behält-
nis ein/ welches umb die Axe der Feder
CD beweglich ist.
3. Weil nun die Feder/ wenn sie aufgezo-
gen ist/ anfangs starck/ hernach immer
schwächer ziehet; so müsset ihr die Wel-
le GH/ darumb die Saite oder Kette
gewieckelt ist/ nicht Cylindrisch/ sondern
auf eine Conische Art machen. Denn
wenn die Kraft gleich anfangs starck/ ge-
gen das Ende schwächer ist; so ist sie doch
im Anfange dem Ruhepuncte E näher als
zu Ende/ und allso wird ihr Vermögen in
dem ersten Falle vergeringert/ in dem an-
dern verstärcket (§. 59).
Die 1. Anmerckung.

213. Wie viel die Welle GH von G gegen H
nach und nach abnehmen sol/ hat man bißher durch
die Erfahrung ausgemacht/ in dem man durch das
Gehöre geurtheilet/ ob die Uhren/ die man durch
Federn beweget/ gleich gehen oder nicht. Allein
Schottus in seiner Technica Curiosa lib. 9. c. 4

prop.
(2) Y
der Mechanick.
Die 40. Aufgabe.

212. Eine Machine durch eine FederTab. VI.
Fig.
47.

zu bewegen.

Aufloͤſung.
1. Laſſet ein Blech aus Stahle ſchmieden
und wieckelt es in die rundte uͤber einan-
der zu ſammen: ſo iſt die Feder AB fer-
tig.
2. Schlieſſet ſie in ein Cylindriſches Behaͤlt-
nis ein/ welches umb die Axe der Feder
CD beweglich iſt.
3. Weil nun die Feder/ wenn ſie aufgezo-
gen iſt/ anfangs ſtarck/ hernach immer
ſchwaͤcher ziehet; ſo muͤſſet ihr die Wel-
le GH/ darumb die Saite oder Kette
gewieckelt iſt/ nicht Cylindriſch/ ſondern
auf eine Coniſche Art machen. Denn
wenn die Kraft gleich anfangs ſtarck/ ge-
gen das Ende ſchwaͤcher iſt; ſo iſt ſie doch
im Anfange dem Ruhepuncte E naͤher als
zu Ende/ und allſo wird ihr Vermoͤgen in
dem erſten Falle vergeringert/ in dem an-
dern verſtaͤrcket (§. 59).
Die 1. Anmerckung.

213. Wie viel die Welle GH von G gegen H
nach und nach abnehmen ſol/ hat man bißher durch
die Erfahrung ausgemacht/ in dem man durch das
Gehoͤre geurtheilet/ ob die Uhren/ die man durch
Federn beweget/ gleich gehen oder nicht. Allein
Schottus in ſeiner Technica Curioſa lib. 9. c. 4

prop.
(2) Y
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0365" n="337"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Mechanick.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 40. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
          <p>212. <hi rendition="#fr">Eine Machine durch eine Feder</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Tab. VI.<lb/>
Fig.</hi> 47.</note><lb/><hi rendition="#fr">zu bewegen.</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
            <list>
              <item>1. La&#x017F;&#x017F;et ein Blech aus Stahle &#x017F;chmieden<lb/>
und wieckelt es in die rundte u&#x0364;ber einan-<lb/>
der zu &#x017F;ammen: &#x017F;o i&#x017F;t die Feder <hi rendition="#aq">AB</hi> fer-<lb/>
tig.</item><lb/>
              <item>2. Schlie&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie in ein Cylindri&#x017F;ches Beha&#x0364;lt-<lb/>
nis ein/ welches umb die Axe der Feder<lb/><hi rendition="#aq">CD</hi> beweglich i&#x017F;t.</item><lb/>
              <item>3. Weil nun die Feder/ wenn &#x017F;ie aufgezo-<lb/>
gen i&#x017F;t/ anfangs &#x017F;tarck/ hernach immer<lb/>
&#x017F;chwa&#x0364;cher ziehet; &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et ihr die Wel-<lb/>
le <hi rendition="#aq">GH/</hi> darumb die Saite oder Kette<lb/>
gewieckelt i&#x017F;t/ nicht Cylindri&#x017F;ch/ &#x017F;ondern<lb/>
auf eine Coni&#x017F;che Art machen. Denn<lb/>
wenn die Kraft gleich anfangs &#x017F;tarck/ ge-<lb/>
gen das Ende &#x017F;chwa&#x0364;cher i&#x017F;t; &#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie doch<lb/>
im Anfange dem Ruhepuncte <hi rendition="#aq">E</hi> na&#x0364;her als<lb/>
zu Ende/ und all&#x017F;o wird ihr Vermo&#x0364;gen in<lb/>
dem er&#x017F;ten Falle vergeringert/ in dem an-<lb/>
dern ver&#x017F;ta&#x0364;rcket (§. 59).</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
            <p>213. Wie viel die Welle <hi rendition="#aq">GH</hi> von <hi rendition="#aq">G</hi> gegen <hi rendition="#aq">H</hi><lb/>
nach und nach abnehmen &#x017F;ol/ hat man bißher durch<lb/>
die Erfahrung ausgemacht/ in dem man durch das<lb/>
Geho&#x0364;re geurtheilet/ ob die Uhren/ die man durch<lb/>
Federn beweget/ gleich gehen oder nicht. Allein<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Schottus</hi></hi> in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Technica Curio&#x017F;a lib. 9. c.</hi> 4<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">(2) Y</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">prop.</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[337/0365] der Mechanick. Die 40. Aufgabe. 212. Eine Machine durch eine Feder zu bewegen. Tab. VI. Fig. 47. Aufloͤſung. 1. Laſſet ein Blech aus Stahle ſchmieden und wieckelt es in die rundte uͤber einan- der zu ſammen: ſo iſt die Feder AB fer- tig. 2. Schlieſſet ſie in ein Cylindriſches Behaͤlt- nis ein/ welches umb die Axe der Feder CD beweglich iſt. 3. Weil nun die Feder/ wenn ſie aufgezo- gen iſt/ anfangs ſtarck/ hernach immer ſchwaͤcher ziehet; ſo muͤſſet ihr die Wel- le GH/ darumb die Saite oder Kette gewieckelt iſt/ nicht Cylindriſch/ ſondern auf eine Coniſche Art machen. Denn wenn die Kraft gleich anfangs ſtarck/ ge- gen das Ende ſchwaͤcher iſt; ſo iſt ſie doch im Anfange dem Ruhepuncte E naͤher als zu Ende/ und allſo wird ihr Vermoͤgen in dem erſten Falle vergeringert/ in dem an- dern verſtaͤrcket (§. 59). Die 1. Anmerckung. 213. Wie viel die Welle GH von G gegen H nach und nach abnehmen ſol/ hat man bißher durch die Erfahrung ausgemacht/ in dem man durch das Gehoͤre geurtheilet/ ob die Uhren/ die man durch Federn beweget/ gleich gehen oder nicht. Allein Schottus in ſeiner Technica Curioſa lib. 9. c. 4 prop. (2) Y

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/365
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/365>, abgerufen am 21.11.2024.