Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Anfangs-Gründe
Auflösung
1. Gehet ein wenig vor der Sonnen Aufgang
auf das Feld/ und
2. habet acht/ wo ein starcker Dampf in ge-
stalt eines kleinen Wölckleins aufsteiget/
welchen desto besser wahrzunehmen/ ihr
euch mit dem Kinne an die Erde niederle-
gen sollet.

Denn wo ein solcher Dampf aufsteiget/ da-
selbst ist eine Qvelle. (Vitruvius lib. 8. c. 1.)

Anders.

Wollet ihr euch dessen noch mehr versichern/
so

1. Grabet an dem Orte/ wo ihr vor der Son-
nen Untergang einen Dampf aufsteigen
sehet/ oder sonst eine Qvelle zu seyn vermu-
thet/ beynahe 5 Schuhe tief in die Erde ein
Loch 3' breit.
2. Setzet ein Gefässe hinein/ so die Feuchtig-
keit nicht an sich ziehet/ und doch an der
äußeren Fläche rauhe ist.
3. Decket die Grube zu/ und verschüttet sie
mit Erde.

Wofern sich des Nachtes über kleine Tro-
pfen an das Gefäße anhängen/ so ist daselbst
eine Qvelle zu finden. (Vitruvius l. c.)

Die 28. Aufgabe.
Tab. I.
Fig.
1.

173. Ein oberschlägtiges Wasser-Rad
recht einzutheilen.

Auf-
Anfangs-Gruͤnde
Aufloͤſung
1. Gehet ein wenig vor der Sonnen Aufgang
auf das Feld/ und
2. habet acht/ wo ein ſtarcker Dampf in ge-
ſtalt eines kleinen Woͤlckleins aufſteiget/
welchen deſto beſſer wahrzunehmen/ ihr
euch mit dem Kinne an die Erde niederle-
gen ſollet.

Denn wo ein ſolcher Dampf aufſteiget/ da-
ſelbſt iſt eine Qvelle. (Vitruvius lib. 8. c. 1.)

Anders.

Wollet ihr euch deſſen noch mehr verſichern/
ſo

1. Grabet an dem Orte/ wo ihr vor der Son-
nen Untergang einen Dampf aufſteigen
ſehet/ oder ſonſt eine Qvelle zu ſeyn vermu-
thet/ beynahe 5 Schuhe tief in die Erde ein
Loch 3′ breit.
2. Setzet ein Gefaͤſſe hinein/ ſo die Feuchtig-
keit nicht an ſich ziehet/ und doch an der
aͤußeren Flaͤche rauhe iſt.
3. Decket die Grube zu/ und verſchuͤttet ſie
mit Erde.

Wofern ſich des Nachtes uͤber kleine Tro-
pfen an das Gefaͤße anhaͤngen/ ſo iſt daſelbſt
eine Qvelle zu finden. (Vitruvius l. c.)

Die 28. Aufgabe.
Tab. I.
Fig.
1.

173. Ein oberſchlaͤgtiges Waſſer-Rad
recht einzutheilen.

Auf-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0346" n="320"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung</hi> </head><lb/>
            <list>
              <item>1. Gehet ein wenig vor der Sonnen Aufgang<lb/>
auf das Feld/ und</item><lb/>
              <item>2. habet acht/ wo ein &#x017F;tarcker Dampf in ge-<lb/>
&#x017F;talt eines kleinen Wo&#x0364;lckleins auf&#x017F;teiget/<lb/>
welchen de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er wahrzunehmen/ ihr<lb/>
euch mit dem Kinne an die Erde niederle-<lb/>
gen &#x017F;ollet.</item>
            </list><lb/>
            <p>Denn wo ein &#x017F;olcher Dampf auf&#x017F;teiget/ da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t eine Qvelle. (<hi rendition="#aq">Vitruvius lib. 8. c.</hi> 1.)</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Anders.</hi> </head><lb/>
            <p>Wollet ihr euch de&#x017F;&#x017F;en noch mehr ver&#x017F;ichern/<lb/>
&#x017F;o</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Grabet an dem Orte/ wo ihr vor der Son-<lb/>
nen Untergang einen Dampf auf&#x017F;teigen<lb/>
&#x017F;ehet/ oder &#x017F;on&#x017F;t eine Qvelle zu &#x017F;eyn vermu-<lb/>
thet/ beynahe 5 Schuhe tief in die Erde ein<lb/>
Loch 3&#x2032; breit.</item><lb/>
              <item>2. Setzet ein Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e hinein/ &#x017F;o die Feuchtig-<lb/>
keit nicht an &#x017F;ich ziehet/ und doch an der<lb/>
a&#x0364;ußeren Fla&#x0364;che rauhe i&#x017F;t.</item><lb/>
              <item>3. Decket die Grube zu/ und ver&#x017F;chu&#x0364;ttet &#x017F;ie<lb/>
mit Erde.</item>
            </list><lb/>
            <p>Wofern &#x017F;ich des Nachtes u&#x0364;ber kleine Tro-<lb/>
pfen an das Gefa&#x0364;ße anha&#x0364;ngen/ &#x017F;o i&#x017F;t da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
eine Qvelle zu finden. (<hi rendition="#aq">Vitruvius l. c.</hi>)</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 28. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. I.<lb/>
Fig.</hi> 1.</note>
          <p>173. <hi rendition="#fr">Ein ober&#x017F;chla&#x0364;gtiges Wa&#x017F;&#x017F;er-Rad<lb/>
recht einzutheilen.</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Auf-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[320/0346] Anfangs-Gruͤnde Aufloͤſung 1. Gehet ein wenig vor der Sonnen Aufgang auf das Feld/ und 2. habet acht/ wo ein ſtarcker Dampf in ge- ſtalt eines kleinen Woͤlckleins aufſteiget/ welchen deſto beſſer wahrzunehmen/ ihr euch mit dem Kinne an die Erde niederle- gen ſollet. Denn wo ein ſolcher Dampf aufſteiget/ da- ſelbſt iſt eine Qvelle. (Vitruvius lib. 8. c. 1.) Anders. Wollet ihr euch deſſen noch mehr verſichern/ ſo 1. Grabet an dem Orte/ wo ihr vor der Son- nen Untergang einen Dampf aufſteigen ſehet/ oder ſonſt eine Qvelle zu ſeyn vermu- thet/ beynahe 5 Schuhe tief in die Erde ein Loch 3′ breit. 2. Setzet ein Gefaͤſſe hinein/ ſo die Feuchtig- keit nicht an ſich ziehet/ und doch an der aͤußeren Flaͤche rauhe iſt. 3. Decket die Grube zu/ und verſchuͤttet ſie mit Erde. Wofern ſich des Nachtes uͤber kleine Tro- pfen an das Gefaͤße anhaͤngen/ ſo iſt daſelbſt eine Qvelle zu finden. (Vitruvius l. c.) Die 28. Aufgabe. 173. Ein oberſchlaͤgtiges Waſſer-Rad recht einzutheilen. Auf-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/346
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/346>, abgerufen am 22.12.2024.