Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Anfangs-Gründe
Tab. III.Fig. 24.
Die 19. Aufgabe.

112. Räderwerck ohne Kammen zu ma-
chen.

Auflösung.
1. Machet zwey Räder aus diecken Schei-
ben K und L.
2. Vertiefet sie an der Stierne nach der Die-
cke des Seiles/ das ihr darumb ziehen wol-
let.
3. Fasset beyderseits die vertiefte Rundun-
gen mit einem Seile oder Riemen/ oder
auch einer Saite creutzweise zusammen.
4. Und damit das Seil oder die Saite eine
Haltung habe/ und an dem Rade nicht
abrütschen kan/ so knüpfet hin und wieder
Knoten/ oder lasset nach Jungenickels
Rath (im Schlüssel zur Mechanica p.
231.) höltzerne Knöpflein drehen/ und an
dem Seile oder der Saite befestigen.
Anmerckung.

113. Man machet dergleichen Räderwerck/ weil es
wenig kostet/ die Bewegung durch dasselbe ziemlich
weit continuiret/ und die Proportion des kleinen Ra-
des gegen das grosse sehr klein angenommen werden
kan. Jhr findet es in den Schleif- und Polier-Müh-
len/ ingleichen an dem Spinn-Rade der Seiler/ und
an dem Spulrade der Leinweber und Tuchmacher.

Der 10. Lehrsatz.
Tab. I.
Fig.
7.

114. Wenn eine Kraft eine Last auf ei-
ner schiefliegenden Fläche
ABC erhält/
dergestalt/ daß ihre Directions-Linie
DK
mit ihrer Länge AC parallel ist; so ver-

hält
Anfangs-Gruͤnde
Tab. III.Fig. 24.
Die 19. Aufgabe.

112. Raͤderwerck ohne Kam̃en zu ma-
chen.

Aufloͤſung.
1. Machet zwey Raͤder aus diecken Schei-
ben K und L.
2. Vertiefet ſie an der Stierne nach der Die-
cke des Seiles/ das ihr darumb ziehen wol-
let.
3. Faſſet beyderſeits die vertiefte Rundun-
gen mit einem Seile oder Riemen/ oder
auch einer Saite creutzweiſe zuſammen.
4. Und damit das Seil oder die Saite eine
Haltung habe/ und an dem Rade nicht
abruͤtſchen kan/ ſo knuͤpfet hin und wieder
Knoten/ oder laſſet nach Jungenickels
Rath (im Schluͤſſel zur Mechanica p.
231.) hoͤltzerne Knoͤpflein drehen/ und an
dem Seile oder der Saite befeſtigen.
Anmerckung.

113. Man machet dergleichen Raͤderwerck/ weil es
wenig koſtet/ die Bewegung durch daſſelbe ziemlich
weit continuiret/ und die Proportion des kleinen Ra-
des gegen das groſſe ſehr klein angenommen werden
kan. Jhr findet es in den Schleif- und Polier-Muͤh-
len/ ingleichen an dem Spinn-Rade der Seiler/ und
an dem Spulrade der Leinweber und Tuchmacher.

Der 10. Lehrſatz.
Tab. I.
Fig.
7.

114. Wenn eine Kraft eine Laſt auf ei-
ner ſchiefliegenden Flaͤche
ABC erhaͤlt/
dergeſtalt/ daß ihre Directions-Linie
DK
mit ihrer Laͤnge AC parallel iſt; ſo ver-

haͤlt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0318" n="294"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
            <note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. III.Fig.</hi> 24.</note>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 19. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
          <p>112. <hi rendition="#fr">Ra&#x0364;derwerck ohne Kam&#x0303;en zu ma-<lb/>
chen.</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
            <list>
              <item>1. Machet zwey Ra&#x0364;der aus diecken Schei-<lb/>
ben <hi rendition="#aq">K</hi> und <hi rendition="#aq">L.</hi></item><lb/>
              <item>2. Vertiefet &#x017F;ie an der Stierne nach der Die-<lb/>
cke des Seiles/ das ihr darumb ziehen wol-<lb/>
let.</item><lb/>
              <item>3. Fa&#x017F;&#x017F;et beyder&#x017F;eits die vertiefte Rundun-<lb/>
gen mit einem Seile oder Riemen/ oder<lb/>
auch einer Saite creutzwei&#x017F;e zu&#x017F;ammen.</item><lb/>
              <item>4. Und damit das Seil oder die Saite eine<lb/>
Haltung habe/ und an dem Rade nicht<lb/>
abru&#x0364;t&#x017F;chen kan/ &#x017F;o knu&#x0364;pfet hin und wieder<lb/>
Knoten/ oder la&#x017F;&#x017F;et nach <hi rendition="#fr">Jungenickels</hi><lb/>
Rath (im Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el zur <hi rendition="#aq">Mechanica p.</hi><lb/>
231.) ho&#x0364;ltzerne Kno&#x0364;pflein drehen/ und an<lb/>
dem Seile oder der Saite befe&#x017F;tigen.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
            <p>113. Man machet dergleichen Ra&#x0364;derwerck/ weil es<lb/>
wenig ko&#x017F;tet/ die Bewegung durch da&#x017F;&#x017F;elbe ziemlich<lb/>
weit <hi rendition="#aq">continuir</hi>et/ und die Proportion des kleinen Ra-<lb/>
des gegen das gro&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ehr klein angenommen werden<lb/>
kan. Jhr findet es in den Schleif- und Polier-Mu&#x0364;h-<lb/>
len/ ingleichen an dem Spinn-Rade der Seiler/ und<lb/>
an dem Spulrade der Leinweber und Tuchmacher.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Der 10. Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. I.<lb/>
Fig.</hi> 7.</note>
          <p>114. <hi rendition="#fr">Wenn eine Kraft eine La&#x017F;t auf ei-<lb/>
ner &#x017F;chiefliegenden Fla&#x0364;che</hi> <hi rendition="#aq">ABC</hi> <hi rendition="#fr">erha&#x0364;lt/<lb/>
derge&#x017F;talt/ daß ihre Directions-Linie</hi> <hi rendition="#aq">DK</hi><lb/><hi rendition="#fr">mit ihrer La&#x0364;nge</hi> <hi rendition="#aq">AC</hi> <hi rendition="#fr">parallel i&#x017F;t; &#x017F;o ver-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ha&#x0364;lt</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[294/0318] Anfangs-Gruͤnde Die 19. Aufgabe. 112. Raͤderwerck ohne Kam̃en zu ma- chen. Aufloͤſung. 1. Machet zwey Raͤder aus diecken Schei- ben K und L. 2. Vertiefet ſie an der Stierne nach der Die- cke des Seiles/ das ihr darumb ziehen wol- let. 3. Faſſet beyderſeits die vertiefte Rundun- gen mit einem Seile oder Riemen/ oder auch einer Saite creutzweiſe zuſammen. 4. Und damit das Seil oder die Saite eine Haltung habe/ und an dem Rade nicht abruͤtſchen kan/ ſo knuͤpfet hin und wieder Knoten/ oder laſſet nach Jungenickels Rath (im Schluͤſſel zur Mechanica p. 231.) hoͤltzerne Knoͤpflein drehen/ und an dem Seile oder der Saite befeſtigen. Anmerckung. 113. Man machet dergleichen Raͤderwerck/ weil es wenig koſtet/ die Bewegung durch daſſelbe ziemlich weit continuiret/ und die Proportion des kleinen Ra- des gegen das groſſe ſehr klein angenommen werden kan. Jhr findet es in den Schleif- und Polier-Muͤh- len/ ingleichen an dem Spinn-Rade der Seiler/ und an dem Spulrade der Leinweber und Tuchmacher. Der 10. Lehrſatz. 114. Wenn eine Kraft eine Laſt auf ei- ner ſchiefliegenden Flaͤche ABC erhaͤlt/ dergeſtalt/ daß ihre Directions-Linie DK mit ihrer Laͤnge AC parallel iſt; ſo ver- haͤlt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/318
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/318>, abgerufen am 22.12.2024.