Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Anfangs-Gründe
Beweiß.

Wenn eine starcke Besatzung in der Fe-
stung ist/ so hat man Ausfälle zubesorgen.
Da nun die Contravallations-Linien hin-
dern/ daß die Belagerten/ wenn sie Ausfälle
thun/ nicht in das Lager dringen können; so
müssen in solchem Falle Contravallations-Li-
nien gezogen werden. W. Z. E.

Der 1. Zusatz

368. Weil man nicht mit so vieler Mann-
schaft einen Ausfall thut/ als die Armee ist/
welche den Entsatz der Festung versuchet; so
dörfen auch die Contravallations-Linien nicht
in so gutem Defensions-Stande seyn als die
Circumvallations-Linien. Derowegen ist
es gnung/ wenn man nur hin und wieder hal-
be Reduten anleget (§. 325).

Der 2. Zusatz.

369. Wenn aber das Lager in Circumval-
lations-Linien und Contravallations-Linien
zugleich eingeschlossen wird/ muß zwieschen
beyden so viel Raum gelassen werden als nö-
thig seyn würde sich in guten Defensions-
Stand zusetzen/ wenn der Succurs die Lini-
en forciren sollte.

Die 1. Anmerckung.

370. Alle Wercke/ die der Feind aufwierfet/ theils
sein Lager zu verschantzen/ theils sich sicher zu der Fe-
stung zu nahen/ pfleget man zusammen TRENCHE-
EN
zu nennen.

Die
Anfangs-Gruͤnde
Beweiß.

Wenn eine ſtarcke Beſatzung in der Fe-
ſtung iſt/ ſo hat man Ausfaͤlle zubeſorgen.
Da nun die Contravallations-Linien hin-
dern/ daß die Belagerten/ wenn ſie Ausfaͤlle
thun/ nicht in das Lager dringen koͤnnen; ſo
muͤſſen in ſolchem Falle Contravallations-Li-
nien gezogen werden. W. Z. E.

Der 1. Zuſatz

368. Weil man nicht mit ſo vieler Mann-
ſchaft einen Ausfall thut/ als die Armee iſt/
welche den Entſatz der Feſtung verſuchet; ſo
doͤrfen auch die Contravallations-Linien nicht
in ſo gutem Defenſions-Stande ſeyn als die
Circumvallations-Linien. Derowegen iſt
es gnung/ wenn man nur hin und wieder hal-
be Reduten anleget (§. 325).

Der 2. Zuſatz.

369. Wenn aber das Lager in Circumval-
lations-Linien und Contravallations-Linien
zugleich eingeſchloſſen wird/ muß zwieſchen
beyden ſo viel Raum gelaſſen werden als noͤ-
thig ſeyn wuͤrde ſich in guten Defenſions-
Stand zuſetzen/ wenn der Succurs die Lini-
en forciren ſollte.

Die 1. Anmerckung.

370. Alle Wercke/ die der Feind aufwierfet/ theils
ſein Lager zu verſchantzen/ theils ſich ſicher zu der Fe-
ſtung zu nahen/ pfleget man zuſammen TRENCHE-
EN
zu nennen.

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0247" n="228"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
              <p>Wenn eine &#x017F;tarcke Be&#x017F;atzung in der Fe-<lb/>
&#x017F;tung i&#x017F;t/ &#x017F;o hat man Ausfa&#x0364;lle zube&#x017F;orgen.<lb/>
Da nun die Contravallations-Linien hin-<lb/>
dern/ daß die Belagerten/ wenn &#x017F;ie Ausfa&#x0364;lle<lb/>
thun/ nicht in das Lager dringen ko&#x0364;nnen; &#x017F;o<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en in &#x017F;olchem Falle Contravallations-Li-<lb/>
nien gezogen werden. W. Z. E.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz</hi> </head><lb/>
              <p>368. Weil man nicht mit &#x017F;o vieler Mann-<lb/>
&#x017F;chaft einen Ausfall thut/ als die Armee i&#x017F;t/<lb/>
welche den Ent&#x017F;atz der Fe&#x017F;tung ver&#x017F;uchet; &#x017F;o<lb/>
do&#x0364;rfen auch die Contravallations-Linien nicht<lb/>
in &#x017F;o gutem Defen&#x017F;ions-Stande &#x017F;eyn als die<lb/>
Circumvallations-Linien. Derowegen i&#x017F;t<lb/>
es gnung/ wenn man nur hin und wieder hal-<lb/>
be Reduten anleget (§. 325).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>369. Wenn aber das Lager in Circumval-<lb/>
lations-Linien und Contravallations-Linien<lb/>
zugleich einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en wird/ muß zwie&#x017F;chen<lb/>
beyden &#x017F;o viel Raum gela&#x017F;&#x017F;en werden als no&#x0364;-<lb/>
thig &#x017F;eyn wu&#x0364;rde &#x017F;ich in guten Defen&#x017F;ions-<lb/>
Stand zu&#x017F;etzen/ wenn der Succurs die Lini-<lb/>
en forciren &#x017F;ollte.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>370. Alle Wercke/ die der Feind aufwierfet/ theils<lb/>
&#x017F;ein Lager zu ver&#x017F;chantzen/ theils &#x017F;ich &#x017F;icher zu der Fe-<lb/>
&#x017F;tung zu nahen/ pfleget man zu&#x017F;ammen <hi rendition="#aq">TRENCHE-<lb/>
EN</hi> zu nennen.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[228/0247] Anfangs-Gruͤnde Beweiß. Wenn eine ſtarcke Beſatzung in der Fe- ſtung iſt/ ſo hat man Ausfaͤlle zubeſorgen. Da nun die Contravallations-Linien hin- dern/ daß die Belagerten/ wenn ſie Ausfaͤlle thun/ nicht in das Lager dringen koͤnnen; ſo muͤſſen in ſolchem Falle Contravallations-Li- nien gezogen werden. W. Z. E. Der 1. Zuſatz 368. Weil man nicht mit ſo vieler Mann- ſchaft einen Ausfall thut/ als die Armee iſt/ welche den Entſatz der Feſtung verſuchet; ſo doͤrfen auch die Contravallations-Linien nicht in ſo gutem Defenſions-Stande ſeyn als die Circumvallations-Linien. Derowegen iſt es gnung/ wenn man nur hin und wieder hal- be Reduten anleget (§. 325). Der 2. Zuſatz. 369. Wenn aber das Lager in Circumval- lations-Linien und Contravallations-Linien zugleich eingeſchloſſen wird/ muß zwieſchen beyden ſo viel Raum gelaſſen werden als noͤ- thig ſeyn wuͤrde ſich in guten Defenſions- Stand zuſetzen/ wenn der Succurs die Lini- en forciren ſollte. Die 1. Anmerckung. 370. Alle Wercke/ die der Feind aufwierfet/ theils ſein Lager zu verſchantzen/ theils ſich ſicher zu der Fe- ſtung zu nahen/ pfleget man zuſammen TRENCHE- EN zu nennen. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/247
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/247>, abgerufen am 22.12.2024.