Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
Belagerten bedecket ist/ folgends durch
ihr Geschütze nicht
incommodiret wer-
den kan/ er aber der Festung Schaden
zuzufügen vermag.

Beweiß.

Der Beweiß ist fast eben wie in dem vor-
hergehenden Lehrsatze (§. 20).

Der 1. Zusatz.

23. Derowegen fol kein Ort an einer Fe-
stung seyn/ der nicht aus einem anderen kan
gesehen und bestriechen werden. Den sonst
könte sich der Feind sicher in denselben logiren
und für den Augen der Belagerten daselbst
bedecket seyn.

Der 2. Zusatz.

24. Und demnach muß jede Linie an der
Festung eine andere zu ihrer Secundantin
haben.

Der 3. Zusatz.

25. Man sol aber darauf sehen/ daß die
Linien/ welche andere secundiren/ grösser
sind als die Beängstigten/ so viel nur im-
mer möglich ist.

Der 4. Zusatz.

26. Ja damit eine Linie durch vieles de-
fendiren nicht entkräftet wird; sol sie nicht
mehr als einen beängstigten Ort defendiren.

Anmerckung.

27. Wenn ich eine Linie wieder den Feind bran-
che/ so muß ihm dieselbe in Augen liegen/ und allso

kan

Anfangs-Gruͤnde
Belagerten bedecket iſt/ folgends durch
ihr Geſchuͤtze nicht
incommodiret wer-
den kan/ er aber der Feſtung Schaden
zuzufuͤgen vermag.

Beweiß.

Der Beweiß iſt faſt eben wie in dem vor-
hergehenden Lehrſatze (§. 20).

Der 1. Zuſatz.

23. Derowegen fol kein Ort an einer Fe-
ſtung ſeyn/ der nicht aus einem anderen kan
geſehen und beſtriechen werden. Den ſonſt
koͤnte ſich der Feind ſicher in denſelben logiren
und fuͤr den Augen der Belagerten daſelbſt
bedecket ſeyn.

Der 2. Zuſatz.

24. Und demnach muß jede Linie an der
Feſtung eine andere zu ihrer Secundantin
haben.

Der 3. Zuſatz.

25. Man ſol aber darauf ſehen/ daß die
Linien/ welche andere ſecundiren/ groͤſſer
ſind als die Beaͤngſtigten/ ſo viel nur im-
mer moͤglich iſt.

Der 4. Zuſatz.

26. Ja damit eine Linie durch vieles de-
fendiren nicht entkraͤftet wird; ſol ſie nicht
mehr als einen beaͤngſtigten Ort defendiren.

Anmerckung.

27. Wenn ich eine Linie wieder den Feind bran-
che/ ſo muß ihm dieſelbe in Augen liegen/ und allſo

kan
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0100" n="90"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
B<hi rendition="#fr">elagerten bedecket i&#x017F;t/ folgends durch<lb/>
ihr Ge&#x017F;chu&#x0364;tze nicht</hi> <hi rendition="#aq">incommodir</hi><hi rendition="#fr">et wer-<lb/>
den kan/ er aber der Fe&#x017F;tung Schaden<lb/>
zuzufu&#x0364;gen vermag.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
              <p>Der Beweiß i&#x017F;t fa&#x017F;t eben wie in dem vor-<lb/>
hergehenden Lehr&#x017F;atze (§. 20).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>23. Derowegen fol kein Ort an einer Fe-<lb/>
&#x017F;tung &#x017F;eyn/ der nicht aus einem anderen kan<lb/>
ge&#x017F;ehen und be&#x017F;triechen werden. Den &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
ko&#x0364;nte &#x017F;ich der Feind &#x017F;icher in den&#x017F;elben logiren<lb/>
und fu&#x0364;r den Augen der Belagerten da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
bedecket &#x017F;eyn.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>24. Und demnach muß jede Linie an der<lb/>
Fe&#x017F;tung eine andere zu ihrer Secundantin<lb/>
haben.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 3. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>25. Man &#x017F;ol aber darauf &#x017F;ehen/ daß die<lb/>
Linien/ welche andere &#x017F;ecundiren/ gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er<lb/>
&#x017F;ind als die Bea&#x0364;ng&#x017F;tigten/ &#x017F;o viel nur im-<lb/>
mer mo&#x0364;glich i&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 4. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>26. Ja damit eine Linie durch vieles de-<lb/>
fendiren nicht entkra&#x0364;ftet wird; &#x017F;ol &#x017F;ie nicht<lb/>
mehr als einen bea&#x0364;ng&#x017F;tigten Ort defendiren.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>27. Wenn ich eine Linie wieder den Feind bran-<lb/>
che/ &#x017F;o muß ihm die&#x017F;elbe in Augen liegen/ und all&#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">kan</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0100] Anfangs-Gruͤnde Belagerten bedecket iſt/ folgends durch ihr Geſchuͤtze nicht incommodiret wer- den kan/ er aber der Feſtung Schaden zuzufuͤgen vermag. Beweiß. Der Beweiß iſt faſt eben wie in dem vor- hergehenden Lehrſatze (§. 20). Der 1. Zuſatz. 23. Derowegen fol kein Ort an einer Fe- ſtung ſeyn/ der nicht aus einem anderen kan geſehen und beſtriechen werden. Den ſonſt koͤnte ſich der Feind ſicher in denſelben logiren und fuͤr den Augen der Belagerten daſelbſt bedecket ſeyn. Der 2. Zuſatz. 24. Und demnach muß jede Linie an der Feſtung eine andere zu ihrer Secundantin haben. Der 3. Zuſatz. 25. Man ſol aber darauf ſehen/ daß die Linien/ welche andere ſecundiren/ groͤſſer ſind als die Beaͤngſtigten/ ſo viel nur im- mer moͤglich iſt. Der 4. Zuſatz. 26. Ja damit eine Linie durch vieles de- fendiren nicht entkraͤftet wird; ſol ſie nicht mehr als einen beaͤngſtigten Ort defendiren. Anmerckung. 27. Wenn ich eine Linie wieder den Feind bran- che/ ſo muß ihm dieſelbe in Augen liegen/ und allſo kan

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/100
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/100>, abgerufen am 03.12.2024.