Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.der Bau-Kunst. die Gaße in das fließende Wasser bey nächtlicherWeile führen lässet. Die 26. Aufgabe. 355. Einen Camin zu bauen. Tab.XXVIII. Fig. 62. Auflösung. 1. Machet die Breite im lichten zu der Höhe wie 3 zu 2/ oder auch wie 3 zu 4/ zu der Tiefe aber wie 2 zu 1. 2. Machet hinten an der Mauer unweit von dem Heerde ein Luftloch/ welches ihr nach Gefallen eröfnen und verschliessen könnet/ damit das Feuer einen freyen Zufluß von der äußeren Luft hat. 3. Machet ferner oben an dem Schlunde des Rauchfanges ein eisernes Blech/ durch welches ihr denselben verschliessen könnet/ so bald die Flamme aufgehöret. 4. Verkleidet ihn wie die Fenster (§. 298) nach dem Modul aus 1/6 / oder 1/8 der Brei- te im lichten/ und lasset über dem Gesimse an dem Schlunde ein Feld zu einem Ge- mählde: oben aber an der Decke machet ein neues Gesimse. So ist geschehen/ was man verlangete. Beweiß. Den Camin erbauet man/ umb bey kal- wil- E e 3
der Bau-Kunſt. die Gaße in das fließende Waſſer bey naͤchtlicherWeile fuͤhren laͤſſet. Die 26. Aufgabe. 355. Einen Camin zu bauen. Tab.XXVIII. Fig. 62. Aufloͤſung. 1. Machet die Breite im lichten zu der Hoͤhe wie 3 zu 2/ oder auch wie 3 zu 4/ zu der Tiefe aber wie 2 zu 1. 2. Machet hinten an der Mauer unweit von dem Heerde ein Luftloch/ welches ihr nach Gefallen eroͤfnen und verſchlieſſen koͤnnet/ damit das Feuer einen freyen Zufluß von der aͤußeren Luft hat. 3. Machet ferner oben an dem Schlunde des Rauchfanges ein eiſernes Blech/ durch welches ihr denſelben verſchlieſſen koͤnnet/ ſo bald die Flamme aufgehoͤret. 4. Verkleidet ihn wie die Fenſter (§. 298) nach dem Modul aus ⅙/ ⅐ oder ⅛ der Brei- te im lichten/ und laſſet uͤber dem Geſimſe an dem Schlunde ein Feld zu einem Ge- maͤhlde: oben aber an der Decke machet ein neues Geſimſe. So iſt geſchehen/ was man verlangete. Beweiß. Den Camin erbauet man/ umb bey kal- wil- E e 3
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0569" n="437"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Bau-Kunſt.</hi></fw><lb/> die Gaße in das fließende Waſſer bey naͤchtlicher<lb/> Weile fuͤhren laͤſſet.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Die 26. Aufgabe.</hi> </head><lb/> <p>355. <hi rendition="#fr">Einen Camin zu bauen.</hi></p> <note place="right"><hi rendition="#aq">Tab.<lb/> XXVIII.<lb/> Fig.</hi> 62.</note><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Aufloͤſung.</hi> </head><lb/> <list> <item>1. Machet die Breite im lichten zu der Hoͤhe<lb/> wie 3 zu 2/ oder auch wie 3 zu 4/ zu der<lb/> Tiefe aber wie 2 zu 1.</item><lb/> <item>2. Machet hinten an der Mauer unweit von<lb/> dem Heerde ein Luftloch/ welches ihr nach<lb/> Gefallen eroͤfnen und verſchlieſſen koͤnnet/<lb/> damit das Feuer einen freyen Zufluß von<lb/> der aͤußeren Luft hat.</item><lb/> <item>3. Machet ferner oben an dem Schlunde des<lb/> Rauchfanges ein eiſernes Blech/ durch<lb/> welches ihr denſelben verſchlieſſen koͤnnet/<lb/> ſo bald die Flamme aufgehoͤret.</item><lb/> <item>4. Verkleidet ihn wie die Fenſter (§. 298)<lb/> nach dem Modul aus ⅙/ ⅐ oder ⅛ der Brei-<lb/> te im lichten/ und laſſet uͤber dem Geſimſe<lb/> an dem Schlunde ein Feld zu einem Ge-<lb/> maͤhlde: oben aber an der Decke machet<lb/> ein neues Geſimſe.</item> </list><lb/> <p>So iſt geſchehen/ was man verlangete.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/> <p>Den Camin erbauet man/ umb bey kal-<lb/> tem Wetter es in der Stube warm zu ma-<lb/> chen. Derowegen hat man auf zweyerley<lb/> zu ſehen: einmal daß der Rauch nicht in die<lb/> Stube trete/ darnach/ daß die Kaͤlte von auſ-<lb/> ſen nicht in dieſelbe dringe. Umb des erſten<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E e 3</fw><fw place="bottom" type="catch">wil-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [437/0569]
der Bau-Kunſt.
die Gaße in das fließende Waſſer bey naͤchtlicher
Weile fuͤhren laͤſſet.
Die 26. Aufgabe.
355. Einen Camin zu bauen.
Aufloͤſung.
1. Machet die Breite im lichten zu der Hoͤhe
wie 3 zu 2/ oder auch wie 3 zu 4/ zu der
Tiefe aber wie 2 zu 1.
2. Machet hinten an der Mauer unweit von
dem Heerde ein Luftloch/ welches ihr nach
Gefallen eroͤfnen und verſchlieſſen koͤnnet/
damit das Feuer einen freyen Zufluß von
der aͤußeren Luft hat.
3. Machet ferner oben an dem Schlunde des
Rauchfanges ein eiſernes Blech/ durch
welches ihr denſelben verſchlieſſen koͤnnet/
ſo bald die Flamme aufgehoͤret.
4. Verkleidet ihn wie die Fenſter (§. 298)
nach dem Modul aus ⅙/ ⅐ oder ⅛ der Brei-
te im lichten/ und laſſet uͤber dem Geſimſe
an dem Schlunde ein Feld zu einem Ge-
maͤhlde: oben aber an der Decke machet
ein neues Geſimſe.
So iſt geſchehen/ was man verlangete.
Beweiß.
Den Camin erbauet man/ umb bey kal-
tem Wetter es in der Stube warm zu ma-
chen. Derowegen hat man auf zweyerley
zu ſehen: einmal daß der Rauch nicht in die
Stube trete/ darnach/ daß die Kaͤlte von auſ-
ſen nicht in dieſelbe dringe. Umb des erſten
wil-
E e 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/569 |
Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/569>, abgerufen am 22.02.2025. |