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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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der Bau-Kunst.
beförderlich sind/ und hieraus ferner urtheilen/ an
welchen Ort des Gebäudes iedes Zimmer am füglich-
sten geleget werde/ und wie eines auf das andere fol-
gen solle.

Die 6. Anmerckung.

352. Absonderlich mus man seine Sorgfalt in Au-
legung der heimlichen Gemächer erweisen/ damit sie
durch ihren übelen Geruch niergends beschweerlich
fallen/ und man dennoch beqvem zu denselben kommen
kan.

Die 25. Aufgabe.

353. Den Gestanck von den heimlichen
Gemächern zu verhindern.

Auflösung.

Der Gestanck kommet nicht allein von dem
Unflat her/ welcher unten auf dem Grunde
lieget; sondern auch grossentheils/ und in
verschiedenen Fällen fast allein von dem/ was
sich oben angehängt. Derowegen

1. Machet den Sietz so weit/ daß man ihn
weder mit dem Urin besprietzen/ noch von
dem übriegen Unflat sich etwas anhängen
kan.
2. Lasset unten der Luft einen freyen Gang/
da sie durchstreichen kan: ja wenn es an-
ders nicht geschehen kan/ so führet inner-
halb der Mauren Luft-Röhren aus dem
Secrete auf.

So werdet ihr verhindern/ daß die heimli-
chen Gemächer nicht stincken. W. Z. T.
W.

Be-
E e 2

der Bau-Kunſt.
befoͤrderlich ſind/ und hieraus ferner urtheilen/ an
welchen Ort des Gebaͤudes iedes Zimmer am fuͤglich-
ſten geleget werde/ und wie eines auf das andere fol-
gen ſolle.

Die 6. Anmerckung.

352. Abſonderlich mus man ſeine Sorgfalt in Au-
legung der heimlichen Gemaͤcher erweiſen/ damit ſie
durch ihren uͤbelen Geruch niergends beſchweerlich
fallen/ und man dennoch beqvem zu denſelben kommen
kan.

Die 25. Aufgabe.

353. Den Geſtanck von den heimlichen
Gemaͤchern zu verhindern.

Aufloͤſung.

Der Geſtanck kommet nicht allein von dem
Unflat her/ welcher unten auf dem Grunde
lieget; ſondern auch groſſentheils/ und in
verſchiedenen Faͤllen faſt allein von dem/ was
ſich oben angehaͤngt. Derowegen

1. Machet den Sietz ſo weit/ daß man ihn
weder mit dem Urin beſprietzen/ noch von
dem uͤbriegen Unflat ſich etwas anhaͤngen
kan.
2. Laſſet unten der Luft einen freyen Gang/
da ſie durchſtreichen kan: ja wenn es an-
ders nicht geſchehen kan/ ſo fuͤhret inner-
halb der Mauren Luft-Roͤhren aus dem
Secrete auf.

So werdet ihr verhindern/ daß die heimli-
chen Gemaͤcher nicht ſtincken. W. Z. T.
W.

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[435/0567] der Bau-Kunſt. befoͤrderlich ſind/ und hieraus ferner urtheilen/ an welchen Ort des Gebaͤudes iedes Zimmer am fuͤglich- ſten geleget werde/ und wie eines auf das andere fol- gen ſolle. Die 6. Anmerckung. 352. Abſonderlich mus man ſeine Sorgfalt in Au- legung der heimlichen Gemaͤcher erweiſen/ damit ſie durch ihren uͤbelen Geruch niergends beſchweerlich fallen/ und man dennoch beqvem zu denſelben kommen kan. Die 25. Aufgabe. 353. Den Geſtanck von den heimlichen Gemaͤchern zu verhindern. Aufloͤſung. Der Geſtanck kommet nicht allein von dem Unflat her/ welcher unten auf dem Grunde lieget; ſondern auch groſſentheils/ und in verſchiedenen Faͤllen faſt allein von dem/ was ſich oben angehaͤngt. Derowegen 1. Machet den Sietz ſo weit/ daß man ihn weder mit dem Urin beſprietzen/ noch von dem uͤbriegen Unflat ſich etwas anhaͤngen kan. 2. Laſſet unten der Luft einen freyen Gang/ da ſie durchſtreichen kan: ja wenn es an- ders nicht geſchehen kan/ ſo fuͤhret inner- halb der Mauren Luft-Roͤhren aus dem Secrete auf. So werdet ihr verhindern/ daß die heimli- chen Gemaͤcher nicht ſtincken. W. Z. T. W. Be- E e 2

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/567>, abgerufen am 21.11.2024.