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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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der Bau-Kunst.
die Gewölbe aber/ so Ohren haben/
heisset man
Ohrengewölbe.

Die 24. Aufgabe.

339. Ein Gewölbe aufzurichten.

Auflösung.
1. Machet von Bretern etliche Leerbogen/
und verbindet sie so feste/ als es die Last des
aufzuführenden Gewölbes erfordert.
2. Richtet auf den Mauren und Pfeilern/ dar-
auf das Gewölbe ruhen sol/ dieselben in
der Länge eines Bretes voneinander auf/
und unterkeilet sie/ damit man sie etwas
niederlassen kan/ wenn das Gewölbe im
trocknen sich setzet.
3. Uberschlaget sie mit Bretern/ und überle-
get sie mit Ziegeln an den Orten/ wo ver-
tiefte Felder in das Gewölbe kommen sol-
len.
4. Setzet auf den Bretern über den Leerbo-
gen aus besonders dazu gehauenen Stei-
nen das Gewölbe zusammen/ oder mauret
es aus festen Ziegeln auf/ etwan in der
Diecke dreyer Ziegel: Wiewol da das
Gewölbe immer stärcker treibet/ ie näher
es der Wiederlage kommet/ das ist/ der
Mauer/ darauf es ruhet; so wird es von
dem Schlußsteine an gegen die Wieder-
lage zu immer umb etwas stärcker ge-
macht.
Der

der Bau-Kunſt.
die Gewoͤlbe aber/ ſo Ohren haben/
heiſſet man
Ohrengewoͤlbe.

Die 24. Aufgabe.

339. Ein Gewoͤlbe aufzurichten.

Aufloͤſung.
1. Machet von Bretern etliche Leerbogen/
und verbindet ſie ſo feſte/ als es die Laſt des
aufzufuͤhrenden Gewoͤlbes erfordert.
2. Richtet auf den Mauren und Pfeilern/ dar-
auf das Gewoͤlbe ruhen ſol/ dieſelben in
der Laͤnge eines Bretes voneinander auf/
und unterkeilet ſie/ damit man ſie etwas
niederlaſſen kan/ wenn das Gewoͤlbe im
trocknen ſich ſetzet.
3. Uberſchlaget ſie mit Bretern/ und uͤberle-
get ſie mit Ziegeln an den Orten/ wo ver-
tiefte Felder in das Gewoͤlbe kommen ſol-
len.
4. Setzet auf den Bretern uͤber den Leerbo-
gen aus beſonders dazu gehauenen Stei-
nen das Gewoͤlbe zuſammen/ oder mauret
es aus feſten Ziegeln auf/ etwan in der
Diecke dreyer Ziegel: Wiewol da das
Gewoͤlbe immer ſtaͤrcker treibet/ ie naͤher
es der Wiederlage kommet/ das iſt/ der
Mauer/ darauf es ruhet; ſo wird es von
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lage zu immer umb etwas ſtaͤrcker ge-
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[429/0561] der Bau-Kunſt. die Gewoͤlbe aber/ ſo Ohren haben/ heiſſet man Ohrengewoͤlbe. Die 24. Aufgabe. 339. Ein Gewoͤlbe aufzurichten. Aufloͤſung. 1. Machet von Bretern etliche Leerbogen/ und verbindet ſie ſo feſte/ als es die Laſt des aufzufuͤhrenden Gewoͤlbes erfordert. 2. Richtet auf den Mauren und Pfeilern/ dar- auf das Gewoͤlbe ruhen ſol/ dieſelben in der Laͤnge eines Bretes voneinander auf/ und unterkeilet ſie/ damit man ſie etwas niederlaſſen kan/ wenn das Gewoͤlbe im trocknen ſich ſetzet. 3. Uberſchlaget ſie mit Bretern/ und uͤberle- get ſie mit Ziegeln an den Orten/ wo ver- tiefte Felder in das Gewoͤlbe kommen ſol- len. 4. Setzet auf den Bretern uͤber den Leerbo- gen aus beſonders dazu gehauenen Stei- nen das Gewoͤlbe zuſammen/ oder mauret es aus feſten Ziegeln auf/ etwan in der Diecke dreyer Ziegel: Wiewol da das Gewoͤlbe immer ſtaͤrcker treibet/ ie naͤher es der Wiederlage kommet/ das iſt/ der Mauer/ darauf es ruhet; ſo wird es von dem Schlußſteine an gegen die Wieder- lage zu immer umb etwas ſtaͤrcker ge- macht. Der

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/561>, abgerufen am 21.11.2024.