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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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der Bau-Kunst.
Die 17. Aufgabe.

322. Ein Aestrich auf den Erdboden
zu schlagen.

Auflösung.
1. Stampfet die Erde wohl ein und machet
sie eben: ja wenn sie sich nicht feste gnung
ein stampfen läst/ so treibet hin und wie-
der kleine Pflöcke von eichenem Holtze
hinein/ damit nicht die Erde nachgebe
und das Aestrich springe.
2. Vermieschet Kieselsteine oder andere feste
Steine/ die man in der Hand fassen kan/
mit 1/3 Mörtel und machet davon in der
Diecke von 9 Zollen einen Unterzug.
3. Vermieschet ferner kleine Steinlein oder
zerstossene Ziegel mit 3/4 Mörtel und machet
über den vorigen noch einen andern Guß
zum wenigsten 6 Zoll diecke.
4. Stampfet beyden Guß mit dem grösten
Fleisse ein: so ist das Aestrich geschlagen.
W. Z. T. W.
Anders.

Vitruvius beschreibet (lib. 7. c. 4) noch
eine besondere Art der Aestriche/ welche die
Griechen in ihren Winter-Gemächern be-
qvem befunden

1. Machet für allen Dingen wie vorhin die
Erde feste und eben und giesset darauf
den Unterzug.
2.
D d 2
der Bau-Kunſt.
Die 17. Aufgabe.

322. Ein Aeſtrich auf den Erdboden
zu ſchlagen.

Aufloͤſung.
1. Stampfet die Erde wohl ein und machet
ſie eben: ja wenn ſie ſich nicht feſte gnung
ein ſtampfen laͤſt/ ſo treibet hin und wie-
der kleine Pfloͤcke von eichenem Holtze
hinein/ damit nicht die Erde nachgebe
und das Aeſtrich ſpringe.
2. Vermieſchet Kieſelſteine oder andere feſte
Steine/ die man in der Hand faſſen kan/
mit ⅓ Moͤrtel und machet davon in der
Diecke von 9 Zollen einen Unterzug.
3. Vermieſchet ferner kleine Steinlein oder
zerſtoſſene Ziegel mit ¾ Moͤrtel und machet
uͤber den vorigen noch einen andern Guß
zum wenigſten 6 Zoll diecke.
4. Stampfet beyden Guß mit dem groͤſten
Fleiſſe ein: ſo iſt das Aeſtrich geſchlagen.
W. Z. T. W.
Anders.

Vitruvius beſchreibet (lib. 7. c. 4) noch
eine beſondere Art der Aeſtriche/ welche die
Griechen in ihren Winter-Gemaͤchern be-
qvem befunden

1. Machet fuͤr allen Dingen wie vorhin die
Erde feſte und eben und gieſſet darauf
den Unterzug.
2.
D d 2
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[419/0551] der Bau-Kunſt. Die 17. Aufgabe. 322. Ein Aeſtrich auf den Erdboden zu ſchlagen. Aufloͤſung. 1. Stampfet die Erde wohl ein und machet ſie eben: ja wenn ſie ſich nicht feſte gnung ein ſtampfen laͤſt/ ſo treibet hin und wie- der kleine Pfloͤcke von eichenem Holtze hinein/ damit nicht die Erde nachgebe und das Aeſtrich ſpringe. 2. Vermieſchet Kieſelſteine oder andere feſte Steine/ die man in der Hand faſſen kan/ mit ⅓ Moͤrtel und machet davon in der Diecke von 9 Zollen einen Unterzug. 3. Vermieſchet ferner kleine Steinlein oder zerſtoſſene Ziegel mit ¾ Moͤrtel und machet uͤber den vorigen noch einen andern Guß zum wenigſten 6 Zoll diecke. 4. Stampfet beyden Guß mit dem groͤſten Fleiſſe ein: ſo iſt das Aeſtrich geſchlagen. W. Z. T. W. Anders. Vitruvius beſchreibet (lib. 7. c. 4) noch eine beſondere Art der Aeſtriche/ welche die Griechen in ihren Winter-Gemaͤchern be- qvem befunden 1. Machet fuͤr allen Dingen wie vorhin die Erde feſte und eben und gieſſet darauf den Unterzug. 2. D d 2

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/551>, abgerufen am 21.11.2024.