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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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der Bau-Kunst.
machen/ wenn es nichts anders hindert (§.
179): welches das erste war.

Allein wenn das Fenster sehr breit ist/ als
wie die Kirchen-Fenster; so würde der Fen-
ster-Sturtz brechen/ wenn es viereckicht ge-
macht würde. Derowegen muß man es
in solchem Falle mit einem Bogen überwöl-
ben: welches das andere war.

Der 9. Lehrsatz.

292. Ein Fenster muß so breit seyn/
daß zwey Personen gemächlich neben
einander in demselben liegen können.

Beweiß.

Denn man pfleget sich öfters mit einer an-
deren Person an das Fenster zulegen und sich
umbzusehen. Da nun der Baumeister den
Haupt-Absichten des Bau-Herrens in al-
len ein gnügen thun sol (§. 1); so muß er
auch das Fenster so breit machen/ daß zwey
Personen gemächlich neben einander in dem-
selben liegen können. W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

293. Derowegen müssen die Fenster in
vornehmen Gebäuden breiter als in gemei-
nen gemacht werden: nemlich niemals unter
3/ niemals über 6 Schuhe.

Der 2. Zusatz.

294. Dannenhero ist die geschickteste

Pro-

der Bau-Kunſt.
machen/ wenn es nichts anders hindert (§.
179): welches das erſte war.

Allein wenn das Fenſter ſehr breit iſt/ als
wie die Kirchen-Fenſter; ſo wuͤrde der Fen-
ſter-Sturtz brechen/ wenn es viereckicht ge-
macht wuͤrde. Derowegen muß man es
in ſolchem Falle mit einem Bogen uͤberwoͤl-
ben: welches das andere war.

Der 9. Lehrſatz.

292. Ein Fenſter muß ſo breit ſeyn/
daß zwey Perſonen gemaͤchlich neben
einander in demſelben liegen koͤnnen.

Beweiß.

Denn man pfleget ſich oͤfters mit einer an-
deren Perſon an das Fenſter zulegen und ſich
umbzuſehen. Da nun der Baumeiſter den
Haupt-Abſichten des Bau-Herrens in al-
len ein gnuͤgen thun ſol (§. 1); ſo muß er
auch das Fenſter ſo breit machen/ daß zwey
Perſonen gemaͤchlich neben einander in dem-
ſelben liegen koͤnnen. W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

293. Derowegen muͤſſen die Fenſter in
vornehmen Gebaͤuden breiter als in gemei-
nen gemacht werden: nemlich niemals unter
3/ niemals uͤber 6 Schuhe.

Der 2. Zuſatz.

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Pro-
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[397/0529] der Bau-Kunſt. machen/ wenn es nichts anders hindert (§. 179): welches das erſte war. Allein wenn das Fenſter ſehr breit iſt/ als wie die Kirchen-Fenſter; ſo wuͤrde der Fen- ſter-Sturtz brechen/ wenn es viereckicht ge- macht wuͤrde. Derowegen muß man es in ſolchem Falle mit einem Bogen uͤberwoͤl- ben: welches das andere war. Der 9. Lehrſatz. 292. Ein Fenſter muß ſo breit ſeyn/ daß zwey Perſonen gemaͤchlich neben einander in demſelben liegen koͤnnen. Beweiß. Denn man pfleget ſich oͤfters mit einer an- deren Perſon an das Fenſter zulegen und ſich umbzuſehen. Da nun der Baumeiſter den Haupt-Abſichten des Bau-Herrens in al- len ein gnuͤgen thun ſol (§. 1); ſo muß er auch das Fenſter ſo breit machen/ daß zwey Perſonen gemaͤchlich neben einander in dem- ſelben liegen koͤnnen. W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 293. Derowegen muͤſſen die Fenſter in vornehmen Gebaͤuden breiter als in gemei- nen gemacht werden: nemlich niemals unter 3/ niemals uͤber 6 Schuhe. Der 2. Zuſatz. 294. Dannenhero iſt die geſchickteſte Pro-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/529>, abgerufen am 21.11.2024.