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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
Beweiß.

Da das Licht von oben herunter fället/ so
kan man mehr Licht durch das obere Theil
des Fensters in das Gemach bekommen/ als
durch das untere Theil desselben. Man sol
aber dahin trachten/ daß man so viel Licht in
ein Gemach bekomme/ als möglich ist (§.
279). Derowegen muß das Fenster hö-
her als breit seyn. W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

284. Weil aber das Licht bey nahe in ei-
ner geraden Linie vom Himmel herab fället;
so kan man umb so viel mehr Licht durch ein
Fenster haben/ je einen grösseren Theil des
Himmels man durch dasselbe über sehen kan.
Dannenhero können die oberen Fenster nie-
drieger als die unteren seyn.

Der 2. Zusatz.

285. Wenn man unter dem Dache halbe
Stockwercke anleget und allso medriege Ge-
mächer hat/ aus denen man durch das gan-
tze Fenster den Himmel übersehen und allso
nach der Breite so viel Licht/ als nach der Hö-
he haben kan; so hindert gegenwärtiger Lehr-
satz nicht/ daß man die Fenster etwas niedrie-
ger machet als ihre Breite ist/ Z. E. 2/3 / oder 3/4/
oder 4/5 von der Breite zur Höhe nimmet.
Man nennet aber dergleichen Fenster Me-
zaninen/
oder Bastard-Fenster.

An-
Anfangs-Gruͤnde
Beweiß.

Da das Licht von oben herunter faͤllet/ ſo
kan man mehr Licht durch das obere Theil
des Fenſters in das Gemach bekommen/ als
durch das untere Theil deſſelben. Man ſol
aber dahin trachten/ daß man ſo viel Licht in
ein Gemach bekomme/ als moͤglich iſt (§.
279). Derowegen muß das Fenſter hoͤ-
her als breit ſeyn. W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

284. Weil aber das Licht bey nahe in ei-
ner geraden Linie vom Himmel herab faͤllet;
ſo kan man umb ſo viel mehr Licht durch ein
Fenſter haben/ je einen groͤſſeren Theil des
Himmels man durch daſſelbe uͤber ſehen kan.
Dannenhero koͤnnen die oberen Fenſter nie-
drieger als die unteren ſeyn.

Der 2. Zuſatz.

285. Wenn man unter dem Dache halbe
Stockwercke anleget und allſo medriege Ge-
maͤcher hat/ aus denen man durch das gan-
tze Fenſter den Himmel uͤberſehen und allſo
nach der Breite ſo viel Licht/ als nach der Hoͤ-
he haben kan; ſo hindert gegenwaͤrtiger Lehr-
ſatz nicht/ daß man die Fenſter etwas niedrie-
ger machet als ihre Breite iſt/ Z. E. ⅔/ oder ¾/
oder ⅘ von der Breite zur Hoͤhe nimmet.
Man nennet aber dergleichen Fenſter Me-
zaninen/
oder Baſtard-Fenſter.

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[394/0526] Anfangs-Gruͤnde Beweiß. Da das Licht von oben herunter faͤllet/ ſo kan man mehr Licht durch das obere Theil des Fenſters in das Gemach bekommen/ als durch das untere Theil deſſelben. Man ſol aber dahin trachten/ daß man ſo viel Licht in ein Gemach bekomme/ als moͤglich iſt (§. 279). Derowegen muß das Fenſter hoͤ- her als breit ſeyn. W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 284. Weil aber das Licht bey nahe in ei- ner geraden Linie vom Himmel herab faͤllet; ſo kan man umb ſo viel mehr Licht durch ein Fenſter haben/ je einen groͤſſeren Theil des Himmels man durch daſſelbe uͤber ſehen kan. Dannenhero koͤnnen die oberen Fenſter nie- drieger als die unteren ſeyn. Der 2. Zuſatz. 285. Wenn man unter dem Dache halbe Stockwercke anleget und allſo medriege Ge- maͤcher hat/ aus denen man durch das gan- tze Fenſter den Himmel uͤberſehen und allſo nach der Breite ſo viel Licht/ als nach der Hoͤ- he haben kan; ſo hindert gegenwaͤrtiger Lehr- ſatz nicht/ daß man die Fenſter etwas niedrie- ger machet als ihre Breite iſt/ Z. E. ⅔/ oder ¾/ oder ⅘ von der Breite zur Hoͤhe nimmet. Man nennet aber dergleichen Fenſter Me- zaninen/ oder Baſtard-Fenſter. An-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/526>, abgerufen am 21.11.2024.