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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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der Bau-Kunst.
unter/ und oben wurden nach der Länge der Seiten
des Gebäudes die Dachschwellen D darauf geleget.
Hierauf kam nach der Breite des Gebäu des qver ü-
ber der Balcken E/ auf welchen andere Balcken F, f, f, &c.
ruheten/ darauf die Dielen des Bodens G genagelt
worden. Endlich wurden die Dachsparren I H I
anfgerichtet. An die fördersten derselben machte
man eine Dach-Rinne/ welche auch dem Dache nu-
terzogen ward/ damit der Regen abschiessen konte.
Da man aber ferner wahrnahm/ daß bey grossem Platz-
Regen die Säulen unten Schaden nahmen/ setzte
man einen Würfel aus Werckstücke unter; damit
nun auch dessen Ecken unbeschädiget blieben/ legte
man unten einen breiten Grundstein unter/ oben deck-
te man denselben mit einem platten Deckel: wiewol
man bald den Grundstein und Deckel abhängig ge-
macht/ daß der Regen daran ablaufen könte.

Die 14. Erklärung.

84. Alles/ was in dieser schlechten
Bau-Art aus nöthigen Absichten ge-
macht worden/ hat man aus Steine o-
der auch zuweilen aus Holtz zierlicher
nach zumachen getrachtet/ und das
Werck/ welches
durch diese Arbeit he-
raus kommen/ eine Ordnung genen-
net/ daß allso die Ordnung der Bau-

Kunst eine Säule mit ihren dazu gehö-
rigen Gesimsen ist.

Der 1. Zusatz.

85. Daher ist es geschehen/ daß eine Ord-Tab. I.
Fig.
2.

nung aus drey Haupt-Theilen bestehet/ von
denen der unterste AB dasjenige/ was zu Er-
höhung der Stützen gebraucht worden; der

an-

der Bau-Kunſt.
unter/ und oben wurden nach der Laͤnge der Seiten
des Gebaͤudes die Dachſchwellen D darauf geleget.
Hierauf kam nach der Breite des Gebaͤu des qver uͤ-
ber der Balcken E/ auf welchen andere Balcken F, f, f, &c.
ruheten/ darauf die Dielen des Bodens G genagelt
worden. Endlich wurden die Dachſparren I H I
anfgerichtet. An die foͤrderſten derſelben machte
man eine Dach-Rinne/ welche auch dem Dache nu-
terzogen ward/ damit der Regen abſchieſſen konte.
Da man aber ferner wahrnahm/ daß bey groſſem Platz-
Regen die Saͤulen unten Schaden nahmen/ ſetzte
man einen Wuͤrfel aus Werckſtuͤcke unter; damit
nun auch deſſen Ecken unbeſchaͤdiget blieben/ legte
man unten einen breiten Grundſtein unter/ oben deck-
te man denſelben mit einem platten Deckel: wiewol
man bald den Grundſtein und Deckel abhaͤngig ge-
macht/ daß der Regen daran ablaufen koͤnte.

Die 14. Erklaͤrung.

84. Alles/ was in dieſer ſchlechten
Bau-Art aus noͤthigen Abſichten ge-
macht worden/ hat man aus Steine o-
der auch zuweilen aus Holtz zierlicher
nach zumachen getrachtet/ und das
Werck/ welches
durch dieſe Arbeit he-
raus kommen/ eine Ordnung genen-
net/ daß allſo die Ordnung der Bau-

Kunſt eine Saͤule mit ihren dazu gehoͤ-
rigen Geſimſen iſt.

Der 1. Zuſatz.

85. Daher iſt es geſchehen/ daß eine Ord-Tab. I.
Fig.
2.

nung aus drey Haupt-Theilen beſtehet/ von
denen der unterſte AB dasjenige/ was zu Er-
hoͤhung der Stuͤtzen gebraucht worden; der

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[203[303]/0435] der Bau-Kunſt. unter/ und oben wurden nach der Laͤnge der Seiten des Gebaͤudes die Dachſchwellen D darauf geleget. Hierauf kam nach der Breite des Gebaͤu des qver uͤ- ber der Balcken E/ auf welchen andere Balcken F, f, f, &c. ruheten/ darauf die Dielen des Bodens G genagelt worden. Endlich wurden die Dachſparren I H I anfgerichtet. An die foͤrderſten derſelben machte man eine Dach-Rinne/ welche auch dem Dache nu- terzogen ward/ damit der Regen abſchieſſen konte. Da man aber ferner wahrnahm/ daß bey groſſem Platz- Regen die Saͤulen unten Schaden nahmen/ ſetzte man einen Wuͤrfel aus Werckſtuͤcke unter; damit nun auch deſſen Ecken unbeſchaͤdiget blieben/ legte man unten einen breiten Grundſtein unter/ oben deck- te man denſelben mit einem platten Deckel: wiewol man bald den Grundſtein und Deckel abhaͤngig ge- macht/ daß der Regen daran ablaufen koͤnte. Die 14. Erklaͤrung. 84. Alles/ was in dieſer ſchlechten Bau-Art aus noͤthigen Abſichten ge- macht worden/ hat man aus Steine o- der auch zuweilen aus Holtz zierlicher nach zumachen getrachtet/ und das Werck/ welches durch dieſe Arbeit he- raus kommen/ eine Ordnung genen- net/ daß allſo die Ordnung der Bau- Kunſt eine Saͤule mit ihren dazu gehoͤ- rigen Geſimſen iſt. Der 1. Zuſatz. 85. Daher iſt es geſchehen/ daß eine Ord- nung aus drey Haupt-Theilen beſtehet/ von denen der unterſte AB dasjenige/ was zu Er- hoͤhung der Stuͤtzen gebraucht worden; der an- Tab. I. Fig. 2.

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 203[303]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/435>, abgerufen am 21.11.2024.