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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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der Bau-Kunst.
und dannenhero auf einem festen Grunde
ruhen.

Der 3. Zusatz.

78. Wiederumb weil alles zulänglich un-
terstützt seyn soll/ so muß man freystehende
Säulen und Pfeiler brauchen/ wo die Last
weit heraus gehet/ oder gar frey schwebet/ als
das Gewölbe einer Kirche: Hingegen wenn
die Last nicht weit hervor raget/ kan man mit
Wand-Säulen und Wandpfeilern vergnü-
get seyn (§. 67. 68). Wo aber zu Säulen
und Pfeilern kein Raum ist; bedienet man
sich der Kragsteine (§. 69).

Der 4. Zusatz.

79. Allso sind Kragsteine Nothstützen/ und
können nirgends gebilliget werden/ wo man
für andere Raum hat. Vielweniger wür-
de sichs reimen/ wenn man Kragsteine auf
Säulen und Pilastern legen wollte.

Der 5. Zusatz.

80. Und damit man dem Ansehen der Fe-
stigkeit nichts vergebe (§. 9. 16); dörfen die
Kragsteine oder auch würckliche Köpfe der
Balcken innerhalb der Last/ welche sie tra-
gen/ nicht verborgen werden.

Der 13. Lehrsatz.

81. Jede Stütze muß in ihren Abmes-
sungen der Last proportioniret seyn/
die sie tragen sol/ und entweder aus e-
ben solcher Materie zubereitet werden/
aus welcher die Last bestehet/ oder aus

gleich

der Bau-Kunſt.
und dannenhero auf einem feſten Grunde
ruhen.

Der 3. Zuſatz.

78. Wiederumb weil alles zulaͤnglich un-
terſtuͤtzt ſeyn ſoll/ ſo muß man freyſtehende
Saͤulen und Pfeiler brauchen/ wo die Laſt
weit heraus gehet/ oder gar frey ſchwebet/ als
das Gewoͤlbe einer Kirche: Hingegen wenn
die Laſt nicht weit hervor raget/ kan man mit
Wand-Saͤulen und Wandpfeilern vergnuͤ-
get ſeyn (§. 67. 68). Wo aber zu Saͤulen
und Pfeilern kein Raum iſt; bedienet man
ſich der Kragſteine (§. 69).

Der 4. Zuſatz.

79. Allſo ſind Kragſteine Nothſtuͤtzen/ und
koͤnnen nirgends gebilliget werden/ wo man
fuͤr andere Raum hat. Vielweniger wuͤr-
de ſichs reimen/ wenn man Kragſteine auf
Saͤulen und Pilaſtern legen wollte.

Der 5. Zuſatz.

80. Und damit man dem Anſehen der Fe-
ſtigkeit nichts vergebe (§. 9. 16); doͤrfen die
Kragſteine oder auch wuͤrckliche Koͤpfe der
Balcken innerhalb der Laſt/ welche ſie tra-
gen/ nicht verborgen werden.

Der 13. Lehrſatz.

81. Jede Stuͤtze muß in ihren Abmeſ-
ſungen der Laſt proportioniret ſeyn/
die ſie tragen ſol/ und entweder aus e-
ben ſolcher Materie zubereitet werden/
aus welcher die Laſt beſtehet/ oder aus

gleich
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[301/0433] der Bau-Kunſt. und dannenhero auf einem feſten Grunde ruhen. Der 3. Zuſatz. 78. Wiederumb weil alles zulaͤnglich un- terſtuͤtzt ſeyn ſoll/ ſo muß man freyſtehende Saͤulen und Pfeiler brauchen/ wo die Laſt weit heraus gehet/ oder gar frey ſchwebet/ als das Gewoͤlbe einer Kirche: Hingegen wenn die Laſt nicht weit hervor raget/ kan man mit Wand-Saͤulen und Wandpfeilern vergnuͤ- get ſeyn (§. 67. 68). Wo aber zu Saͤulen und Pfeilern kein Raum iſt; bedienet man ſich der Kragſteine (§. 69). Der 4. Zuſatz. 79. Allſo ſind Kragſteine Nothſtuͤtzen/ und koͤnnen nirgends gebilliget werden/ wo man fuͤr andere Raum hat. Vielweniger wuͤr- de ſichs reimen/ wenn man Kragſteine auf Saͤulen und Pilaſtern legen wollte. Der 5. Zuſatz. 80. Und damit man dem Anſehen der Fe- ſtigkeit nichts vergebe (§. 9. 16); doͤrfen die Kragſteine oder auch wuͤrckliche Koͤpfe der Balcken innerhalb der Laſt/ welche ſie tra- gen/ nicht verborgen werden. Der 13. Lehrſatz. 81. Jede Stuͤtze muß in ihren Abmeſ- ſungen der Laſt proportioniret ſeyn/ die ſie tragen ſol/ und entweder aus e- ben ſolcher Materie zubereitet werden/ aus welcher die Laſt beſtehet/ oder aus gleich

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/433>, abgerufen am 21.11.2024.