Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.der Bau-Kunst. Die 4. Aufgabe. 41. Die Güte der Steine zu erfor- Auflösung. Die Güte der Steine bestehet darinnen/ Wollet ihr nun wissen/ ob der Stein feste An-
der Bau-Kunſt. Die 4. Aufgabe. 41. Die Guͤte der Steine zu erfor- Aufloͤſung. Die Guͤte der Steine beſtehet darinnen/ Wollet ihr nun wiſſen/ ob der Stein feſte An-
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der Bau-Kunſt.
Die 4. Aufgabe.
41. Die Guͤte der Steine zu erfor-
ſchen.
Aufloͤſung.
Die Guͤte der Steine beſtehet darinnen/
daß ſie groſſe Laſten tragen koͤnnen/ auch ſich
nicht leicht zerreiben/ ingleichen in der Luft
und dem Meer-Waſſer ſich nicht zermal-
men laſſen/ weder in der Kaͤlte noch im Feu-
er ſpringen (§. 31).
Wollet ihr nun wiſſen/ ob der Stein feſte
iſt oder nicht/ ſo koͤnnet ihr ſolches durch ge-
waltſames Schlagen erfahren. Die Dau-
erhafftigkeit in der Kaͤlte und Luft koͤnnet ihr
erfahren/ wenn ihr ſie nach dem Vitruvio (lib.
2. c. 7.) zwey Jahre unter freyem Himmel
liegen laſſet; oder nach dem Alberti (lib, 2.
c. 8. p. m. 25) ſie mit Scheide-Waſſer oder
auch nur gemeinem Waſſer anfeuchtet und
mit einer eiſernen Buͤrſte kratzet: denn ſo
ſie in dem letztern Falle eine ſchleimigte Ma-
terie von ſich gehen laſſen/ ſollen ſie in der Luft
ſich nicht wohl halten. Wenn ihr einen Stein
ins Feuer werft/ werdet ihr gewahr/ ob der
Stein aus eurem Stein-Bruche in demſelbẽ
ſpringet oder nicht. Auch meinet Alberti
(lib. 2. c. 8) es koͤnne ſich ein Stein im feuch-
ten nicht wohl halten/ wenn er ſchweerer
wird/ ſo man ihn mit Waſſer begießt.
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