Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.der Bau-Kunst. Die 1. Anmerckung. 30. Es wäre zu wünschen/ daß Leute die Geschick- Der 3. Zusatz. 31. Es lehret aber die Erfahrung/ daß die Der 4. Zusatz. 32. Da nun das Holtz im Feuer nicht selbst S 5
der Bau-Kunſt. Die 1. Anmerckung. 30. Es waͤre zu wuͤnſchen/ daß Leute die Geſchick- Der 3. Zuſatz. 31. Es lehret aber die Erfahrung/ daß die Der 4. Zuſatz. 32. Da nun das Holtz im Feuer nicht ſelbſt S 5
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der Bau-Kunſt.
Die 1. Anmerckung.
30. Es waͤre zu wuͤnſchen/ daß Leute die Geſchick-
lichkeit/ Zeit und Gelegenheit dazu haͤtten/ dieſe Ei-
genſchaften gnau experimentirten und ihre Metho-
de/ dadurch ſie dieſelben erforſchet/ zu gleich mit umb-
ſtaͤndlich bekand machten/ damit wir in denen Din-
gen voͤllige Gewißheit bekaͤmen/ die wir ietzt bloß de-
nen glauben muͤſſen/ welche ſie uns ſagen: Vermoͤ-
ge dßen was ich in den Leipziger-Actis von den Geſetzẽ
der Erfahrung angewieſen habe A. 1708. p. 163. ſeqq.
Der 3. Zuſatz.
31. Es lehret aber die Erfahrung/ daß die
Gebaͤude durch das Feuer/ das Waſſer/ die
Witterungen der Luft/ ihre eigene Laſt und
endlich durch ihren Gebrauch verſchlimmert
und verheeret werden. Derowegen wenn
ihr die Dauerhaftigkeit des Bauzeuges be-
urtheilen wollet; muͤſſet ihr nachforſchen/
wie er ſich im Feuer/ im Waſſer/ in den
Witterungen der Luft/ unter der Laſt des
Gebaͤudes und bey deſſen Gebrauch halte.
Der 4. Zuſatz.
32. Da nun das Holtz im Feuer nicht
dauret/ leicht wurmſtichig wird und verfau-
let; ſol man in Gebaͤuden/ die lange ſtehen
ſollen/ daſſelbe entweder gar nicht brauchen/
wo man einen andern Zeug dafuͤr nehmen
kan/ oder/ wo dieſes nicht angehet/ theils den
uͤberfluͤßigen Gebrauch des Holtzes vermei-
den/ als wenn man die unnoͤthigen Sparren
in dem Dache/ die hoͤltzernen Geſimſe an den
Gebaͤuden/ u. ſ. w. weglaͤſt/ theils auch
ſelbſt
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