Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
der Triangel über einkommen; so müssen
auch alle Winckel in der verjüngten Figur
so groß seyn wie in der grossen. W. Z. E.

Anders.
1. Erwehlet euch innerhalb der Figur einen
Punct F und setzet dahin das Meß-Tisch-
lein.
Ta XVIII
Fig. 125.
2. Aus F viesiret gegen die Stäbe/ welche
man in die Ecken der Figur A, B, C, D, E
gesteckt und ziehet die Linien Fa, Fb, Fc,
Fd, Fe.
3. Messet die Linien FA, FB, FC, FD, FE
(§. 62.) und
4. Eben so groß macht nach dem verjüngten
Maaß-Stabe (§. 189) die Linien Fa, Fb,
Fc. Fd, Fe.
5. Endlich ziehet die Linien ab, bc, cd, de und
ca; so schließt sich die verlangte Figur.
Beweiß.

Jn dem Triangel a Fb verhält sich Fa zu
Fb wie FA zu FB im Triangel AFB und der
Winckel F ist beyden Triangeln gemein: de-
rowegen verhält sich auch Fb zu FB wie ba zu
BA (§. 183. 182). Eben so wird erwiesen/ es
verhalte sich wie Fb zu FB so bc zu BC. De-
rowegen ist auch ba zu AB wie bc zu BC, fol-
gends ba zu bc wie AB zu BC (§. 104. Arithm.)
Es ist aber auch der Winckel ABC so groß
wie der Winckel a b c (§. 183). Da nun
auf gleiche Weise von allen übriegen Win-

ckeln

Anfangs-Gruͤnde
der Triangel uͤber einkommen; ſo muͤſſen
auch alle Winckel in der verjuͤngten Figur
ſo groß ſeyn wie in der groſſen. W. Z. E.

Anders.
1. Erwehlet euch innerhalb der Figur einen
Punct F und ſetzet dahin das Meß-Tiſch-
lein.
Ta XVIII
Fig. 125.
2. Aus F vieſiret gegen die Staͤbe/ welche
man in die Ecken der Figur A, B, C, D, E
geſteckt und ziehet die Linien Fa, Fb, Fc,
Fd, Fe.
3. Meſſet die Linien FA, FB, FC, FD, FE
(§. 62.) und
4. Eben ſo groß macht nach dem verjuͤngten
Maaß-Stabe (§. 189) die Linien Fa, Fb,
Fc. Fd, Fe.
5. Endlich ziehet die Linien ab, bc, cd, de und
ca; ſo ſchließt ſich die verlangte Figur.
Beweiß.

Jn dem Triangel a Fb verhaͤlt ſich Fa zu
Fb wie FA zu FB im Triangel AFB und der
Winckel F iſt beyden Triangeln gemein: de-
rowegen verhaͤlt ſich auch Fb zu FB wie ba zu
BA (§. 183. 182). Eben ſo wird erwieſen/ es
verhalte ſich wie Fb zu FB ſo bc zu BC. De-
rowegen iſt auch ba zu AB wie bc zu BC, fol-
gends ba zu bc wie AB zu BC (§. 104. Arithm.)
Es iſt aber auch der Winckel ABC ſo groß
wie der Winckel a b c (§. 183). Da nun
auf gleiche Weiſe von allen uͤbriegen Win-

ckeln
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p><pb facs="#f0208" n="188"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
der Triangel u&#x0364;ber einkommen; &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
auch alle Winckel in der verju&#x0364;ngten Figur<lb/>
&#x017F;o groß &#x017F;eyn wie in der gro&#x017F;&#x017F;en. W. Z. E.</p>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Anders.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Erwehlet euch innerhalb der Figur einen<lb/>
Punct <hi rendition="#aq">F</hi> und &#x017F;etzet dahin das Meß-Ti&#x017F;ch-<lb/>
lein.</item>
              </list><lb/>
              <note place="left"> <hi rendition="#aq">Ta <hi rendition="#i">XVIII<lb/>
Fig. 125.</hi></hi> </note>
              <list>
                <item>2. Aus <hi rendition="#aq">F</hi> vie&#x017F;iret gegen die Sta&#x0364;be/ welche<lb/>
man in die Ecken der Figur <hi rendition="#aq">A, B, C, D, E</hi><lb/>
ge&#x017F;teckt und ziehet die Linien <hi rendition="#aq">Fa, Fb, Fc,<lb/>
Fd, Fe.</hi></item><lb/>
                <item>3. Me&#x017F;&#x017F;et die Linien <hi rendition="#aq">FA, FB, FC, FD, FE</hi><lb/>
(§. 62.) und</item><lb/>
                <item>4. Eben &#x017F;o groß macht nach dem verju&#x0364;ngten<lb/>
Maaß-Stabe (§. 189) die Linien <hi rendition="#aq">Fa, Fb,<lb/>
Fc. Fd, Fe.</hi></item><lb/>
                <item>5. Endlich ziehet die Linien <hi rendition="#aq">ab, bc, cd, de</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">ca;</hi> &#x017F;o &#x017F;chließt &#x017F;ich die verlangte Figur.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
              <p>Jn dem Triangel <hi rendition="#aq">a Fb</hi> verha&#x0364;lt &#x017F;ich <hi rendition="#aq">Fa</hi> zu<lb/><hi rendition="#aq">Fb</hi> wie <hi rendition="#aq">FA</hi> zu <hi rendition="#aq">FB</hi> im Triangel <hi rendition="#aq">AFB</hi> und der<lb/>
Winckel <hi rendition="#aq">F</hi> i&#x017F;t beyden Triangeln gemein: de-<lb/>
rowegen verha&#x0364;lt &#x017F;ich auch <hi rendition="#aq">Fb</hi> zu <hi rendition="#aq">FB</hi> wie <hi rendition="#aq">ba</hi> zu<lb/><hi rendition="#aq">BA</hi> (§. 183. 182). Eben &#x017F;o wird erwie&#x017F;en/ es<lb/>
verhalte &#x017F;ich wie <hi rendition="#aq">Fb</hi> zu <hi rendition="#aq">FB</hi> &#x017F;o <hi rendition="#aq">bc</hi> zu <hi rendition="#aq">BC.</hi> De-<lb/>
rowegen i&#x017F;t auch <hi rendition="#aq">ba</hi> zu <hi rendition="#aq">AB</hi> wie <hi rendition="#aq">bc</hi> zu <hi rendition="#aq">BC,</hi> fol-<lb/>
gends <hi rendition="#aq">ba</hi> zu <hi rendition="#aq">bc</hi> wie <hi rendition="#aq">AB</hi> zu <hi rendition="#aq">BC (§. 104. <hi rendition="#i">Arithm.</hi>)</hi><lb/>
Es i&#x017F;t aber auch der Winckel <hi rendition="#aq">ABC</hi> &#x017F;o groß<lb/>
wie der Winckel <hi rendition="#aq">a b c</hi> (§. 183). Da nun<lb/>
auf gleiche Wei&#x017F;e von allen u&#x0364;briegen Win-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ckeln</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[188/0208] Anfangs-Gruͤnde der Triangel uͤber einkommen; ſo muͤſſen auch alle Winckel in der verjuͤngten Figur ſo groß ſeyn wie in der groſſen. W. Z. E. Anders. 1. Erwehlet euch innerhalb der Figur einen Punct F und ſetzet dahin das Meß-Tiſch- lein. 2. Aus F vieſiret gegen die Staͤbe/ welche man in die Ecken der Figur A, B, C, D, E geſteckt und ziehet die Linien Fa, Fb, Fc, Fd, Fe. 3. Meſſet die Linien FA, FB, FC, FD, FE (§. 62.) und 4. Eben ſo groß macht nach dem verjuͤngten Maaß-Stabe (§. 189) die Linien Fa, Fb, Fc. Fd, Fe. 5. Endlich ziehet die Linien ab, bc, cd, de und ca; ſo ſchließt ſich die verlangte Figur. Beweiß. Jn dem Triangel a Fb verhaͤlt ſich Fa zu Fb wie FA zu FB im Triangel AFB und der Winckel F iſt beyden Triangeln gemein: de- rowegen verhaͤlt ſich auch Fb zu FB wie ba zu BA (§. 183. 182). Eben ſo wird erwieſen/ es verhalte ſich wie Fb zu FB ſo bc zu BC. De- rowegen iſt auch ba zu AB wie bc zu BC, fol- gends ba zu bc wie AB zu BC (§. 104. Arithm.) Es iſt aber auch der Winckel ABC ſo groß wie der Winckel a b c (§. 183). Da nun auf gleiche Weiſe von allen uͤbriegen Win- ckeln

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/208
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/208>, abgerufen am 21.11.2024.