Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Anfangs-Gründe
Tab. XI..Fig. 85.
Die 27. Aufgabe.

126. Jn einem gegebenen Circul ein
Reguläres Viel-Ecke zu beschreiben.

Auflösung.
1. Dividiret 360 durch die Zahl der Seiten/
so habt ihr die Grösse des Winckels ACB
2. Diesen traget an das centrum des Cir-
culs C (§. 66)/ so giebt sich die Seite des
Viel-Eckes AB/ die ihr
3. in dem Circul herum tragen könnet (§.
116.)
Anmerckung.

127. Beyde Methoden sind zwar nur Mechanisch/
weil man (§. 66.) den Transporteur dazu braucht.
Unterdessen halten sie doch zugleich eine Probe in sich/
daß man siehet/ ob man es recht gemacht oder nicht.
Euclides hat zwar für das Fünf-Ccke/ Sechs-Ecke und
Funfzehn-Ecke/ folgends für zehn-zwölf-dreyßig-Ecke
u. s. w. Geometrische Methoden; allein der Beweiß
kan für das Fünf-Ecke aus bisher erklähreten Grün-
den nicht hergeleitet werden. Derowegen wollen
wir nur noch etwas von dem Secks-Ecke gedencken.
Einige haben sich bemühet auch für das Sieben-
Nenn-Eilff-Ecke u. s. w Geometrische Methoden zu
geben-allein sie halten nicht den Stiech. Carolus
Renaldinns
giebt eine Universal-Methode für alle viel-
Ecke an: Es hat aber ihre Unrichtigkeit der Herr
Wagner
Mathematum Professor in Helmstädt/
in einer vor etlichen Jahren gehaltenen Disputation
zur Gnüge erwiesen.

Tab. XI.Fig. 86.
Der 15. Lehrsatz.

128. Die Seite des Sechs-Eckes AB ist
dem
Radio des Circuls AC gleich.

Be-
Anfangs-Gruͤnde
Tab. XI..Fig. 85.
Die 27. Aufgabe.

126. Jn einem gegebenen Circul ein
Regulaͤres Viel-Ecke zu beſchreiben.

Aufloͤſung.
1. Dividiret 360 durch die Zahl der Seiten/
ſo habt ihr die Groͤſſe des Winckels ACB
2. Dieſen traget an das centrum des Cir-
culs C (§. 66)/ ſo giebt ſich die Seite des
Viel-Eckes AB/ die ihr
3. in dem Circul herum tragen koͤnnet (§.
116.)
Anmerckung.

127. Beyde Methoden ſind zwar nur Mechaniſch/
weil man (§. 66.) den Transporteur dazu braucht.
Unterdeſſen halten ſie doch zugleich eine Probe in ſich/
daß man ſiehet/ ob man es recht gemacht oder nicht.
Euclides hat zwar fuͤr das Fuͤnf-Ccke/ Sechs-Ecke und
Funfzehn-Ecke/ folgends fuͤr zehn-zwoͤlf-dreyßig-Ecke
u. ſ. w. Geometriſche Methoden; allein der Beweiß
kan fuͤr das Fuͤnf-Ecke aus bisher erklaͤhreten Gruͤn-
den nicht hergeleitet werden. Derowegen wollen
wir nur noch etwas von dem Secks-Ecke gedencken.
Einige haben ſich bemuͤhet auch fuͤr das Sieben-
Nenn-Eilff-Ecke u. ſ. w Geometriſche Methoden zu
geben-allein ſie halten nicht den Stiech. Carolus
Renaldinns
giebt eine Univerſal-Methode fuͤr alle viel-
Ecke an: Es hat aber ihre Unrichtigkeit der Herr
Wagner
Mathematum Profeſſor in Helmſtaͤdt/
in einer vor etlichen Jahren gehaltenen Diſputation
zur Gnuͤge erwieſen.

Tab. XI.Fig. 86.
Der 15. Lehrſatz.

128. Die Seite des Sechs-Eckes AB iſt
dem
Radio des Circuls AC gleich.

Be-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0168" n="148"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
              <note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. <hi rendition="#i">XI..</hi>Fig.</hi> 85.</note>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head> <hi rendition="#b">Die 27. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>126. <hi rendition="#fr">Jn einem gegebenen Circul ein<lb/>
Regula&#x0364;res Viel-Ecke zu be&#x017F;chreiben.</hi></p><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Dividiret 360 durch die Zahl der Seiten/<lb/>
&#x017F;o habt ihr die Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des Winckels <hi rendition="#aq">ACB</hi></item><lb/>
                <item>2. Die&#x017F;en traget an das <hi rendition="#aq">centrum</hi> des Cir-<lb/>
culs <hi rendition="#aq">C</hi> (§. 66)/ &#x017F;o giebt &#x017F;ich die Seite des<lb/>
Viel-Eckes <hi rendition="#aq">AB/</hi> die ihr</item><lb/>
                <item>3. in dem Circul herum tragen ko&#x0364;nnet (§.<lb/>
116.)</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>127. Beyde Methoden &#x017F;ind zwar nur Mechani&#x017F;ch/<lb/>
weil man (§. 66.) den <hi rendition="#aq">Transporteur</hi> dazu braucht.<lb/>
Unterde&#x017F;&#x017F;en halten &#x017F;ie doch zugleich eine Probe in &#x017F;ich/<lb/>
daß man &#x017F;iehet/ ob man es recht gemacht oder nicht.<lb/><hi rendition="#aq">Euclides</hi> hat zwar fu&#x0364;r das Fu&#x0364;nf-Ccke/ Sechs-Ecke und<lb/>
Funfzehn-Ecke/ folgends fu&#x0364;r zehn-zwo&#x0364;lf-dreyßig-Ecke<lb/>
u. &#x017F;. w. Geometri&#x017F;che Methoden; allein der Beweiß<lb/>
kan fu&#x0364;r das Fu&#x0364;nf-Ecke aus bisher erkla&#x0364;hreten Gru&#x0364;n-<lb/>
den nicht hergeleitet werden. Derowegen wollen<lb/>
wir nur noch etwas von dem Secks-Ecke gedencken.<lb/>
Einige haben &#x017F;ich bemu&#x0364;het auch fu&#x0364;r das Sieben-<lb/>
Nenn-Eilff-Ecke u. &#x017F;. w Geometri&#x017F;che Methoden zu<lb/>
geben-allein &#x017F;ie halten nicht den Stiech. <hi rendition="#aq">Carolus<lb/>
Renaldinns</hi> giebt eine Univer&#x017F;al-Methode fu&#x0364;r alle viel-<lb/>
Ecke an: Es hat aber ihre Unrichtigkeit <hi rendition="#fr">der Herr<lb/>
Wagner</hi> <hi rendition="#aq">Mathematum Profe&#x017F;&#x017F;or</hi> in Helm&#x017F;ta&#x0364;dt/<lb/>
in einer vor etlichen Jahren gehaltenen <hi rendition="#aq">Di&#x017F;putation</hi><lb/>
zur Gnu&#x0364;ge erwie&#x017F;en.</p><lb/>
              <note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. <hi rendition="#i">XI.</hi>Fig.</hi> 86.</note>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head> <hi rendition="#b">Der 15. Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>128. <hi rendition="#fr">Die Seite des Sechs-Eckes</hi> <hi rendition="#aq">AB</hi> <hi rendition="#fr">i&#x017F;t<lb/>
dem</hi> <hi rendition="#aq">Radio</hi> <hi rendition="#fr">des Circuls</hi> <hi rendition="#aq">AC</hi> <hi rendition="#fr">gleich.</hi></p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Be-</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[148/0168] Anfangs-Gruͤnde Die 27. Aufgabe. 126. Jn einem gegebenen Circul ein Regulaͤres Viel-Ecke zu beſchreiben. Aufloͤſung. 1. Dividiret 360 durch die Zahl der Seiten/ ſo habt ihr die Groͤſſe des Winckels ACB 2. Dieſen traget an das centrum des Cir- culs C (§. 66)/ ſo giebt ſich die Seite des Viel-Eckes AB/ die ihr 3. in dem Circul herum tragen koͤnnet (§. 116.) Anmerckung. 127. Beyde Methoden ſind zwar nur Mechaniſch/ weil man (§. 66.) den Transporteur dazu braucht. Unterdeſſen halten ſie doch zugleich eine Probe in ſich/ daß man ſiehet/ ob man es recht gemacht oder nicht. Euclides hat zwar fuͤr das Fuͤnf-Ccke/ Sechs-Ecke und Funfzehn-Ecke/ folgends fuͤr zehn-zwoͤlf-dreyßig-Ecke u. ſ. w. Geometriſche Methoden; allein der Beweiß kan fuͤr das Fuͤnf-Ecke aus bisher erklaͤhreten Gruͤn- den nicht hergeleitet werden. Derowegen wollen wir nur noch etwas von dem Secks-Ecke gedencken. Einige haben ſich bemuͤhet auch fuͤr das Sieben- Nenn-Eilff-Ecke u. ſ. w Geometriſche Methoden zu geben-allein ſie halten nicht den Stiech. Carolus Renaldinns giebt eine Univerſal-Methode fuͤr alle viel- Ecke an: Es hat aber ihre Unrichtigkeit der Herr Wagner Mathematum Profeſſor in Helmſtaͤdt/ in einer vor etlichen Jahren gehaltenen Diſputation zur Gnuͤge erwieſen. Der 15. Lehrſatz. 128. Die Seite des Sechs-Eckes AB iſt dem Radio des Circuls AC gleich. Be-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/168
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/168>, abgerufen am 21.12.2024.