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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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der Geometrie.
Auflösung.
1. Leget an die Linie AB das Lineal.
2. Setzet den Zirckel in C ein und thut ihn
biß an das Lineal auf.
3. Ziehet mit dem Zirckel an dem Lineale
herunter/ so wird der andere Fuß durch
den Punct C die begehrte Parallel-Linie
beschreiben (§. 23.)
Anders.

Man kan es auch durch ein Parallel-Li-Tab. IIX.
Fig.
53.

neal verrichten: welches Jnstrument aus
zwey Linealen AB und CD bestehet/ die durch
zwey gleich lange Qver-Bänder EF und GH
dergestalt zusammen verknüpfet sind/ daß
sie sich nach gefallen von einander verschieben
lassen. Wenn ihr nun dergleichen Jnstru-
ment habet/ so

1. Leget die Schärfe des einen Lineals an dieTab. IIX.
Fig. 54.

gegebene Linie AB an und
2. Schiebet das andere Lineal biß an den
Punct C fort/ so
3. Könnet ihr durch denselben die verlangte
Linie ziehen.
Die 1. Anmerckung.

87. Wenn man in der ersten Auflösung den Zir-
ckel nicht biß an den Punct C aufthun kan/ so zie-
het mit AB in beliebiger Weite die Parallel-Linie
CD und mit dieser die Parallel-Linie LM durch denTab. IIX.
Fig.
55.

gegebenen Punct E: so wird LM auch mit AB pa-
rallel seyn. Denn EF = IH und FG = IK (§.
23). Derowegen EF + FG = HI + IK, das ist/

EG
J 2
der Geometrie.
Aufloͤſung.
1. Leget an die Linie AB das Lineal.
2. Setzet den Zirckel in C ein und thut ihn
biß an das Lineal auf.
3. Ziehet mit dem Zirckel an dem Lineale
herunter/ ſo wird der andere Fuß durch
den Punct C die begehrte Parallel-Linie
beſchreiben (§. 23.)
Anders.

Man kan es auch durch ein Parallel-Li-Tab. IIX.
Fig.
53.

neal verrichten: welches Jnſtrument aus
zwey Linealen AB und CD beſtehet/ die durch
zwey gleich lange Qver-Baͤnder EF und GH
dergeſtalt zuſammen verknuͤpfet ſind/ daß
ſie ſich nach gefallen von einander verſchieben
laſſen. Wenn ihr nun dergleichen Jnſtru-
ment habet/ ſo

1. Leget die Schaͤrfe des einen Lineals an dieTab. IIX.
Fig. 54.

gegebene Linie AB an und
2. Schiebet das andere Lineal biß an den
Punct C fort/ ſo
3. Koͤnnet ihr durch denſelben die verlangte
Linie ziehen.
Die 1. Anmerckung.

87. Wenn man in der erſten Aufloͤſung den Zir-
ckel nicht biß an den Punct C aufthun kan/ ſo zie-
het mit AB in beliebiger Weite die Parallel-Linie
CD und mit dieſer die Parallel-Linie LM durch denTab. IIX.
Fig.
55.

gegebenen Punct E: ſo wird LM auch mit AB pa-
rallel ſeyn. Denn EF = IH und FG = IK (§.
23). Derowegen EF + FG = HI + IK, das iſt/

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[131/0151] der Geometrie. Aufloͤſung. 1. Leget an die Linie AB das Lineal. 2. Setzet den Zirckel in C ein und thut ihn biß an das Lineal auf. 3. Ziehet mit dem Zirckel an dem Lineale herunter/ ſo wird der andere Fuß durch den Punct C die begehrte Parallel-Linie beſchreiben (§. 23.) Anders. Man kan es auch durch ein Parallel-Li- neal verrichten: welches Jnſtrument aus zwey Linealen AB und CD beſtehet/ die durch zwey gleich lange Qver-Baͤnder EF und GH dergeſtalt zuſammen verknuͤpfet ſind/ daß ſie ſich nach gefallen von einander verſchieben laſſen. Wenn ihr nun dergleichen Jnſtru- ment habet/ ſo Tab. IIX. Fig. 53. 1. Leget die Schaͤrfe des einen Lineals an die gegebene Linie AB an und 2. Schiebet das andere Lineal biß an den Punct C fort/ ſo 3. Koͤnnet ihr durch denſelben die verlangte Linie ziehen. Die 1. Anmerckung. 87. Wenn man in der erſten Aufloͤſung den Zir- ckel nicht biß an den Punct C aufthun kan/ ſo zie- het mit AB in beliebiger Weite die Parallel-Linie CD und mit dieſer die Parallel-Linie LM durch den gegebenen Punct E: ſo wird LM auch mit AB pa- rallel ſeyn. Denn EF = IH und FG = IK (§. 23). Derowegen EF + FG = HI + IK, das iſt/ EG Tab. IIX. Fig. 55. J 2

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/151>, abgerufen am 21.11.2024.