Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Anfangs-Gründe
Auflösung.
1. Multipliciret die beyden gegebenen Zah-
len (8 und 72) durcheinander.
2. Aus dem Producte (576) ziehet die Qva-
drat-Wurtzel (24) nach der 15 Aufga-
be
(§. 96.) so habt ihr die verlangte Zah-
len (§. 103.)
Die 22. Aufgabe.

107. Zu drey gegebenen Zahlen die
vierdte Geometrische Proportional-
Zahl zu finden.

Auflösung.
1. Multipliciret die andere (12) durch die drit-
te (5).
2. Das Product (60) dividiret durch die erste
(3)/ so ist der Qvotient (20) die vierdte (§.
102).
Die 1. Anmerckung.

108. Die Auflösung dieser Aufgabe nennet man ins-
gemein die Regel detri/ weil aus drey Zahlen
die vierdte gefunden wird. Und hat dieselbe einen
unaussprechlichen Nutzen/ so wohl in dem gemeinen
Leben/ als in allen Wißenschafften. Es ist aber aus
der Aufgabe leicht zu ersehen/ daß man die Regel De-
tri nirgend appliciren kan/ als wo man vorher aus
der Beschaffenheit der Sachen verfichert ist/ daß eine
Geometrische Proportion unter ihnen anzutreffen. Z.
E. Es ist ein grosses Gefässe mit Wasser angefüllet: un-
ten an dem Boden ein enges Löchlein/ dadurch es her-
aus laussen kan. Man hat befunden/ daß in 2. Mi-
nuten 3 Kannen heraus gelauffen. Die Frage ist/
wenn 100. Kannen heraus lauffen werden. Hier sind
drey Zahlen gegeben: die vierdte sol man finden. Al-

lein
Anfangs-Gruͤnde
Aufloͤſung.
1. Multipliciret die beyden gegebenen Zah-
len (8 und 72) durcheinander.
2. Aus dem Producte (576) ziehet die Qva-
drat-Wurtzel (24) nach der 15 Aufga-
be
(§. 96.) ſo habt ihr die verlangte Zah-
len (§. 103.)
Die 22. Aufgabe.

107. Zu drey gegebenen Zahlen die
vierdte Geometriſche Proportional-
Zahl zu finden.

Aufloͤſung.
1. Multipliciret die andere (12) durch die drit-
te (5).
2. Das Product (60) dividiret durch die erſte
(3)/ ſo iſt der Qvotient (20) die vierdte (§.
102).
Die 1. Anmerckung.

108. Die Aufloͤſung dieſer Aufgabe nennet man ins-
gemein die Regel detri/ weil aus drey Zahlen
die vierdte gefunden wird. Und hat dieſelbe einen
unausſprechlichen Nutzen/ ſo wohl in dem gemeinen
Leben/ als in allen Wißenſchafften. Es iſt aber aus
der Aufgabe leicht zu erſehen/ daß man die Regel De-
tri nirgend appliciren kan/ als wo man vorher aus
der Beſchaffenheit der Sachen verfichert iſt/ daß eine
Geometriſche Proportion unter ihnen anzutreffen. Z.
E. Es iſt ein groſſes Gefaͤſſe mit Waſſer angefuͤllet: un-
ten an dem Boden ein enges Loͤchlein/ dadurch es her-
aus lauſſen kan. Man hat befunden/ daß in 2. Mi-
nuten 3 Kannen heraus gelauffen. Die Frage iſt/
wenn 100. Kannen heraus lauffen werden. Hier ſind
drey Zahlen gegeben: die vierdte ſol man finden. Al-

lein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0106" n="86"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Multipliciret die beyden gegebenen Zah-<lb/>
len (8 und 72) durcheinander.</item><lb/>
                <item>2. Aus dem Producte (576) ziehet die Qva-<lb/>
drat-Wurtzel (24) <hi rendition="#fr">nach der 15 Aufga-<lb/>
be</hi> (§. 96.) &#x017F;o habt ihr die verlangte Zah-<lb/>
len (§. 103.)</item>
              </list>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head> <hi rendition="#b">Die 22. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>107. <hi rendition="#fr">Zu drey gegebenen Zahlen die<lb/>
vierdte Geometri&#x017F;che Proportional-<lb/>
Zahl zu finden.</hi></p><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Multipliciret die andere (12) durch die drit-<lb/>
te (5).</item><lb/>
                <item>2. Das Product (60) dividiret durch die er&#x017F;te<lb/>
(3)/ &#x017F;o i&#x017F;t der Qvotient (20) die vierdte (§.<lb/>
102).</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>108. Die Auflo&#x0364;&#x017F;ung die&#x017F;er Aufgabe nennet man ins-<lb/>
gemein <hi rendition="#fr">die Regel detri/</hi> weil aus drey Zahlen<lb/>
die vierdte gefunden wird. Und hat die&#x017F;elbe einen<lb/>
unaus&#x017F;prechlichen Nutzen/ &#x017F;o wohl in dem gemeinen<lb/>
Leben/ als in allen Wißen&#x017F;chafften. Es i&#x017F;t aber aus<lb/>
der Aufgabe leicht zu er&#x017F;ehen/ daß man die Regel De-<lb/>
tri nirgend appliciren kan/ als wo man vorher aus<lb/>
der Be&#x017F;chaffenheit der Sachen verfichert i&#x017F;t/ daß eine<lb/>
Geometri&#x017F;che Proportion unter ihnen anzutreffen. Z.<lb/>
E. Es i&#x017F;t ein gro&#x017F;&#x017F;es Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e mit Wa&#x017F;&#x017F;er angefu&#x0364;llet: un-<lb/>
ten an dem Boden ein enges Lo&#x0364;chlein/ dadurch es her-<lb/>
aus lau&#x017F;&#x017F;en kan. Man hat befunden/ daß in 2. Mi-<lb/>
nuten 3 Kannen heraus gelauffen. Die Frage i&#x017F;t/<lb/>
wenn 100. Kannen heraus lauffen werden. Hier &#x017F;ind<lb/>
drey Zahlen gegeben: die vierdte &#x017F;ol man finden. Al-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">lein</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0106] Anfangs-Gruͤnde Aufloͤſung. 1. Multipliciret die beyden gegebenen Zah- len (8 und 72) durcheinander. 2. Aus dem Producte (576) ziehet die Qva- drat-Wurtzel (24) nach der 15 Aufga- be (§. 96.) ſo habt ihr die verlangte Zah- len (§. 103.) Die 22. Aufgabe. 107. Zu drey gegebenen Zahlen die vierdte Geometriſche Proportional- Zahl zu finden. Aufloͤſung. 1. Multipliciret die andere (12) durch die drit- te (5). 2. Das Product (60) dividiret durch die erſte (3)/ ſo iſt der Qvotient (20) die vierdte (§. 102). Die 1. Anmerckung. 108. Die Aufloͤſung dieſer Aufgabe nennet man ins- gemein die Regel detri/ weil aus drey Zahlen die vierdte gefunden wird. Und hat dieſelbe einen unausſprechlichen Nutzen/ ſo wohl in dem gemeinen Leben/ als in allen Wißenſchafften. Es iſt aber aus der Aufgabe leicht zu erſehen/ daß man die Regel De- tri nirgend appliciren kan/ als wo man vorher aus der Beſchaffenheit der Sachen verfichert iſt/ daß eine Geometriſche Proportion unter ihnen anzutreffen. Z. E. Es iſt ein groſſes Gefaͤſſe mit Waſſer angefuͤllet: un- ten an dem Boden ein enges Loͤchlein/ dadurch es her- aus lauſſen kan. Man hat befunden/ daß in 2. Mi- nuten 3 Kannen heraus gelauffen. Die Frage iſt/ wenn 100. Kannen heraus lauffen werden. Hier ſind drey Zahlen gegeben: die vierdte ſol man finden. Al- lein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/106
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/106>, abgerufen am 21.11.2024.