Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.§. 39. Nicht immer die innere schlechte Beschaffen- §. 40. Nachdem die Gemeinheiten aufgehoben und jeder
§. 39. Nicht immer die innere ſchlechte Beſchaffen- §. 40. Nachdem die Gemeinheiten aufgehoben und jeder
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§. 39.
Nicht immer die innere ſchlechte Beſchaffen-
heit des Bodens, ſondern gemeiniglich der
Mangel an Duͤnger ſind Schuld daran, daß
ein Acker mit ſchlechten Getreidearten beſaͤet
werden muß, da er beſſere tragen, und des
Beſitzers Einkuͤnfte anſehnlich vermehren koͤnte.
Wenn ich auf eben dem Platz einen Scheffel
Weitzen gewinnen, und dafuͤr zwei Reichstha-
ler einnehmen kann, wo ich vorher einen Schef-
fel ſchlechten rauhen Hafer erbauete, daraus
ich zwoͤlf Groſchen loͤſete, ſo erhellet, daß ich
in Abſicht dieſes Platzes dreimahl reicher ge-
worden bin. Jch kenne Doͤrfer, wo auf der
einen Feldmarck harte an der Grenze nur ſchlech-
ter Rocken waͤchſt, und zween Schritte davon
ſtehet auf der anderen Feldmarck der allerſchoͤn-
ſte Weitzen. Der Acker auf beiden Feldern iſt
ſeiner natuͤrlichen Beſchaffenheit nach von glei-
cher Guͤte, nur der Mangel des Duͤngers auf
einer Seite, und der reiche Vorrath deſſelben
auf der anderen machet hier den groſſen Unter-
ſchied. Die Aufhebung der Gemeinheiten al-
lein kann das erſtere Dorf in die gluͤckliche Um-
ſtaͤnde des letzteren verſetzen. Dieſes iſt oben
hinlaͤnglich bewieſen.
§. 40.
Nachdem die Gemeinheiten aufgehoben und
die Felder eingeſchloſſen ſind, ſo erhaͤlt dadurch
jeder
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