Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.Boden, er sei Thon- oder Lehmartig, wird durch §. 34. Ferner ist es vortheilhaft bei der Bestel- die
Boden, er ſei Thon- oder Lehmartig, wird durch §. 34. Ferner iſt es vortheilhaft bei der Beſtel- die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0077" n="59"/> Boden, er ſei Thon- oder Lehmartig, wird durch<lb/> kein bequemer Mittel zu dem Grad der Lockern-<lb/> heit gebracht, als hiedurch geſchiehet, da der<lb/> Froſt die offenen Furchen von allen Seiten<lb/> angreiffen und aͤuſſerſt muͤrbe machen kann.<lb/> 5) Die Naturkuͤndiger ſagen, daß auf dieſe<lb/> Weiſe der annoch in dem Acker befindliche<lb/> Duͤnger, wenn er im Herbſt wieder hervorge-<lb/> pfluͤget wird, den in der kalten Luft im Win-<lb/> ter haͤufig befindlichen Salpeter gleich einem<lb/> Magnet anziehet, und hierdurch die Frucht-<lb/> barkeit der Erden auf das aͤuſſerſte befoͤrdert.<lb/> Alle dieſe groſſe Vortheile gewaͤhrt der einzige<lb/> Umſtand, den Acker vor Winters zu pfluͤgen,<lb/> und dieſes iſt aller Orten thunlich, nur den<lb/> einzigen Fall nehme ich aus, wenn der Acker<lb/> an den Abhang eines Berges iſt, wo ich fuͤrch-<lb/> ten muß, daß die fruchtbare Oberflaͤche in ei-<lb/> ner ſo langen Zwiſchenzeit von ſtarken Regen-<lb/> guͤſſen weggeſchwemmet werden duͤrfte wenn<lb/> ſie aufgelockert wird. Darf ich aber wohl mei-<lb/> nen Acker im Herbſt umſtuͤrzen, da wo die Ge-<lb/> meinheiten ſind, und wo der Schaͤfer ſchreiet,<lb/> daß ich ihm die Weide verderbe?</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 34.</head><lb/> <p>Ferner iſt es vortheilhaft bei der Beſtel-<lb/> lung des Ackers, denſelben dann und wann<lb/> nach einer entgegen geſetzten Richtung oder ins<lb/> Creutz zu pfluͤgen. Der Boden wird muͤrber,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0077]
Boden, er ſei Thon- oder Lehmartig, wird durch
kein bequemer Mittel zu dem Grad der Lockern-
heit gebracht, als hiedurch geſchiehet, da der
Froſt die offenen Furchen von allen Seiten
angreiffen und aͤuſſerſt muͤrbe machen kann.
5) Die Naturkuͤndiger ſagen, daß auf dieſe
Weiſe der annoch in dem Acker befindliche
Duͤnger, wenn er im Herbſt wieder hervorge-
pfluͤget wird, den in der kalten Luft im Win-
ter haͤufig befindlichen Salpeter gleich einem
Magnet anziehet, und hierdurch die Frucht-
barkeit der Erden auf das aͤuſſerſte befoͤrdert.
Alle dieſe groſſe Vortheile gewaͤhrt der einzige
Umſtand, den Acker vor Winters zu pfluͤgen,
und dieſes iſt aller Orten thunlich, nur den
einzigen Fall nehme ich aus, wenn der Acker
an den Abhang eines Berges iſt, wo ich fuͤrch-
ten muß, daß die fruchtbare Oberflaͤche in ei-
ner ſo langen Zwiſchenzeit von ſtarken Regen-
guͤſſen weggeſchwemmet werden duͤrfte wenn
ſie aufgelockert wird. Darf ich aber wohl mei-
nen Acker im Herbſt umſtuͤrzen, da wo die Ge-
meinheiten ſind, und wo der Schaͤfer ſchreiet,
daß ich ihm die Weide verderbe?
§. 34.
Ferner iſt es vortheilhaft bei der Beſtel-
lung des Ackers, denſelben dann und wann
nach einer entgegen geſetzten Richtung oder ins
Creutz zu pfluͤgen. Der Boden wird muͤrber,
die
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