Ackers, welches eine Zeitlang dem künstlichen oder natürlichen Graßbau gewidmet gewesen ist, und dadurch eine ganz vortrefliche Be- schaffenheit erhalten hat wieder aufzureissen und die allerreichste Erndte davon zu erwarten; 5) allerlei Schaden zu vermeiden, der bisher geschehen ist. Alles dieses gewähret uns die neue Einrichtung, und Landwirthe wissen, daß solches von keiner geringen Erheblichkeit ist.
§. 33.
Das Stürzen des Stoppelfeldes vor Win- ters ist eine gar vortrefliche Methode, den Acker zu bearbeiten. Der Vortheil desselben ist man- cherlei. Nemlich 1) die Stoppeln werden unter der Furche begraben, vermodern den Winter hindurch, und werden eine nicht zu verachtende Düngung, anstatt daß sie sonst unnütz bleiben und vom Winde und Regen vom Acker fortgeführet werden. 2) Die mei- sten Gattungen des Unkrauts und hauptsäch- lich der Queecken sind hiedurch aufs sicherste zu tilgen, wenn man einige nöthige Handgriffe dabei beobachtet. 3) Jch verschaffe dem Acker Gelegenheit, die fruchtbaren Theile, so ihm Re- gen und Schnee den Winter über zuführen, im reichern Vorrath einzunehmen und tiefer eindringen zu lassen, welches nicht geschiehet wenn Regen- und Schneewasser von der har- ten Oberfläche abfliessen. 4) Ein starker fester
Boden
Ackers, welches eine Zeitlang dem kuͤnſtlichen oder natuͤrlichen Graßbau gewidmet geweſen iſt, und dadurch eine ganz vortrefliche Be- ſchaffenheit erhalten hat wieder aufzureiſſen und die allerreichſte Erndte davon zu erwarten; 5) allerlei Schaden zu vermeiden, der bisher geſchehen iſt. Alles dieſes gewaͤhret uns die neue Einrichtung, und Landwirthe wiſſen, daß ſolches von keiner geringen Erheblichkeit iſt.
§. 33.
Das Stuͤrzen des Stoppelfeldes vor Win- ters iſt eine gar vortrefliche Methode, den Acker zu bearbeiten. Der Vortheil deſſelben iſt man- cherlei. Nemlich 1) die Stoppeln werden unter der Furche begraben, vermodern den Winter hindurch, und werden eine nicht zu verachtende Duͤngung, anſtatt daß ſie ſonſt unnuͤtz bleiben und vom Winde und Regen vom Acker fortgefuͤhret werden. 2) Die mei- ſten Gattungen des Unkrauts und hauptſaͤch- lich der Queecken ſind hiedurch aufs ſicherſte zu tilgen, wenn man einige noͤthige Handgriffe dabei beobachtet. 3) Jch verſchaffe dem Acker Gelegenheit, die fruchtbaren Theile, ſo ihm Re- gen und Schnee den Winter uͤber zufuͤhren, im reichern Vorrath einzunehmen und tiefer eindringen zu laſſen, welches nicht geſchiehet wenn Regen- und Schneewaſſer von der har- ten Oberflaͤche abflieſſen. 4) Ein ſtarker feſter
Boden
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Ackers, welches eine Zeitlang dem kuͤnſtlichen
oder natuͤrlichen Graßbau gewidmet geweſen
iſt, und dadurch eine ganz vortrefliche Be-
ſchaffenheit erhalten hat wieder aufzureiſſen
und die allerreichſte Erndte davon zu erwarten;
5) allerlei Schaden zu vermeiden, der bisher
geſchehen iſt. Alles dieſes gewaͤhret uns die
neue Einrichtung, und Landwirthe wiſſen, daß
ſolches von keiner geringen Erheblichkeit iſt.
§. 33.
Das Stuͤrzen des Stoppelfeldes vor Win-
ters iſt eine gar vortrefliche Methode, den Acker
zu bearbeiten. Der Vortheil deſſelben iſt man-
cherlei. Nemlich 1) die Stoppeln werden
unter der Furche begraben, vermodern den
Winter hindurch, und werden eine nicht zu
verachtende Duͤngung, anſtatt daß ſie ſonſt
unnuͤtz bleiben und vom Winde und Regen
vom Acker fortgefuͤhret werden. 2) Die mei-
ſten Gattungen des Unkrauts und hauptſaͤch-
lich der Queecken ſind hiedurch aufs ſicherſte
zu tilgen, wenn man einige noͤthige Handgriffe
dabei beobachtet. 3) Jch verſchaffe dem Acker
Gelegenheit, die fruchtbaren Theile, ſo ihm Re-
gen und Schnee den Winter uͤber zufuͤhren,
im reichern Vorrath einzunehmen und tiefer
eindringen zu laſſen, welches nicht geſchiehet
wenn Regen- und Schneewaſſer von der har-
ten Oberflaͤche abflieſſen. 4) Ein ſtarker feſter
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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/76>, abgerufen am 04.03.2025.
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