säeten Felde sein, das nun bald umgebrochen und mit Kornfrüchten bestellet werden soll, oder wenn die Klee-Arten im späten Herbst nicht mehr gemähet werden können.
§. 22.
Was solte uns wohl hindern diese herrliche Methode zu befolgen, wenn wir uns mit denen Engelländern in gleiche Verfassung verse- tzen, nehmlich, wenn wir nach Aufhebung der Gemeinheiten, einen Theil unserer Aecker mit Futterkräutern besäen, und die oft weitläufi- gen Anger und Hüthungsplätze zu mähbaren Wiesen machen wolten? Was solte uns hin- dern bei ähnlichen Umständen auf eine ähnliche Weise zu handeln? Etwan der Mangel an Leu- ten? -- Ganz gewiß nicht. Denn zu einer Schäferei von tausend bis zwölfhundert Schaa- fen werden nach jetziger Einrichtung erfordert, zwei Knechte und der Lämmer Junge. Der Schaafmeister und seine Frau Gemahlin sind auch noch vorhanden. Dieses sind zusammen- gerechnet fünf gesunde Menschen. Nun frage ich aber, ob diese fünf halbe Müßiggänger nicht hinlänglich im Stande sein werden, obige Anzahl von Schaafen, im Sommer nach Art der Engelländer zu futtern? Jch getraue mir bei tausend, zwölf bis funfzehnhundert Schaafen dieses mit drei Personen zu verrich- ten. Der bisher den Sommer hindurch gänz-
lich
ſaͤeten Felde ſein, das nun bald umgebrochen und mit Kornfruͤchten beſtellet werden ſoll, oder wenn die Klee-Arten im ſpaͤten Herbſt nicht mehr gemaͤhet werden koͤnnen.
§. 22.
Was ſolte uns wohl hindern dieſe herrliche Methode zu befolgen, wenn wir uns mit denen Engellaͤndern in gleiche Verfaſſung verſe- tzen, nehmlich, wenn wir nach Aufhebung der Gemeinheiten, einen Theil unſerer Aecker mit Futterkraͤutern beſaͤen, und die oft weitlaͤufi- gen Anger und Huͤthungsplaͤtze zu maͤhbaren Wieſen machen wolten? Was ſolte uns hin- dern bei aͤhnlichen Umſtaͤnden auf eine aͤhnliche Weiſe zu handeln? Etwan der Mangel an Leu- ten? — Ganz gewiß nicht. Denn zu einer Schaͤferei von tauſend bis zwoͤlfhundert Schaa- fen werden nach jetziger Einrichtung erfordert, zwei Knechte und der Laͤmmer Junge. Der Schaafmeiſter und ſeine Frau Gemahlin ſind auch noch vorhanden. Dieſes ſind zuſammen- gerechnet fuͤnf geſunde Menſchen. Nun frage ich aber, ob dieſe fuͤnf halbe Muͤßiggaͤnger nicht hinlaͤnglich im Stande ſein werden, obige Anzahl von Schaafen, im Sommer nach Art der Engellaͤnder zu futtern? Jch getraue mir bei tauſend, zwoͤlf bis funfzehnhundert Schaafen dieſes mit drei Perſonen zu verrich- ten. Der bisher den Sommer hindurch gaͤnz-
lich
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ſaͤeten Felde ſein, das nun bald umgebrochen
und mit Kornfruͤchten beſtellet werden ſoll,
oder wenn die Klee-Arten im ſpaͤten Herbſt nicht
mehr gemaͤhet werden koͤnnen.
§. 22.
Was ſolte uns wohl hindern dieſe herrliche
Methode zu befolgen, wenn wir uns mit denen
Engellaͤndern in gleiche Verfaſſung verſe-
tzen, nehmlich, wenn wir nach Aufhebung der
Gemeinheiten, einen Theil unſerer Aecker mit
Futterkraͤutern beſaͤen, und die oft weitlaͤufi-
gen Anger und Huͤthungsplaͤtze zu maͤhbaren
Wieſen machen wolten? Was ſolte uns hin-
dern bei aͤhnlichen Umſtaͤnden auf eine aͤhnliche
Weiſe zu handeln? Etwan der Mangel an Leu-
ten? — Ganz gewiß nicht. Denn zu einer
Schaͤferei von tauſend bis zwoͤlfhundert Schaa-
fen werden nach jetziger Einrichtung erfordert,
zwei Knechte und der Laͤmmer Junge. Der
Schaafmeiſter und ſeine Frau Gemahlin ſind
auch noch vorhanden. Dieſes ſind zuſammen-
gerechnet fuͤnf geſunde Menſchen. Nun frage
ich aber, ob dieſe fuͤnf halbe Muͤßiggaͤnger
nicht hinlaͤnglich im Stande ſein werden, obige
Anzahl von Schaafen, im Sommer nach Art
der Engellaͤnder zu futtern? Jch getraue
mir bei tauſend, zwoͤlf bis funfzehnhundert
Schaafen dieſes mit drei Perſonen zu verrich-
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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/58>, abgerufen am 04.03.2025.
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