Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.seinem rühmlichen Beispiel vorgegangen. Las- §. 21. Die Engelländer haben an denen Oer- säeten C 4
ſeinem ruͤhmlichen Beiſpiel vorgegangen. Laſ- §. 21. Die Engellaͤnder haben an denen Oer- ſaͤeten C 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0057" n="39"/> ſeinem ruͤhmlichen Beiſpiel vorgegangen. Laſ-<lb/> ſet uns ſehen wie es dort die Landleute<lb/> machen, und ob wir ihnen nicht nachahmen<lb/> koͤnnen?</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 21.</head><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Engellaͤnder</hi> haben an denen Oer-<lb/> tern, wo die Feld- und Triftgemeinſchaft nicht<lb/> mehr ſtatt findet, einen doppelten Weg ihre<lb/> Schaafe im Sommer zu unterhalten. Entwe-<lb/> der ſchlieſſen ſie ſolche in Hoͤrden ein, die nach<lb/> der Staͤrke der Heerde einen Verhaͤltnißmaͤßi-<lb/> gen groſſen Raum umſchraͤnken, und laſſen ſie<lb/> ſo lange auf einer Stelle, Tag und Nacht wei-<lb/> den, bis das Gras oder die daſelbſt angeſaͤe-<lb/> ten Futterkraͤuter aufgezehret ſind, alsdenn ſie<lb/> dieſe Vermachung auf einen friſchen Fleck wei-<lb/> ter fortbringen; oder ſie ſchraͤnken ihre Schaafe<lb/> in der Naͤhe einer kuͤnſtlichen Wieſe auf einem<lb/> engern Platz beſtaͤndig ein, bringen daſelbſt<lb/> Krippen und Raufen an, tragen ihnen das<lb/> abgemaͤhete gruͤne Futter allerlei Art, benebſt<lb/> denen groſſen Ruͤben <hi rendition="#aq">(Turneps)</hi> vor, und er-<lb/> naͤhren auf dieſe Weiſe ſelbige mit dem geſun-<lb/> deſten und kraͤftigſten Futter ſo reichlich und<lb/> vortheilhaft, daß ſie ihnen das beſte Fleiſch und<lb/> die allerſchoͤnſte Wolle liefern. Nur ſelten trei-<lb/> ben ſie ſolche aus, wie bei uns geſchiehet, es<lb/> muͤſte denn auf einer abgebrachten natuͤrlichen<lb/> Wieſe, oder auf einem mit Futterkraͤutern be-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ſaͤeten</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39/0057]
ſeinem ruͤhmlichen Beiſpiel vorgegangen. Laſ-
ſet uns ſehen wie es dort die Landleute
machen, und ob wir ihnen nicht nachahmen
koͤnnen?
§. 21.
Die Engellaͤnder haben an denen Oer-
tern, wo die Feld- und Triftgemeinſchaft nicht
mehr ſtatt findet, einen doppelten Weg ihre
Schaafe im Sommer zu unterhalten. Entwe-
der ſchlieſſen ſie ſolche in Hoͤrden ein, die nach
der Staͤrke der Heerde einen Verhaͤltnißmaͤßi-
gen groſſen Raum umſchraͤnken, und laſſen ſie
ſo lange auf einer Stelle, Tag und Nacht wei-
den, bis das Gras oder die daſelbſt angeſaͤe-
ten Futterkraͤuter aufgezehret ſind, alsdenn ſie
dieſe Vermachung auf einen friſchen Fleck wei-
ter fortbringen; oder ſie ſchraͤnken ihre Schaafe
in der Naͤhe einer kuͤnſtlichen Wieſe auf einem
engern Platz beſtaͤndig ein, bringen daſelbſt
Krippen und Raufen an, tragen ihnen das
abgemaͤhete gruͤne Futter allerlei Art, benebſt
denen groſſen Ruͤben (Turneps) vor, und er-
naͤhren auf dieſe Weiſe ſelbige mit dem geſun-
deſten und kraͤftigſten Futter ſo reichlich und
vortheilhaft, daß ſie ihnen das beſte Fleiſch und
die allerſchoͤnſte Wolle liefern. Nur ſelten trei-
ben ſie ſolche aus, wie bei uns geſchiehet, es
muͤſte denn auf einer abgebrachten natuͤrlichen
Wieſe, oder auf einem mit Futterkraͤutern be-
ſaͤeten
C 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |