tet, nicht werth ist. Man verkaufe also in diesem Fall, wenn ein Dorf kein anderes Holz zur Feuerung hat, alljährlich so viel solcher Eichen, als nöthig ist, für alle und jede Eigen- thümer anderes Brennholz zu kaufen, und lasse ihnen die Abgänge für Fuhrlohn u. d. g. sich selbst anrechnen. Sollte dieser Vorschlag nicht nach dem Geschmack der Bauren dieses Dorfs sein, so muß das allgemeine Beste des Landes hier aller Wiederrede ohnerachtet, vor- gezogen werden.
XVII.
Wenn eine Anzahl Eichen niedergeschla- gen werden soll, so muß man jedesmahl die stärksten und ältesten, welche gemeinig- lich sehr dünne stehen, auf einen Platz bei einander nicht weghauen, sondern mit der Wurzel ausgraben, diesen Platz auf eine sichere und wohlfeile Art einhägen, und darauf junge Eichen wieder erziehen.
Anmerkung. Auf diese Weise wird man nur wenig Bäume wegräumen dürfen, um einen grossen Platz zu überkommen, den man zum Anbau junger Eichen brauchen kann. Die Einhägung desselben, sie geschehe auf was vor Art sie wolle, ist unumgänglich nöthig,
und
tet, nicht werth iſt. Man verkaufe alſo in dieſem Fall, wenn ein Dorf kein anderes Holz zur Feuerung hat, alljaͤhrlich ſo viel ſolcher Eichen, als noͤthig iſt, fuͤr alle und jede Eigen- thuͤmer anderes Brennholz zu kaufen, und laſſe ihnen die Abgaͤnge fuͤr Fuhrlohn u. d. g. ſich ſelbſt anrechnen. Sollte dieſer Vorſchlag nicht nach dem Geſchmack der Bauren dieſes Dorfs ſein, ſo muß das allgemeine Beſte des Landes hier aller Wiederrede ohnerachtet, vor- gezogen werden.
XVII.
Wenn eine Anzahl Eichen niedergeſchla- gen werden ſoll, ſo muß man jedesmahl die ſtaͤrkſten und aͤlteſten, welche gemeinig- lich ſehr duͤnne ſtehen, auf einen Platz bei einander nicht weghauen, ſondern mit der Wurzel ausgraben, dieſen Platz auf eine ſichere und wohlfeile Art einhaͤgen, und darauf junge Eichen wieder erziehen.
Anmerkung. Auf dieſe Weiſe wird man nur wenig Baͤume wegraͤumen duͤrfen, um einen groſſen Platz zu uͤberkommen, den man zum Anbau junger Eichen brauchen kann. Die Einhaͤgung deſſelben, ſie geſchehe auf was vor Art ſie wolle, iſt unumgaͤnglich noͤthig,
und
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tet, nicht werth iſt. Man verkaufe alſo in
dieſem Fall, wenn ein Dorf kein anderes Holz
zur Feuerung hat, alljaͤhrlich ſo viel ſolcher
Eichen, als noͤthig iſt, fuͤr alle und jede Eigen-
thuͤmer anderes Brennholz zu kaufen, und
laſſe ihnen die Abgaͤnge fuͤr Fuhrlohn u. d. g.
ſich ſelbſt anrechnen. Sollte dieſer Vorſchlag
nicht nach dem Geſchmack der Bauren dieſes
Dorfs ſein, ſo muß das allgemeine Beſte des
Landes hier aller Wiederrede ohnerachtet, vor-
gezogen werden.
XVII.
Wenn eine Anzahl Eichen niedergeſchla-
gen werden ſoll, ſo muß man jedesmahl
die ſtaͤrkſten und aͤlteſten, welche gemeinig-
lich ſehr duͤnne ſtehen, auf einen Platz bei
einander nicht weghauen, ſondern mit der
Wurzel ausgraben, dieſen Platz auf eine
ſichere und wohlfeile Art einhaͤgen, und
darauf junge Eichen wieder erziehen.
Anmerkung. Auf dieſe Weiſe wird man
nur wenig Baͤume wegraͤumen duͤrfen, um
einen groſſen Platz zu uͤberkommen, den man
zum Anbau junger Eichen brauchen kann.
Die Einhaͤgung deſſelben, ſie geſchehe auf was
vor Art ſie wolle, iſt unumgaͤnglich noͤthig,
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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/173>, abgerufen am 04.03.2025.
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