II. Weil ein achtzigjähriger Fichtenbaum selbst zum Brennholz alsdenn noch nicht so tauglich ist, als wenn er ein höheres Alter er- reicht hat, indem die Naturkundiger angemerkt haben, daß die Menge der öhligten brennbaren Theile sich nach dem Alter derselben richtet, und nur alsdenn erst ansehnlich wird, wenn nach erlangten völligen Wachsthum sich die Säfte dieses Baums verdicken, und nicht mehr so viel wässerigte Theile in sich fassen.
IV.
Kein Fichtenbaum muß künftig mehr abgehauen, sondern zusamt dem Stamm und den Wurzeln ausgegraben werden.
Anmerkung. 1. Auf diese Weise erhält man einen ansehnlichen Vorrath von Holz mehr, weil der Stamm als der beste Theil des Baums, benebst den Wurzeln stehen bleibt, der nur nach vielen Jahren als halb verrottet, etwas Kiehn gewähret, und also ein ganzer Wald unter der Erde verlohren gehet, auch vieles Holz unnütz in die Späne gehauen wird, wenn man den Baum mit der Axt fället.
2. Weil man sich durch das Ausraden des Baums schon vorarbeitet, um den Boden zum Empfang des Saamens gehörig aufzulockern.
V.Die
K
II. Weil ein achtzigjaͤhriger Fichtenbaum ſelbſt zum Brennholz alsdenn noch nicht ſo tauglich iſt, als wenn er ein hoͤheres Alter er- reicht hat, indem die Naturkundiger angemerkt haben, daß die Menge der oͤhligten brennbaren Theile ſich nach dem Alter derſelben richtet, und nur alsdenn erſt anſehnlich wird, wenn nach erlangten voͤlligen Wachsthum ſich die Saͤfte dieſes Baums verdicken, und nicht mehr ſo viel waͤſſerigte Theile in ſich faſſen.
IV.
Kein Fichtenbaum muß kuͤnftig mehr abgehauen, ſondern zuſamt dem Stamm und den Wurzeln ausgegraben werden.
Anmerkung. 1. Auf dieſe Weiſe erhaͤlt man einen anſehnlichen Vorrath von Holz mehr, weil der Stamm als der beſte Theil des Baums, benebſt den Wurzeln ſtehen bleibt, der nur nach vielen Jahren als halb verrottet, etwas Kiehn gewaͤhret, und alſo ein ganzer Wald unter der Erde verlohren gehet, auch vieles Holz unnuͤtz in die Spaͤne gehauen wird, wenn man den Baum mit der Axt faͤllet.
2. Weil man ſich durch das Ausraden des Baums ſchon vorarbeitet, um den Boden zum Empfang des Saamens gehoͤrig aufzulockern.
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II. Weil ein achtzigjaͤhriger Fichtenbaum
ſelbſt zum Brennholz alsdenn noch nicht ſo
tauglich iſt, als wenn er ein hoͤheres Alter er-
reicht hat, indem die Naturkundiger angemerkt
haben, daß die Menge der oͤhligten brennbaren
Theile ſich nach dem Alter derſelben richtet, und
nur alsdenn erſt anſehnlich wird, wenn nach
erlangten voͤlligen Wachsthum ſich die Saͤfte
dieſes Baums verdicken, und nicht mehr ſo viel
waͤſſerigte Theile in ſich faſſen.
IV.
Kein Fichtenbaum muß kuͤnftig mehr
abgehauen, ſondern zuſamt dem Stamm
und den Wurzeln ausgegraben werden.
Anmerkung. 1. Auf dieſe Weiſe erhaͤlt
man einen anſehnlichen Vorrath von Holz mehr,
weil der Stamm als der beſte Theil des Baums,
benebſt den Wurzeln ſtehen bleibt, der nur nach
vielen Jahren als halb verrottet, etwas Kiehn
gewaͤhret, und alſo ein ganzer Wald unter der
Erde verlohren gehet, auch vieles Holz unnuͤtz
in die Spaͤne gehauen wird, wenn man den
Baum mit der Axt faͤllet.
2. Weil man ſich durch das Ausraden des
Baums ſchon vorarbeitet, um den Boden zum
Empfang des Saamens gehoͤrig aufzulockern.
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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/163>, abgerufen am 04.03.2025.
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