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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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Der historische Theil
wegt wird, als ein Stein, welchen man in die
Luft wirft; die erhaltende, wodurch sich eine
Sache bestrebt, mit der andern vereinigt zu
bleiben, z. E. ein Stein, welcher durch seine
Schwere aus der Luft zurücke fällt; die aus-
treibende, wenn ein Körper durch die unsicht-
bare Kraft des andern von ihm weggestossen
wird; die schallende oder klingende; die wär-
mende und leuchtende. Alle diese Kräfte und
Ausflüße hat er, vermittelst einer Schwefel-
kugel, gezeiget, die er in dem 15ten Hauptstü-
cke erkläret. Er hat eine gläserne hole Ku-
gel, welche so groß wie der Kopf eines Kin-
des gewesen, mit klein gestoßnem Schwefel ge-
füllet, und ihn in derselben am Feuer schmel-
zen lassen. Nachdem der geschmolzene Schwe-
fel kalt geworden: so hat er die gläserne Ku-
gel zerschlagen; und die dichte Schwefelkugel
an ihren beyden Polen, in welchen er zween
Zapfen befestiget, zwischen zwoen Säulen auf-
gehenkt, und an den einen Zapfen, welcher
durch die eine Säule durchgegangen, eine
Kurbel gemacht. Wenn er nun damit die

Kugel

Der hiſtoriſche Theil
wegt wird, als ein Stein, welchen man in die
Luft wirft; die erhaltende, wodurch ſich eine
Sache beſtrebt, mit der andern vereinigt zu
bleiben, z. E. ein Stein, welcher durch ſeine
Schwere aus der Luft zuruͤcke faͤllt; die aus-
treibende, wenn ein Koͤrper durch die unſicht-
bare Kraft des andern von ihm weggeſtoſſen
wird; die ſchallende oder klingende; die waͤr-
mende und leuchtende. Alle dieſe Kraͤfte und
Ausfluͤße hat er, vermittelſt einer Schwefel-
kugel, gezeiget, die er in dem 15ten Hauptſtuͤ-
cke erklaͤret. Er hat eine glaͤſerne hole Ku-
gel, welche ſo groß wie der Kopf eines Kin-
des geweſen, mit klein geſtoßnem Schwefel ge-
fuͤllet, und ihn in derſelben am Feuer ſchmel-
zen laſſen. Nachdem der geſchmolzene Schwe-
fel kalt geworden: ſo hat er die glaͤſerne Ku-
gel zerſchlagen; und die dichte Schwefelkugel
an ihren beyden Polen, in welchen er zween
Zapfen befeſtiget, zwiſchen zwoen Saͤulen auf-
gehenkt, und an den einen Zapfen, welcher
durch die eine Saͤule durchgegangen, eine
Kurbel gemacht. Wenn er nun damit die

Kugel
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[6/0038] Der hiſtoriſche Theil wegt wird, als ein Stein, welchen man in die Luft wirft; die erhaltende, wodurch ſich eine Sache beſtrebt, mit der andern vereinigt zu bleiben, z. E. ein Stein, welcher durch ſeine Schwere aus der Luft zuruͤcke faͤllt; die aus- treibende, wenn ein Koͤrper durch die unſicht- bare Kraft des andern von ihm weggeſtoſſen wird; die ſchallende oder klingende; die waͤr- mende und leuchtende. Alle dieſe Kraͤfte und Ausfluͤße hat er, vermittelſt einer Schwefel- kugel, gezeiget, die er in dem 15ten Hauptſtuͤ- cke erklaͤret. Er hat eine glaͤſerne hole Ku- gel, welche ſo groß wie der Kopf eines Kin- des geweſen, mit klein geſtoßnem Schwefel ge- fuͤllet, und ihn in derſelben am Feuer ſchmel- zen laſſen. Nachdem der geſchmolzene Schwe- fel kalt geworden: ſo hat er die glaͤſerne Ku- gel zerſchlagen; und die dichte Schwefelkugel an ihren beyden Polen, in welchen er zween Zapfen befeſtiget, zwiſchen zwoen Saͤulen auf- gehenkt, und an den einen Zapfen, welcher durch die eine Saͤule durchgegangen, eine Kurbel gemacht. Wenn er nun damit die Kugel

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/38>, abgerufen am 26.04.2024.