Dergestalt hat man zwo Arten des electrischen Lichts. Das eine bestehet in einem bloßen Leuchten, das andere in Funken. Das erstere entspringet auf zweyerley Art, entwe- der von selbst, oder durch Annäherung eines Körpers. Die Funken hingegen kommen nie- mals von selbst zum Vorscheine. An einigen Körpern, als Glase, Porcelane, Holze, verur- sachet das Licht der erstern Art zugleich ein Geräusche und Prasseln, als wenn Haare ver- senget würden.
§. 66.
Unter diejenigen Körper, an wel- chen sich electrische Funken erregen lassen, sind alle Metalle, die Haut und das Fleisch der Menschen, und lebendigen und todten Thiere, Feuersteine, Kreide, Diamanten, Qvecksilber, Spiritus vini, Wasser, Eßig, Milch, Käse, Butter zu rechnen. Es sind aber die Funken von verschiedener Stärke. Die heftigsten ent- springen an den Metallen und Menschen. Die electrischen Funken eines Feuersteines sind nicht stärker, als die Funken der Butter, oder der Milch, oder des Wassers.
§. 67.
D
von der Electricitaͤt.
§. 65.
Dergeſtalt hat man zwo Arten des electriſchen Lichts. Das eine beſtehet in einem bloßen Leuchten, das andere in Funken. Das erſtere entſpringet auf zweyerley Art, entwe- der von ſelbſt, oder durch Annaͤherung eines Koͤrpers. Die Funken hingegen kommen nie- mals von ſelbſt zum Vorſcheine. An einigen Koͤrpern, als Glaſe, Porcelane, Holze, verur- ſachet das Licht der erſtern Art zugleich ein Geraͤuſche und Praſſeln, als wenn Haare ver- ſenget wuͤrden.
§. 66.
Unter diejenigen Koͤrper, an wel- chen ſich electriſche Funken erregen laſſen, ſind alle Metalle, die Haut und das Fleiſch der Menſchen, und lebendigen und todten Thiere, Feuerſteine, Kreide, Diamanten, Qveckſilber, Spiritus vini, Waſſer, Eßig, Milch, Kaͤſe, Butter zu rechnen. Es ſind aber die Funken von verſchiedener Staͤrke. Die heftigſten ent- ſpringen an den Metallen und Menſchen. Die electriſchen Funken eines Feuerſteines ſind nicht ſtaͤrker, als die Funken der Butter, oder der Milch, oder des Waſſers.
§. 67.
D
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von der Electricitaͤt.
§. 65. Dergeſtalt hat man zwo Arten des
electriſchen Lichts. Das eine beſtehet in einem
bloßen Leuchten, das andere in Funken. Das
erſtere entſpringet auf zweyerley Art, entwe-
der von ſelbſt, oder durch Annaͤherung eines
Koͤrpers. Die Funken hingegen kommen nie-
mals von ſelbſt zum Vorſcheine. An einigen
Koͤrpern, als Glaſe, Porcelane, Holze, verur-
ſachet das Licht der erſtern Art zugleich ein
Geraͤuſche und Praſſeln, als wenn Haare ver-
ſenget wuͤrden.
§. 66. Unter diejenigen Koͤrper, an wel-
chen ſich electriſche Funken erregen laſſen, ſind
alle Metalle, die Haut und das Fleiſch der
Menſchen, und lebendigen und todten Thiere,
Feuerſteine, Kreide, Diamanten, Qveckſilber,
Spiritus vini, Waſſer, Eßig, Milch, Kaͤſe,
Butter zu rechnen. Es ſind aber die Funken
von verſchiedener Staͤrke. Die heftigſten ent-
ſpringen an den Metallen und Menſchen.
Die electriſchen Funken eines Feuerſteines ſind
nicht ſtaͤrker, als die Funken der Butter, oder
der Milch, oder des Waſſers.
§. 67.
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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/81>, abgerufen am 28.02.2025.
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