Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite

Der historische Theil
erregt, welches, wie bereits gedacht worden,
füglich mit Leder geschiehet. Auch gehet es mit
Tuche, mit Leinewand, mit Papiere, mit Holze,
mit Gorks, mit Kreide, mit Bley, Eisen und
andern Metallen an.

§. 21.

Je dünner das Glas an der Ma-
schine, oder die Glasröhre ist, desto geschwin-
der läßt sich die Electricität erregen.

§. 22.

Erwärmt man die Glasröhre, und
reibt sie alsdenn: so zeigt sich die Wirkung
noch geschwinder und stärker.

§. 23.

Mit der bloßen Wärme habe ich
keine Electricität erregen können, ich habe nun
die Glasröhre entweder über glühenden Koh-
len, oder an der Sonne erwärmen mögen.
Diejenigen, welche erzählen, daß sie auch durch
die bloße Wärme Körper electrisiret hätten,
versichern zugleich, daß die Wirkung sehr
schwach gewesen.

§. 24.

Hingegen habe ich zum öftern gefun-
den, daß Schwefelstangen nach vielen Mona-
ten, da sie gegossen worden, mit einer merkli-
chen Electricität in kleine Goldstückchen gewir-

ket,

Der hiſtoriſche Theil
erregt, welches, wie bereits gedacht worden,
fuͤglich mit Leder geſchiehet. Auch gehet es mit
Tuche, mit Leinewand, mit Papiere, mit Holze,
mit Gorks, mit Kreide, mit Bley, Eiſen und
andern Metallen an.

§. 21.

Je duͤnner das Glas an der Ma-
ſchine, oder die Glasroͤhre iſt, deſto geſchwin-
der laͤßt ſich die Electricitaͤt erregen.

§. 22.

Erwaͤrmt man die Glasroͤhre, und
reibt ſie alsdenn: ſo zeigt ſich die Wirkung
noch geſchwinder und ſtaͤrker.

§. 23.

Mit der bloßen Waͤrme habe ich
keine Electricitaͤt erregen koͤnnen, ich habe nun
die Glasroͤhre entweder uͤber gluͤhenden Koh-
len, oder an der Sonne erwaͤrmen moͤgen.
Diejenigen, welche erzaͤhlen, daß ſie auch durch
die bloße Waͤrme Koͤrper electriſiret haͤtten,
verſichern zugleich, daß die Wirkung ſehr
ſchwach geweſen.

§. 24.

Hingegen habe ich zum oͤftern gefun-
den, daß Schwefelſtangen nach vielen Mona-
ten, da ſie gegoſſen worden, mit einer merkli-
chen Electricitaͤt in kleine Goldſtuͤckchen gewir-

ket,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0054" n="22"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der hi&#x017F;tori&#x017F;che Theil</hi></fw><lb/>
erregt, welches, wie bereits gedacht worden,<lb/>
fu&#x0364;glich mit Leder ge&#x017F;chiehet. Auch gehet es mit<lb/>
Tuche, mit Leinewand, mit Papiere, mit Holze,<lb/>
mit Gorks, mit Kreide, mit Bley, Ei&#x017F;en und<lb/>
andern Metallen an.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 21.</head>
              <p>Je du&#x0364;nner das Glas an der Ma-<lb/>
&#x017F;chine, oder die Glasro&#x0364;hre i&#x017F;t, de&#x017F;to ge&#x017F;chwin-<lb/>
der la&#x0364;ßt &#x017F;ich die Electricita&#x0364;t erregen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 22.</head>
              <p>Erwa&#x0364;rmt man die Glasro&#x0364;hre, und<lb/>
reibt &#x017F;ie alsdenn: &#x017F;o zeigt &#x017F;ich die Wirkung<lb/>
noch ge&#x017F;chwinder und &#x017F;ta&#x0364;rker.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 23.</head>
              <p>Mit der bloßen Wa&#x0364;rme habe ich<lb/>
keine Electricita&#x0364;t erregen ko&#x0364;nnen, ich habe nun<lb/>
die Glasro&#x0364;hre entweder u&#x0364;ber glu&#x0364;henden Koh-<lb/>
len, oder an der Sonne erwa&#x0364;rmen mo&#x0364;gen.<lb/>
Diejenigen, welche erza&#x0364;hlen, daß &#x017F;ie auch durch<lb/>
die bloße Wa&#x0364;rme Ko&#x0364;rper electri&#x017F;iret ha&#x0364;tten,<lb/>
ver&#x017F;ichern zugleich, daß die Wirkung &#x017F;ehr<lb/>
&#x017F;chwach gewe&#x017F;en.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 24.</head>
              <p>Hingegen habe ich zum o&#x0364;ftern gefun-<lb/>
den, daß Schwefel&#x017F;tangen nach vielen Mona-<lb/>
ten, da &#x017F;ie gego&#x017F;&#x017F;en worden, mit einer merkli-<lb/>
chen Electricita&#x0364;t in kleine Gold&#x017F;tu&#x0364;ckchen gewir-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ket,</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[22/0054] Der hiſtoriſche Theil erregt, welches, wie bereits gedacht worden, fuͤglich mit Leder geſchiehet. Auch gehet es mit Tuche, mit Leinewand, mit Papiere, mit Holze, mit Gorks, mit Kreide, mit Bley, Eiſen und andern Metallen an. §. 21. Je duͤnner das Glas an der Ma- ſchine, oder die Glasroͤhre iſt, deſto geſchwin- der laͤßt ſich die Electricitaͤt erregen. §. 22. Erwaͤrmt man die Glasroͤhre, und reibt ſie alsdenn: ſo zeigt ſich die Wirkung noch geſchwinder und ſtaͤrker. §. 23. Mit der bloßen Waͤrme habe ich keine Electricitaͤt erregen koͤnnen, ich habe nun die Glasroͤhre entweder uͤber gluͤhenden Koh- len, oder an der Sonne erwaͤrmen moͤgen. Diejenigen, welche erzaͤhlen, daß ſie auch durch die bloße Waͤrme Koͤrper electriſiret haͤtten, verſichern zugleich, daß die Wirkung ſehr ſchwach geweſen. §. 24. Hingegen habe ich zum oͤftern gefun- den, daß Schwefelſtangen nach vielen Mona- ten, da ſie gegoſſen worden, mit einer merkli- chen Electricitaͤt in kleine Goldſtuͤckchen gewir- ket,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/54
Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/54>, abgerufen am 21.12.2024.