Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite

von der Electricität.
mendrückt. Dieses aber ist von den electrischen
Theilen noch nicht bekannt. Man weis viel-
mehr, daß ein ieglicher Theil der beyden elec-
trischen Atmosphären sich zurückzufahren be-
strebt, ehe er den ihm entgegen wirkenden be-
rühret.

§. 191.

Jedoch, wenn man erklären soll,
wie es möglich sey, daß die electrischen Thei-
le dergleichen Bemühung haben, die ich oben
ihre Schwere genennet (§. 152): so lässet sich
solches nicht unfüglich thun, wenn man den
electrischen Theilen eine Elasticität zueignet.

Man stelle sich vor, als wenn alle electri-
sche Theile, die unter dem Electrisiren eine
Linie zusammen ausmachen, dergestalt mit ein-
ander vereiniget wären, wie entweder die Theile
einer Saite, oder einer Spiralfeder. Wenn
eine Saite gedehnet wird: so ist sie bemühet,
sich wieder zusammenzuziehen. Sie wird auch
wirklich verkürzt, so bald man im Spannen
und Dehnen nachläßt. Wenn eine Spiralfeder
zusammengezogen wird: so ist sie hemühet,
wieder aus einander zu schnellen. Sie breitet

sich
J 3

von der Electricitaͤt.
mendruͤckt. Dieſes aber iſt von den electriſchen
Theilen noch nicht bekannt. Man weis viel-
mehr, daß ein ieglicher Theil der beyden elec-
triſchen Atmoſphaͤren ſich zuruͤckzufahren be-
ſtrebt, ehe er den ihm entgegen wirkenden be-
ruͤhret.

§. 191.

Jedoch, wenn man erklaͤren ſoll,
wie es moͤglich ſey, daß die electriſchen Thei-
le dergleichen Bemuͤhung haben, die ich oben
ihre Schwere genennet (§. 152): ſo laͤſſet ſich
ſolches nicht unfuͤglich thun, wenn man den
electriſchen Theilen eine Elaſticitaͤt zueignet.

Man ſtelle ſich vor, als wenn alle electri-
ſche Theile, die unter dem Electriſiren eine
Linie zuſammen ausmachen, dergeſtalt mit ein-
ander vereiniget waͤren, wie entweder die Theile
einer Saite, oder einer Spiralfeder. Wenn
eine Saite gedehnet wird: ſo iſt ſie bemuͤhet,
ſich wieder zuſammenzuziehen. Sie wird auch
wirklich verkuͤrzt, ſo bald man im Spannen
und Dehnen nachlaͤßt. Wenn eine Spiralfeder
zuſammengezogen wird: ſo iſt ſie hemuͤhet,
wieder aus einander zu ſchnellen. Sie breitet

ſich
J 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0165" n="133"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von der Electricita&#x0364;t.</hi></fw><lb/>
mendru&#x0364;ckt. Die&#x017F;es aber i&#x017F;t von den electri&#x017F;chen<lb/>
Theilen noch nicht bekannt. Man weis viel-<lb/>
mehr, daß ein ieglicher Theil der beyden elec-<lb/>
tri&#x017F;chen Atmo&#x017F;pha&#x0364;ren &#x017F;ich zuru&#x0364;ckzufahren be-<lb/>
&#x017F;trebt, ehe er den ihm entgegen wirkenden be-<lb/>
ru&#x0364;hret.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 191.</head><lb/>
              <p>Jedoch, wenn man erkla&#x0364;ren &#x017F;oll,<lb/>
wie es mo&#x0364;glich &#x017F;ey, daß die electri&#x017F;chen Thei-<lb/>
le dergleichen Bemu&#x0364;hung haben, die ich oben<lb/>
ihre Schwere genennet (§. 152): &#x017F;o la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;olches nicht unfu&#x0364;glich thun, wenn man den<lb/>
electri&#x017F;chen Theilen eine Ela&#x017F;ticita&#x0364;t zueignet.</p><lb/>
              <p>Man &#x017F;telle &#x017F;ich vor, als wenn alle electri-<lb/>
&#x017F;che Theile, die unter dem Electri&#x017F;iren eine<lb/>
Linie zu&#x017F;ammen ausmachen, derge&#x017F;talt mit ein-<lb/>
ander vereiniget wa&#x0364;ren, wie entweder die Theile<lb/>
einer Saite, oder einer Spiralfeder. Wenn<lb/>
eine Saite gedehnet wird: &#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie bemu&#x0364;het,<lb/>
&#x017F;ich wieder zu&#x017F;ammenzuziehen. Sie wird auch<lb/>
wirklich verku&#x0364;rzt, &#x017F;o bald man im Spannen<lb/>
und Dehnen nachla&#x0364;ßt. Wenn eine Spiralfeder<lb/>
zu&#x017F;ammengezogen wird: &#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie hemu&#x0364;het,<lb/>
wieder aus einander zu &#x017F;chnellen. Sie breitet<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 3</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ich</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0165] von der Electricitaͤt. mendruͤckt. Dieſes aber iſt von den electriſchen Theilen noch nicht bekannt. Man weis viel- mehr, daß ein ieglicher Theil der beyden elec- triſchen Atmoſphaͤren ſich zuruͤckzufahren be- ſtrebt, ehe er den ihm entgegen wirkenden be- ruͤhret. §. 191. Jedoch, wenn man erklaͤren ſoll, wie es moͤglich ſey, daß die electriſchen Thei- le dergleichen Bemuͤhung haben, die ich oben ihre Schwere genennet (§. 152): ſo laͤſſet ſich ſolches nicht unfuͤglich thun, wenn man den electriſchen Theilen eine Elaſticitaͤt zueignet. Man ſtelle ſich vor, als wenn alle electri- ſche Theile, die unter dem Electriſiren eine Linie zuſammen ausmachen, dergeſtalt mit ein- ander vereiniget waͤren, wie entweder die Theile einer Saite, oder einer Spiralfeder. Wenn eine Saite gedehnet wird: ſo iſt ſie bemuͤhet, ſich wieder zuſammenzuziehen. Sie wird auch wirklich verkuͤrzt, ſo bald man im Spannen und Dehnen nachlaͤßt. Wenn eine Spiralfeder zuſammengezogen wird: ſo iſt ſie hemuͤhet, wieder aus einander zu ſchnellen. Sie breitet ſich J 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/165
Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/165>, abgerufen am 21.12.2024.