Denn durch die Schwere bestrebt er sich gegen den Mittelpunct des Erdbodens. Jn- dem er aber in die electrische Materie, von wel- cher er gestossen wird, zurück wirkt: so kann er den Theil der Kraft, mit welchem er dem Stoße der electrischen Materie widerstehet, nicht zu seiner Schwere anwenden. So groß also seine Gegenwirkung in die electrische Ma- terie ist, so groß ist der Verlust seiner Schwe- re. So stark demnach die electrische Materie in ihn stößt, um so viel wird er leichter.
§. 130.
Wenn zween Körper einander be- rühren, und mit gleichen Kräften gegen ein- ander wirken: so werden sie miteinander ver- einiget, oder hängen zusammen.
§. 131.
Wenn demnach ein Körper an ei- nen electrisirten anfähret: so geschiehet solches deswegen, weil er mit den berührenden Thei- len der electrischen Materie einen Zusammen- hang bekömmt; und die electrische Materie nach denen geraden Linien, nach welchen sie im Electrisiren von der Fläche ihres Körpers weggetrieben worden, an sie zurück fähret.
Der
von der Electricitaͤt.
Denn durch die Schwere beſtrebt er ſich gegen den Mittelpunct des Erdbodens. Jn- dem er aber in die electriſche Materie, von wel- cher er geſtoſſen wird, zuruͤck wirkt: ſo kann er den Theil der Kraft, mit welchem er dem Stoße der electriſchen Materie widerſtehet, nicht zu ſeiner Schwere anwenden. So groß alſo ſeine Gegenwirkung in die electriſche Ma- terie iſt, ſo groß iſt der Verluſt ſeiner Schwe- re. So ſtark demnach die electriſche Materie in ihn ſtoͤßt, um ſo viel wird er leichter.
§. 130.
Wenn zween Koͤrper einander be- ruͤhren, und mit gleichen Kraͤften gegen ein- ander wirken: ſo werden ſie miteinander ver- einiget, oder haͤngen zuſammen.
§. 131.
Wenn demnach ein Koͤrper an ei- nen electriſirten anfaͤhret: ſo geſchiehet ſolches deswegen, weil er mit den beruͤhrenden Thei- len der electriſchen Materie einen Zuſammen- hang bekoͤmmt; und die electriſche Materie nach denen geraden Linien, nach welchen ſie im Electriſiren von der Flaͤche ihres Koͤrpers weggetrieben worden, an ſie zuruͤck faͤhret.
Der
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von der Electricitaͤt.
Denn durch die Schwere beſtrebt er ſich
gegen den Mittelpunct des Erdbodens. Jn-
dem er aber in die electriſche Materie, von wel-
cher er geſtoſſen wird, zuruͤck wirkt: ſo kann
er den Theil der Kraft, mit welchem er dem
Stoße der electriſchen Materie widerſtehet,
nicht zu ſeiner Schwere anwenden. So groß
alſo ſeine Gegenwirkung in die electriſche Ma-
terie iſt, ſo groß iſt der Verluſt ſeiner Schwe-
re. So ſtark demnach die electriſche Materie
in ihn ſtoͤßt, um ſo viel wird er leichter.
§. 130.Wenn zween Koͤrper einander be-
ruͤhren, und mit gleichen Kraͤften gegen ein-
ander wirken: ſo werden ſie miteinander ver-
einiget, oder haͤngen zuſammen.
§. 131.Wenn demnach ein Koͤrper an ei-
nen electriſirten anfaͤhret: ſo geſchiehet ſolches
deswegen, weil er mit den beruͤhrenden Thei-
len der electriſchen Materie einen Zuſammen-
hang bekoͤmmt; und die electriſche Materie
nach denen geraden Linien, nach welchen ſie
im Electriſiren von der Flaͤche ihres Koͤrpers
weggetrieben worden, an ſie zuruͤck faͤhret.
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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/127>, abgerufen am 28.02.2025.
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