Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893.11. TIMHMATA PARECOMENOI. In dem vertrage, durch den die versöhnung zwischen stadt und 1) Lysias wagt bereits 403 auf die confusion beider zehnercollegien zu rechnen.
er sagt von Pheidon 12, 58 airetheis umas diallaxai kai katagagein: das war nur der auftrag der zweiten zehn, wenn auch bei der wahl der ersten viele gehofft haben mochten, dass es zu einer versöhnung käme. um so begreiflicher ist es, dass spätere die zehnercollegien verwechseln. 11. TIMHMATA PARECOMENOI. In dem vertrage, durch den die versöhnung zwischen stadt und 1) Lysias wagt bereits 403 auf die confusion beider zehnercollegien zu rechnen.
er sagt von Pheidon 12, 58 αἱϱεϑεὶς ὑμᾶς διαλλάξαι καὶ καταγαγεῖν: das war nur der auftrag der zweiten zehn, wenn auch bei der wahl der ersten viele gehofft haben mochten, daſs es zu einer versöhnung käme. um so begreiflicher ist es, daſs spätere die zehnercollegien verwechseln. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0227" n="[217]"/> <div n="2"> <head>11.<lb/><hi rendition="#b">TIMHMATA PARECOMENOI.</hi></head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>In dem vertrage, durch den die versöhnung zwischen stadt und<lb/> hafen 403 herbeigeführt ward, sind die Dreiſsig, die zehn (d. h. die ersten,<lb/> zu denen Pheidon, nicht die διαλλακταί, zu denen Rhinon gehörte<note place="foot" n="1)">Lysias wagt bereits 403 auf die confusion beider zehnercollegien zu rechnen.<lb/> er sagt von Pheidon 12, 58 αἱϱεϑεὶς ὑμᾶς διαλλάξαι καὶ καταγαγεῖν: das war nur<lb/> der auftrag der zweiten zehn, wenn auch bei der wahl der ersten viele gehofft<lb/> haben mochten, daſs es zu einer versöhnung käme. um so begreiflicher ist es, daſs<lb/> spätere die zehnercollegien verwechseln.</note>, die<lb/> elf und die zehn im Peiraieus von der amnestie ausgenommen, und auch<lb/> sie nicht, wenn sie rechenschaft ablegen und decharge erhalten. rechen-<lb/> schaft wird abgelegt von den beamten der partei des hafens vor dieser,<lb/> von denen der städter aber nicht vor diesen, sondern vor den τιμήματα<lb/> παϱεχόμενοι. so steht es in dem documente 39, 6. die demokraten<lb/> des hafens sind sieger, hinter ihnen steht die macht der spartanischen<lb/> regierung; sie sind bevorzugt, denn sie nehmen ihren beamten selbst<lb/> die rechenschaft ab. die gegenpartei ist nicht so günstig gestellt; da<lb/> werden die richter aus einer classe genommen, sind also sowol städter aus-,<lb/> wie leute des hafens eingeschlossen. es fragt sich, was heiſst τιμήματα<lb/> παϱέχεσϑαι. oder eigentlich fragt es sich nicht, denn nach ὅπλα παϱέ-<lb/> χεσϑαι, das Drakon und die 400 und Thukydides so oft gebrauchen,<lb/> sind es die welche in der lage sind, die τιμήματα zu leisten, zu prae-<lb/> stiren, und τιμήματα sind die eingeschätzten stufen des einkommens<lb/> seit Solon. also sind die τιμήματα παϱεχόμενοι die steuerfähigen<lb/> bürger, die bürger der drei oberen classen. in der tendenz, der aus-<lb/> schlieſsung des proletariates, deckt sich diese bezeichnung mit der be-<lb/> schränkung der politischen rechte auf die ὅπλα παϱεχόμενοι; aber der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[217]/0227]
11.
TIMHMATA PARECOMENOI.
In dem vertrage, durch den die versöhnung zwischen stadt und
hafen 403 herbeigeführt ward, sind die Dreiſsig, die zehn (d. h. die ersten,
zu denen Pheidon, nicht die διαλλακταί, zu denen Rhinon gehörte 1), die
elf und die zehn im Peiraieus von der amnestie ausgenommen, und auch
sie nicht, wenn sie rechenschaft ablegen und decharge erhalten. rechen-
schaft wird abgelegt von den beamten der partei des hafens vor dieser,
von denen der städter aber nicht vor diesen, sondern vor den τιμήματα
παϱεχόμενοι. so steht es in dem documente 39, 6. die demokraten
des hafens sind sieger, hinter ihnen steht die macht der spartanischen
regierung; sie sind bevorzugt, denn sie nehmen ihren beamten selbst
die rechenschaft ab. die gegenpartei ist nicht so günstig gestellt; da
werden die richter aus einer classe genommen, sind also sowol städter aus-,
wie leute des hafens eingeschlossen. es fragt sich, was heiſst τιμήματα
παϱέχεσϑαι. oder eigentlich fragt es sich nicht, denn nach ὅπλα παϱέ-
χεσϑαι, das Drakon und die 400 und Thukydides so oft gebrauchen,
sind es die welche in der lage sind, die τιμήματα zu leisten, zu prae-
stiren, und τιμήματα sind die eingeschätzten stufen des einkommens
seit Solon. also sind die τιμήματα παϱεχόμενοι die steuerfähigen
bürger, die bürger der drei oberen classen. in der tendenz, der aus-
schlieſsung des proletariates, deckt sich diese bezeichnung mit der be-
schränkung der politischen rechte auf die ὅπλα παϱεχόμενοι; aber der
1) Lysias wagt bereits 403 auf die confusion beider zehnercollegien zu rechnen.
er sagt von Pheidon 12, 58 αἱϱεϑεὶς ὑμᾶς διαλλάξαι καὶ καταγαγεῖν: das war nur
der auftrag der zweiten zehn, wenn auch bei der wahl der ersten viele gehofft
haben mochten, daſs es zu einer versöhnung käme. um so begreiflicher ist es, daſs
spätere die zehnercollegien verwechseln.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |