Wienbarg, Ludolf: Aesthetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet. Hamburg, 1834.Erste Vorlesung. Meine Herren. Sie wollen mir die Ehre ge¬ Wienbarg, ästhet. Feldz. 1
Erſte Vorleſung. Meine Herren. Sie wollen mir die Ehre ge¬ Wienbarg, aͤſthet. Feldz. 1
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Erſte Vorleſung.
Meine Herren. Sie wollen mir die Ehre ge¬
ben, meinen Vortraͤgen uͤber Aeſthetik beizuwoh¬
nen. Ich freue mich uͤber Ihre Zahl und ich
bemerke mit Vergnuͤgen, aber nicht ohne Gefuͤhl
meiner unzulaͤnglichen Kraͤfte und Huͤlfsmittel, die
Theilnahme und Aufmerkſamkeit, womit Sie der
Eroͤffnung dieſer in mehr als einer Hinſicht be¬
denklichen Vortraͤge entgegenſehen. Es iſt zwar
das, was die Seele, das Prinzip der Aeſthetik
ausmacht, naͤmlich das Schoͤne, die Form, die
Geſtalt ſchon im Alterthum von den tiefſinnigſten
Weiſen behandelt worden; allein wie abſtechend
von dieſer Behandlung iſt die heutige Form einer
akademiſchen Disziplin, in welcher die Aeſthetik
ſeit Baumgartens Zeit in Deutſchland aufgetreten
iſt. Selbſt der Name ruͤhrt aus dieſer Zeit her,
Wienbarg, aͤſthet. Feldz. 1
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Zitationshilfe: | Wienbarg, Ludolf: Aesthetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet. Hamburg, 1834, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wienbarg_feldzuege_1834/15>, abgerufen am 22.02.2025. |