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Wieland, Christoph Martin: Oberon. Weimar, 1780.

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Und Leben aufgesezt -- und sieh, in dieser Schöne,
Die Erbin seines throns, und mein geliebtes Weib.
Mit diesem worte fällt von Reziens angesichte
Der schleyer ab, und füllt den Saal mit neuem lichte.

93.
Ein Engel scheint, in seinem himmelsglanz,
(Gemildert nur, damit sie nicht vergehen,)
Vor den Erstaunten dazustehen:
So groß, und doch zugleich so lieblich anzusehen,
Glänzt Rezia, in ihrem myrtenkranz
Und silbernen gewand. Die Königin der Feen
Schmiegt ungesehen sich an ihre Freundin an,
Und alle Herzen sind ihr plözlich unterthan.
94.
Der Kayser steigt vom Thron, heist freundlich sie willkommen
An seinem Hof. Die Fürsten drängen sich
Um Hüon her, umarmen brüderlich
Den edeln jungen Mann, der glorreich heimgekommen
Von einem solchen zug. Es stirbt der alte groll
In Karlmanns brust. Er schüttelt liebevoll
Des Helden hand, und spricht: Nie fehl' es unserm Reiche
An einem Fürstensohn, der dir an Tugend gleiche!


Druckfehler.

Vierter Gesang. Stanze 22. Vers 1. leset: gesogen
anstatt gesehen.



Und Leben aufgeſezt — und ſieh, in dieſer Schoͤne,
Die Erbin ſeines throns, und mein geliebtes Weib.
Mit dieſem worte faͤllt von Reziens angeſichte
Der ſchleyer ab, und fuͤllt den Saal mit neuem lichte.

93.
Ein Engel ſcheint, in ſeinem himmelsglanz,
(Gemildert nur, damit ſie nicht vergehen,)
Vor den Erſtaunten dazuſtehen:
So groß, und doch zugleich ſo lieblich anzuſehen,
Glaͤnzt Rezia, in ihrem myrtenkranz
Und ſilbernen gewand. Die Koͤnigin der Feen
Schmiegt ungeſehen ſich an ihre Freundin an,
Und alle Herzen ſind ihr ploͤzlich unterthan.
94.
Der Kayſer ſteigt vom Thron, heiſt freundlich ſie willkommen
An ſeinem Hof. Die Fuͤrſten draͤngen ſich
Um Huͤon her, umarmen bruͤderlich
Den edeln jungen Mann, der glorreich heimgekommen
Von einem ſolchen zug. Es ſtirbt der alte groll
In Karlmanns bruſt. Er ſchuͤttelt liebevoll
Des Helden hand, und ſpricht: Nie fehl' es unſerm Reiche
An einem Fuͤrſtenſohn, der dir an Tugend gleiche!


Druckfehler.

Vierter Geſang. Stanze 22. Vers 1. leſet: geſogen
anſtatt geſehen.



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[0318] Und Leben aufgeſezt — und ſieh, in dieſer Schoͤne, Die Erbin ſeines throns, und mein geliebtes Weib. Mit dieſem worte faͤllt von Reziens angeſichte Der ſchleyer ab, und fuͤllt den Saal mit neuem lichte. 93. Ein Engel ſcheint, in ſeinem himmelsglanz, (Gemildert nur, damit ſie nicht vergehen,) Vor den Erſtaunten dazuſtehen: So groß, und doch zugleich ſo lieblich anzuſehen, Glaͤnzt Rezia, in ihrem myrtenkranz Und ſilbernen gewand. Die Koͤnigin der Feen Schmiegt ungeſehen ſich an ihre Freundin an, Und alle Herzen ſind ihr ploͤzlich unterthan. 94. Der Kayſer ſteigt vom Thron, heiſt freundlich ſie willkommen An ſeinem Hof. Die Fuͤrſten draͤngen ſich Um Huͤon her, umarmen bruͤderlich Den edeln jungen Mann, der glorreich heimgekommen Von einem ſolchen zug. Es ſtirbt der alte groll In Karlmanns bruſt. Er ſchuͤttelt liebevoll Des Helden hand, und ſpricht: Nie fehl' es unſerm Reiche An einem Fuͤrſtenſohn, der dir an Tugend gleiche! Druckfehler. Vierter Geſang. Stanze 22. Vers 1. leſet: geſogen anſtatt geſehen.

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Zitationshilfe: Wieland, Christoph Martin: Oberon. Weimar, 1780, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wieland_oberon_1780/318>, abgerufen am 21.11.2024.