Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].folgt er dem Rufe. Und in der Kaserne ist er Nirgends in der Welt ist der Gehorsam so Auch fleißig und treu ist der christliche II. Aber nicht minder treu ist der christ- folgt er dem Rufe. Und in der Kaserne ist er Nirgends in der Welt ist der Gehorsam so Auch fleißig und treu ist der christliche II. Aber nicht minder treu ist der christ- <TEI> <text> <body> <div n="6"> <div n="1"> <p><pb facs="#f0053" xml:id="W544R3_001_1901_pb0047_0001" n="47"/> folgt er dem Rufe. Und in der Kaserne ist er<lb/> bemüht, <hi rendition="#g">folgsam</hi>, <hi rendition="#g">fleißig</hi> und <hi rendition="#g">treu</hi> zu sein.</p> <p>Nirgends in der Welt ist der Gehorsam so<lb/> streng und pünktlich wie beim Soldaten. Der Ge-<lb/> horsam im Kloster ist dagegen Kinderspiel. Aber<lb/> der christliche Soldat gehorcht aus Liebe zu Gott;<lb/> er sieht in seinem Vorgesetzten den von Gott ihm<lb/> gegebenen Obern. Ganz anders freilich der Un-<lb/> gläubige: Er unterwirft sich nur mit heimlicher<lb/> Wut, mit stillen Flüchen und Verwünschungen.<lb/> Kann sich das Vaterland in der Stunde der Ge-<lb/> fahr auf solche Leute verlassen?</p> <p>Auch <hi rendition="#g">fleißig</hi> und <hi rendition="#g">treu</hi> ist der christliche<lb/> Soldat. In der Arbeit sieht er seine Pflicht-<lb/> erfüllung, seine Bestimmung, eingedenk des Wortes:<lb/><q>„Der Mensch ist zur Arbeit geboren, wie der Vogel<lb/> zum Fluge.“</q> Seiner Fahne bleibt er treu, treu<lb/> bis in den Tod. So hat er es geschworen, und<lb/> den Fahneneid bricht er nicht. <q>„<hi rendition="#aq">Dulce et de-<lb/> corum est, pro patria mori</hi>.“</q> <q>„Süß und ruhm-<lb/> voll ist's, für's Vaterland zu sterben,“</q> sagten schon<lb/> die alten Römer.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">II.</head><lb/> <p><hi rendition="#g">Aber nicht minder treu ist der christ-<lb/> liche Soldat auch seinem obersten Herrn</hi>,<lb/><hi rendition="#g">dem König aller Könige, von dem alle Ge-<lb/> walt der Herrschenden kommt</hi>. Darum ver-<lb/> gißt er auch im Soldatenrock nicht die Gebote<lb/> Gottes und der hl. Kirche. Das Leben in der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [47/0053]
folgt er dem Rufe. Und in der Kaserne ist er
bemüht, folgsam, fleißig und treu zu sein.
Nirgends in der Welt ist der Gehorsam so
streng und pünktlich wie beim Soldaten. Der Ge-
horsam im Kloster ist dagegen Kinderspiel. Aber
der christliche Soldat gehorcht aus Liebe zu Gott;
er sieht in seinem Vorgesetzten den von Gott ihm
gegebenen Obern. Ganz anders freilich der Un-
gläubige: Er unterwirft sich nur mit heimlicher
Wut, mit stillen Flüchen und Verwünschungen.
Kann sich das Vaterland in der Stunde der Ge-
fahr auf solche Leute verlassen?
Auch fleißig und treu ist der christliche
Soldat. In der Arbeit sieht er seine Pflicht-
erfüllung, seine Bestimmung, eingedenk des Wortes:
„Der Mensch ist zur Arbeit geboren, wie der Vogel
zum Fluge.“ Seiner Fahne bleibt er treu, treu
bis in den Tod. So hat er es geschworen, und
den Fahneneid bricht er nicht. „Dulce et de-
corum est, pro patria mori.“ „Süß und ruhm-
voll ist's, für's Vaterland zu sterben,“ sagten schon
die alten Römer.
II.
Aber nicht minder treu ist der christ-
liche Soldat auch seinem obersten Herrn,
dem König aller Könige, von dem alle Ge-
walt der Herrschenden kommt. Darum ver-
gißt er auch im Soldatenrock nicht die Gebote
Gottes und der hl. Kirche. Das Leben in der
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