Werner, Abraham Gottlob: Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dresden, 1787.der verschiedenen Gebirgsarten. unordentliches Ansehn, und die meisten ihrer Berge eine kegelförmige, zu-weilen in der Mitte wieder eingesunkene Gestalt. Besonders karakteri- stisch für sie aber sind die ganz, oder doch zum Theil noch auf ihnen vor- handenen trichterförmigen Schlünde (Kraters). Wenn sie noch gangbar sind, so giebt sie der aus ihnen beständig herausgehende Rauch oder Flam- me bald zu erkennen. Wenn sie hingegen kalt stehen, und wohl gar ver- altet sind, so kann man sie, -- die allemal der Ursprungsort der um sie her- umliegenden vulkanischen Gebirgsmassen sind, -- doch bald finden, wenn man auf die Lage und Verflächung der vulkanischen Gebirgsarten achtet, die einem allemal nach diesen immer höher gelegenen Oertern hinweißt. Die zusammengefallenen Vulkane enthalten oft innerhalb des Umkreises ihres Einsturzes kleine Seen. §. 32. 2.) Pseudovulkanische Gebirgsarten. Pseudovulkanische Gebirgsarten sind, erstens Lavaähnliche Erdschlacken, nischen ll) Ich selbst besitze ein dergleichen Stück Porzellan-Jaspis, mit sehr deutlichen
Abdrücken von Schafgarbe u. Schilf, das von Planitz bey Zwickau seyn soll. der verſchiedenen Gebirgsarten. unordentliches Anſehn, und die meiſten ihrer Berge eine kegelfoͤrmige, zu-weilen in der Mitte wieder eingeſunkene Geſtalt. Beſonders karakteri- ſtiſch fuͤr ſie aber ſind die ganz, oder doch zum Theil noch auf ihnen vor- handenen trichterfoͤrmigen Schluͤnde (Kraters). Wenn ſie noch gangbar ſind, ſo giebt ſie der aus ihnen beſtaͤndig herausgehende Rauch oder Flam- me bald zu erkennen. Wenn ſie hingegen kalt ſtehen, und wohl gar ver- altet ſind, ſo kann man ſie, — die allemal der Urſprungsort der um ſie her- umliegenden vulkaniſchen Gebirgsmaſſen ſind, — doch bald finden, wenn man auf die Lage und Verflaͤchung der vulkaniſchen Gebirgsarten achtet, die einem allemal nach dieſen immer hoͤher gelegenen Oertern hinweißt. Die zuſammengefallenen Vulkane enthalten oft innerhalb des Umkreiſes ihres Einſturzes kleine Seen. §. 32. 2.) Pſeudovulkaniſche Gebirgsarten. Pſeudovulkaniſche Gebirgsarten ſind, erſtens Lavaaͤhnliche Erdſchlacken, niſchen ll) Ich ſelbſt beſitze ein dergleichen Stuͤck Porzellan-Jaſpis, mit ſehr deutlichen
Abdruͤcken von Schafgarbe u. Schilf, das von Planitz bey Zwickau ſeyn ſoll. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0029" n="23"/><fw place="top" type="header">der verſchiedenen Gebirgsarten.</fw><lb/> unordentliches Anſehn, und die meiſten ihrer Berge eine kegelfoͤrmige, zu-<lb/> weilen in der Mitte wieder eingeſunkene Geſtalt. Beſonders karakteri-<lb/> ſtiſch fuͤr ſie aber ſind die ganz, oder doch zum Theil noch auf ihnen vor-<lb/> handenen trichterfoͤrmigen Schluͤnde (Kraters). Wenn ſie noch gangbar<lb/> ſind, ſo giebt ſie der aus ihnen beſtaͤndig herausgehende Rauch oder Flam-<lb/> me bald zu erkennen. Wenn ſie hingegen kalt ſtehen, und wohl gar ver-<lb/> altet ſind, ſo kann man ſie, — die allemal der Urſprungsort der um ſie her-<lb/> umliegenden vulkaniſchen Gebirgsmaſſen ſind, — doch bald finden, wenn<lb/> man auf die Lage und Verflaͤchung der vulkaniſchen Gebirgsarten achtet,<lb/> die einem allemal nach dieſen immer hoͤher gelegenen Oertern hinweißt.<lb/> Die zuſammengefallenen Vulkane enthalten oft innerhalb des Umkreiſes<lb/> ihres Einſturzes kleine Seen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 32.<lb/></head> <head>2.) Pſeudovulkaniſche Gebirgsarten.</head><lb/> <p>Pſeudovulkaniſche Gebirgsarten ſind, erſtens Lavaaͤhnliche Erdſchlacken,<lb/> meiſt von ſchwarzer, auch wohl rother Farbe und großblaſigem Anſehn, dann<lb/> der Porzellan-Jaſpis, von mancherley Farben, und (von der Austrocknung<lb/> oder Brennung her,) von aufgeriſſenen oder geborſtenen Anſehn, und allerley<lb/> halbgebrannte Thone. Da dieſe Gebirge, durch Erdbraͤnde umgewandel-<lb/> te Floͤtz- und zwar wohl jederzeit Steinkohlen-Floͤtzgebirge ſind, in ſoferne<lb/> Steinkohlenlager die Materie zu ſolchen Braͤnden hergegeben haben: ſo ha-<lb/> ben ſolche auch noch ziemlich die regelmaͤßige Floͤtz- oder Lagerartige Struktur,<lb/> die dieſen Floͤtzgebirgen vorher eigen war. Man findet ſogar in einigen<lb/> Porzellan-Jaſpiſſen noch Kraͤuter-Abdruͤcke, die da beweiſen: daß ſelbige<lb/> vor ihrer Umwandlung Schieferthon waren, der, wie bekannt, aͤußerſt<lb/> gewoͤhnlich dergleichen Kraͤuter-Abdruͤcke enthaͤlt. <note place="foot" n="ll)">Ich ſelbſt beſitze ein dergleichen Stuͤck Porzellan-Jaſpis, mit ſehr deutlichen<lb/> Abdruͤcken von Schafgarbe u. Schilf, das von <placeName>Planitz</placeName> bey <placeName>Zwickau</placeName> ſeyn ſoll.</note> Ein den Pſeudovulka-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">niſchen</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0029]
der verſchiedenen Gebirgsarten.
unordentliches Anſehn, und die meiſten ihrer Berge eine kegelfoͤrmige, zu-
weilen in der Mitte wieder eingeſunkene Geſtalt. Beſonders karakteri-
ſtiſch fuͤr ſie aber ſind die ganz, oder doch zum Theil noch auf ihnen vor-
handenen trichterfoͤrmigen Schluͤnde (Kraters). Wenn ſie noch gangbar
ſind, ſo giebt ſie der aus ihnen beſtaͤndig herausgehende Rauch oder Flam-
me bald zu erkennen. Wenn ſie hingegen kalt ſtehen, und wohl gar ver-
altet ſind, ſo kann man ſie, — die allemal der Urſprungsort der um ſie her-
umliegenden vulkaniſchen Gebirgsmaſſen ſind, — doch bald finden, wenn
man auf die Lage und Verflaͤchung der vulkaniſchen Gebirgsarten achtet,
die einem allemal nach dieſen immer hoͤher gelegenen Oertern hinweißt.
Die zuſammengefallenen Vulkane enthalten oft innerhalb des Umkreiſes
ihres Einſturzes kleine Seen.
§. 32.
2.) Pſeudovulkaniſche Gebirgsarten.
Pſeudovulkaniſche Gebirgsarten ſind, erſtens Lavaaͤhnliche Erdſchlacken,
meiſt von ſchwarzer, auch wohl rother Farbe und großblaſigem Anſehn, dann
der Porzellan-Jaſpis, von mancherley Farben, und (von der Austrocknung
oder Brennung her,) von aufgeriſſenen oder geborſtenen Anſehn, und allerley
halbgebrannte Thone. Da dieſe Gebirge, durch Erdbraͤnde umgewandel-
te Floͤtz- und zwar wohl jederzeit Steinkohlen-Floͤtzgebirge ſind, in ſoferne
Steinkohlenlager die Materie zu ſolchen Braͤnden hergegeben haben: ſo ha-
ben ſolche auch noch ziemlich die regelmaͤßige Floͤtz- oder Lagerartige Struktur,
die dieſen Floͤtzgebirgen vorher eigen war. Man findet ſogar in einigen
Porzellan-Jaſpiſſen noch Kraͤuter-Abdruͤcke, die da beweiſen: daß ſelbige
vor ihrer Umwandlung Schieferthon waren, der, wie bekannt, aͤußerſt
gewoͤhnlich dergleichen Kraͤuter-Abdruͤcke enthaͤlt. ll) Ein den Pſeudovulka-
niſchen
ll) Ich ſelbſt beſitze ein dergleichen Stuͤck Porzellan-Jaſpis, mit ſehr deutlichen
Abdruͤcken von Schafgarbe u. Schilf, das von Planitz bey Zwickau ſeyn ſoll.
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