Werner, Abraham Gottlob: Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dresden, 1787.Kurze Klassifikation und Beschreibung §. 25. 6.) Gips-Flötzarten. Sie bestehen aus Flötzen von verschiedenerley Gipsarten, als dichten, §. 26. 7.) Eisenthon-Flötzarten. Die Thonartige-Eisenstein-Flötze wechseln insgemein mit Thon- und §. 27. Es scheint fast, daß auch die Galmei-Flötze, in welchen der Galmei mit bey k) Die Abwesenheit der Versteinerungen im Gipssteine rührt daher: daß
sich in dem Wasser, woraus er sich niederschlug, keine Thiere und Pflan- zen, wegen der ihnen ganz zuwiderseyenden darinnen enthaltenen Vi- triolsäure, aufhalten konnten. Man sehe hierüber meine Uebersetzung der Kronstedtischen Mineralogie, 1. Bs. 1 Th. Seite 86. nach. Kurze Klaſſifikation und Beſchreibung §. 25. 6.) Gips-Floͤtzarten. Sie beſtehen aus Floͤtzen von verſchiedenerley Gipsarten, als dichten, §. 26. 7.) Eiſenthon-Floͤtzarten. Die Thonartige-Eiſenſtein-Floͤtze wechſeln insgemein mit Thon- und §. 27. Es ſcheint faſt, daß auch die Galmei-Floͤtze, in welchen der Galmei mit bey k) Die Abweſenheit der Verſteinerungen im Gipsſteine ruͤhrt daher: daß
ſich in dem Waſſer, woraus er ſich niederſchlug, keine Thiere und Pflan- zen, wegen der ihnen ganz zuwiderſeyenden darinnen enthaltenen Vi- triolſaͤure, aufhalten konnten. Man ſehe hieruͤber meine Ueberſetzung der Kronſtedtiſchen Mineralogie, 1. Bs. 1 Th. Seite 86. nach. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0026" n="20"/> <fw place="top" type="header">Kurze Klaſſifikation und Beſchreibung</fw><lb/> <div n="4"> <head>§. 25.<lb/></head> <head>6.) Gips-Floͤtzarten.</head><lb/> <p>Sie beſtehen aus Floͤtzen von verſchiedenerley Gipsarten, als dichten,<lb/> blaͤttrigen und faſerigen Gips, und Fraueneiß, die hier die karakteriſirende<lb/> Gebirgsart ausmachen, und zuweilen mit Kalk, auch Sandſtein, Mergel,<lb/> und ſchwachen Thonfloͤtzen abwechſeln. Sie ſind faſt ganz frey von Ver-<lb/> ſteinerungen, <note place="foot" n="k)">Die Abweſenheit der Verſteinerungen im Gipsſteine ruͤhrt daher: daß<lb/> ſich in dem Waſſer, woraus er ſich niederſchlug, keine Thiere und Pflan-<lb/> zen, wegen der ihnen ganz zuwiderſeyenden darinnen enthaltenen Vi-<lb/> triolſaͤure, aufhalten konnten. Man ſehe hieruͤber meine Ueberſetzung<lb/> der Kronſtedtiſchen Mineralogie, 1. <hi rendition="#fr">Bs.</hi> 1 <hi rendition="#fr">Th.</hi> Seite 86. nach.</note> und auch von Metallen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 26.<lb/></head> <head>7.) Eiſenthon-Floͤtzarten.</head><lb/> <p>Die Thonartige-Eiſenſtein-Floͤtze wechſeln insgemein mit Thon- und<lb/> Brandſchiefer-Floͤtzen ab. Dieſe Art Floͤtzgebirge koͤmmt zu <placeName>Wehrau</placeName> in<lb/> der <placeName>Oberlauſiz</placeName>, bey <placeName>Tarnowitz</placeName> in <placeName>Oberſchleſien</placeName>, bey <placeName>Konskie</placeName>, <placeName>Samſonow</placeName><lb/> und andern Orten in <placeName>Pohlen</placeName>, in verſchiedenen Gegenden der <placeName>Kaiſerlichen<lb/> Niederlande</placeName> und angraͤnzenden Laͤnder, und zu <placeName>Colbroockdale</placeName> und mehrern<lb/> Orten in <placeName>England</placeName> vor.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 27.</head><lb/> <p>Es ſcheint faſt, daß auch die Galmei-Floͤtze, in welchen der Galmei mit<lb/> Bleyglanz bricht, eine eigene Gattung Floͤtzgebirge ausmachen, wo ſie nicht<lb/> etwa zu einer der vorhergehenden Gattungen gehoͤren. Dergleichen Floͤtz-<lb/> gebirge kommen in dem <placeName>Crakauer Gebirge</placeName> in <placeName>Pohlen</placeName> bey <placeName>Olkuſz</placeName>, <placeName>Boles-<lb/> law</placeName>, <placeName>Ligota</placeName>, u. a. Orten, desgleichen in dem Gebirge des <placeName>Ardennerwaldes</placeName><lb/> <fw place="bottom" type="catch">bey</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0026]
Kurze Klaſſifikation und Beſchreibung
§. 25.
6.) Gips-Floͤtzarten.
Sie beſtehen aus Floͤtzen von verſchiedenerley Gipsarten, als dichten,
blaͤttrigen und faſerigen Gips, und Fraueneiß, die hier die karakteriſirende
Gebirgsart ausmachen, und zuweilen mit Kalk, auch Sandſtein, Mergel,
und ſchwachen Thonfloͤtzen abwechſeln. Sie ſind faſt ganz frey von Ver-
ſteinerungen, k) und auch von Metallen.
§. 26.
7.) Eiſenthon-Floͤtzarten.
Die Thonartige-Eiſenſtein-Floͤtze wechſeln insgemein mit Thon- und
Brandſchiefer-Floͤtzen ab. Dieſe Art Floͤtzgebirge koͤmmt zu Wehrau in
der Oberlauſiz, bey Tarnowitz in Oberſchleſien, bey Konskie, Samſonow
und andern Orten in Pohlen, in verſchiedenen Gegenden der Kaiſerlichen
Niederlande und angraͤnzenden Laͤnder, und zu Colbroockdale und mehrern
Orten in England vor.
§. 27.
Es ſcheint faſt, daß auch die Galmei-Floͤtze, in welchen der Galmei mit
Bleyglanz bricht, eine eigene Gattung Floͤtzgebirge ausmachen, wo ſie nicht
etwa zu einer der vorhergehenden Gattungen gehoͤren. Dergleichen Floͤtz-
gebirge kommen in dem Crakauer Gebirge in Pohlen bey Olkuſz, Boles-
law, Ligota, u. a. Orten, desgleichen in dem Gebirge des Ardennerwaldes
bey
k) Die Abweſenheit der Verſteinerungen im Gipsſteine ruͤhrt daher: daß
ſich in dem Waſſer, woraus er ſich niederſchlug, keine Thiere und Pflan-
zen, wegen der ihnen ganz zuwiderſeyenden darinnen enthaltenen Vi-
triolſaͤure, aufhalten konnten. Man ſehe hieruͤber meine Ueberſetzung
der Kronſtedtiſchen Mineralogie, 1. Bs. 1 Th. Seite 86. nach.
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