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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.

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chen exfoliirte, es blieb aber Anchylose und
Steifheit des ganzen Daumens zurück.

II.

Nagelschmidin H., eine gesunde, starke
Person von 49 Jahren, wurde am 4ten July
1815 bey Gelegenheit eines Streits ihrer Ge-
sellen von einem derselben stark in den Dau-
men gebissen. Die Wunde blutete wenig
und verursachte keine Schmerzen; die Frau
verband sie mit Oel. Zehen Tage nachher
entstand nach einer vorausgegangenen Erkäl-
tung Trismus, Steifigkeit des Genicks mit Zu-
rückgezogenwerden des Kopfs, bey welchen
Erscheinungen ärztliche Hülfe gesucht wurde.
Da die Frau sehr pletorisch war, so wurden
12 Unzen Blut gelassen; es wurde ihr eine
Potio Riveri mit Laud liq. Syd. und Inf. Valer.
und alle zwey Stunden gr. 1 Calomel gege-
ben, besänftigende Kataplasmen aufgelegt, und
2 Drachmen ung. Neop. in den Arm einge-
rieben; Bäder unterblieben, weil die Kranke
eine Abneigung dagegen hatte. Am 7ten Tage
trat Salivalion ein, wesswegen täglich nur
noch 2 Dosen Calomel gegeben wurden; das
Opiat wurde fortgesetzt. Nachdem die Sali-
vation 6 Tage gedauert hatte, und sich die
Zufälle auffallend vermindert hatten, wurde
das Calomel und die Frictionen weggelasse.

chen exfoliirte, es blieb aber Anchylose und
Steifheit des ganzen Daumens zurück.

II.

Nagelschmidin H., eine gesunde, starke
Person von 49 Jahren, wurde am 4ten July
1815 bey Gelegenheit eines Streits ihrer Ge-
sellen von einem derselben stark in den Dau-
men gebissen. Die Wunde blutete wenig
und verursachte keine Schmerzen; die Frau
verband sie mit Oel. Zehen Tage nachher
entstand nach einer vorausgegangenen Erkäl-
tung Trismus, Steifigkeit des Genicks mit Zu-
rückgezogenwerden des Kopfs, bey welchen
Erscheinungen ärztliche Hülfe gesucht wurde.
Da die Frau sehr pletorisch war, so wurden
12 Unzen Blut gelassen; es wurde ihr eine
Potio Riveri mit Laud liq. Syd. und Inf. Valer.
und alle zwey Stunden gr. 1 Calomel gege-
ben, besänftigende Kataplasmen aufgelegt, und
2 Drachmen ung. Neop. in den Arm einge-
rieben; Bäder unterblieben, weil die Kranke
eine Abneigung dagegen hatte. Am 7ten Tage
trat Salivalion ein, wesswegen täglich nur
noch 2 Dosen Calomel gegeben wurden; das
Opiat wurde fortgesetzt. Nachdem die Sali-
vation 6 Tage gedauert hatte, und sich die
Zufälle auffallend vermindert hatten, wurde
das Calomel und die Frictionen weggelasse.

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[87/0097] chen exfoliirte, es blieb aber Anchylose und Steifheit des ganzen Daumens zurück. II. Nagelschmidin H., eine gesunde, starke Person von 49 Jahren, wurde am 4ten July 1815 bey Gelegenheit eines Streits ihrer Ge- sellen von einem derselben stark in den Dau- men gebissen. Die Wunde blutete wenig und verursachte keine Schmerzen; die Frau verband sie mit Oel. Zehen Tage nachher entstand nach einer vorausgegangenen Erkäl- tung Trismus, Steifigkeit des Genicks mit Zu- rückgezogenwerden des Kopfs, bey welchen Erscheinungen ärztliche Hülfe gesucht wurde. Da die Frau sehr pletorisch war, so wurden 12 Unzen Blut gelassen; es wurde ihr eine Potio Riveri mit Laud liq. Syd. und Inf. Valer. und alle zwey Stunden gr. 1 Calomel gege- ben, besänftigende Kataplasmen aufgelegt, und 2 Drachmen ung. Neop. in den Arm einge- rieben; Bäder unterblieben, weil die Kranke eine Abneigung dagegen hatte. Am 7ten Tage trat Salivalion ein, wesswegen täglich nur noch 2 Dosen Calomel gegeben wurden; das Opiat wurde fortgesetzt. Nachdem die Sali- vation 6 Tage gedauert hatte, und sich die Zufälle auffallend vermindert hatten, wurde das Calomel und die Frictionen weggelasse.

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Zitationshilfe: Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/97>, abgerufen am 21.11.2024.