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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Der Haupt-Rebelle
wil ich zu frieden seyn/ wenn ich irgend zu einem
Kammer-Mägden möchte gebraucht werden. Doch
wer kömt da? es heist mit mir: auf die Seite/ wenn
vornehme Leute kommen.
Fünffter Handlung
Anderer Aufftrit.
Roccella, Celinde.
Cel. So hat mein geliebter Hertzog in solchen
Unglücke geschwebet?

Rocc. Ja wohl mein gebietendes Fräulein/ ich
habe eine Probe ausgestanden/ darbey mir die
Bitterkeit des Todes ziemlich tieff auff der Zun-
gen gelegen hat.

Cel. Ich dancke dem Himmel/ daß die Furcht
mit einem betrieglichen Schatten gespielet hat.

Rocc. Mein Leben war in meinen Gedancken
schon verlohren: doch der Zwang die angenehme
Celinde nicht mehr zu sehen/ machte mir unruhige
Gedancken.

Cel. Ach das unschuldige Frauen-Zimmer muß
allzeit die Klage über sich nehmen/ als wenn sie den
Männern das Unglücke verdoppelten.

Rocc. Warum leget meine Gebieterin die Re-
de so ungnädig aus? ich wolte sagen/ daß mir die-
ses Andencken eine Lust zum Leben erwecket hätte.
Cel.
Der Haupt-Rebelle
wil ich zu frieden ſeyn/ wenn ich irgend zu einem
Kammer-Maͤgden moͤchte gebraucht werden. Doch
wer koͤmt da? es heiſt mit mir: auf die Seite/ wenn
vornehme Leute kommen.
Fuͤnffter Handlung
Anderer Aufftrit.
Roccella, Celinde.
Cel. So hat mein geliebter Hertzog in ſolchen
Ungluͤcke geſchwebet?

Rocc. Ja wohl mein gebietendes Fraͤulein/ ich
habe eine Probe ausgeſtanden/ darbey mir die
Bitterkeit des Todes ziemlich tieff auff der Zun-
gen gelegen hat.

Cel. Ich dancke dem Himmel/ daß die Furcht
mit einem betrieglichen Schatten geſpielet hat.

Rocc. Mein Leben war in meinen Gedancken
ſchon verlohren: doch der Zwang die angenehme
Celinde nicht mehr zu ſehen/ machte mir unruhige
Gedancken.

Cel. Ach das unſchuldige Frauen-Zimmer muß
allzeit die Klage uͤber ſich nehmen/ als wenn ſie den
Maͤnnern das Ungluͤcke verdoppelten.

Rocc. Warum leget meine Gebieterin die Re-
de ſo ungnaͤdig aus? ich wolte ſagen/ daß mir die-
ſes Andencken eine Luſt zum Leben erwecket haͤtte.
Cel.
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[192/0533] Der Haupt-Rebelle wil ich zu frieden ſeyn/ wenn ich irgend zu einem Kammer-Maͤgden moͤchte gebraucht werden. Doch wer koͤmt da? es heiſt mit mir: auf die Seite/ wenn vornehme Leute kommen. Fuͤnffter Handlung Anderer Aufftrit. Roccella, Celinde. Cel. So hat mein geliebter Hertzog in ſolchen Ungluͤcke geſchwebet? Rocc. Ja wohl mein gebietendes Fraͤulein/ ich habe eine Probe ausgeſtanden/ darbey mir die Bitterkeit des Todes ziemlich tieff auff der Zun- gen gelegen hat. Cel. Ich dancke dem Himmel/ daß die Furcht mit einem betrieglichen Schatten geſpielet hat. Rocc. Mein Leben war in meinen Gedancken ſchon verlohren: doch der Zwang die angenehme Celinde nicht mehr zu ſehen/ machte mir unruhige Gedancken. Cel. Ach das unſchuldige Frauen-Zimmer muß allzeit die Klage uͤber ſich nehmen/ als wenn ſie den Maͤnnern das Ungluͤcke verdoppelten. Rocc. Warum leget meine Gebieterin die Re- de ſo ungnaͤdig aus? ich wolte ſagen/ daß mir die- ſes Andencken eine Luſt zum Leben erwecket haͤtte. Cel.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/533>, abgerufen am 13.11.2024.