Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
MASANIELLO.
Buff. Wir müssen uns nach dem Wetter in der
Stadt richten: So lange als keine Boßheit da ge-
strafft wird/ so lange wird niemand der Bauern
halben eine grosse Richter-Banck bauen lassen.

Lurc. Auf die Weise wil ich mit machen.
Polt. Und ich wil dem Spiele zusehn/ wie mirs
gefällt.

Buff. Gebt mir die Hände/ und sagt mir zu/ daß
wir für einen Mann stehen wollen/ der erste Kerl
der uns begegnet/ der soll uns das heutige Gelach
bezahlen.
Andrer Handlung
Funffzehnder Aufftrit.
Die Vorigen und Allegro im Reise-
Rocke.
Alleg. Ich habe des Stadt-Lebens gar über-
drüßig. Und wenn ich vor eine Speckseite solche
Schmertzen in der Achsel erdulden soll/ so werd
ich eine Gelegenheit auf dem Lande suchen/ da ich
des Tages ein Gerichte Rebhüner und Forellen
verdienen kan.

Buff. Siehstu den reisenden Herren da?
Lurc. Es ist gewiß ein reicher Kauffmann.
Polt. Ich spreche/ er ist eines Edelmannes Die-
ner/ der die Edelgesteine auf das Dorff hinaus tra-
gen soll.
Buff.
G g 4
MASANIELLO.
Buff. Wir muͤſſen uns nach dem Wetter in der
Stadt richten: So lange als keine Boßheit da ge-
ſtrafft wird/ ſo lange wird niemand der Bauern
halben eine groſſe Richter-Banck bauen laſſen.

Lurc. Auf die Weiſe wil ich mit machen.
Polt. Und ich wil dem Spiele zuſehn/ wie mirs
gefaͤllt.

Buff. Gebt mir die Haͤnde/ und ſagt mir zu/ daß
wir fuͤr einen Mann ſtehen wollen/ der erſte Kerl
der uns begegnet/ der ſoll uns das heutige Gelach
bezahlen.
Andrer Handlung
Funffzehnder Aufftrit.
Die Vorigen und Allegro im Reiſe-
Rocke.
Alleg. Ich habe des Stadt-Lebens gar uͤber-
druͤßig. Und wenn ich vor eine Speckſeite ſolche
Schmertzen in der Achſel erdulden ſoll/ ſo werd
ich eine Gelegenheit auf dem Lande ſuchen/ da ich
des Tages ein Gerichte Rebhuͤner und Forellen
verdienen kan.

Buff. Siehſtu den reiſenden Herren da?
Lurc. Es iſt gewiß ein reicher Kauffmann.
Polt. Ich ſpreche/ er iſt eines Edelmannes Die-
ner/ der die Edelgeſteine auf das Dorff hinaus tra-
gen ſoll.
Buff.
G g 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0444" n="103"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">MASANIELLO.</hi> </hi> </fw><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Buff.</hi> </speaker>
              <p>Wir mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en uns nach dem Wetter in der<lb/>
Stadt richten: So lange als keine Boßheit da ge-<lb/>
&#x017F;trafft wird/ &#x017F;o lange wird niemand der Bauern<lb/>
halben eine gro&#x017F;&#x017F;e Richter-Banck bauen la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lurc.</hi> </speaker>
              <p>Auf die Wei&#x017F;e wil ich mit machen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Polt.</hi> </speaker>
              <p>Und ich wil dem Spiele zu&#x017F;ehn/ wie mirs<lb/>
gefa&#x0364;llt.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Buff.</hi> </speaker>
              <p>Gebt mir die Ha&#x0364;nde/ und &#x017F;agt mir zu/ daß<lb/>
wir fu&#x0364;r einen Mann &#x017F;tehen wollen/ der er&#x017F;te Kerl<lb/>
der uns begegnet/ der &#x017F;oll uns das heutige Gelach<lb/>
bezahlen.</p>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">A</hi>ndrer <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Funffzehnder Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Die Vorigen und</hi> <hi rendition="#aq">Allegro</hi> <hi rendition="#fr">im Rei&#x017F;e-<lb/>
Rocke.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Alleg.</hi> </speaker>
              <p>Ich habe des Stadt-Lebens gar u&#x0364;ber-<lb/>
dru&#x0364;ßig. Und wenn ich vor eine Speck&#x017F;eite &#x017F;olche<lb/>
Schmertzen in der Ach&#x017F;el erdulden &#x017F;oll/ &#x017F;o werd<lb/>
ich eine Gelegenheit auf dem Lande &#x017F;uchen/ da ich<lb/>
des Tages ein Gerichte Rebhu&#x0364;ner und Forellen<lb/>
verdienen kan.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Buff.</hi> </speaker>
              <p>Sieh&#x017F;tu den rei&#x017F;enden Herren da?</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lurc.</hi> </speaker>
              <p>Es i&#x017F;t gewiß ein reicher Kauffmann.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Polt.</hi> </speaker>
              <p>Ich &#x017F;preche/ er i&#x017F;t eines Edelmannes Die-<lb/>
ner/ der die Edelge&#x017F;teine auf das Dorff hinaus tra-<lb/>
gen &#x017F;oll.</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">G g 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Buff.</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[103/0444] MASANIELLO. Buff. Wir muͤſſen uns nach dem Wetter in der Stadt richten: So lange als keine Boßheit da ge- ſtrafft wird/ ſo lange wird niemand der Bauern halben eine groſſe Richter-Banck bauen laſſen. Lurc. Auf die Weiſe wil ich mit machen. Polt. Und ich wil dem Spiele zuſehn/ wie mirs gefaͤllt. Buff. Gebt mir die Haͤnde/ und ſagt mir zu/ daß wir fuͤr einen Mann ſtehen wollen/ der erſte Kerl der uns begegnet/ der ſoll uns das heutige Gelach bezahlen. Andrer Handlung Funffzehnder Aufftrit. Die Vorigen und Allegro im Reiſe- Rocke. Alleg. Ich habe des Stadt-Lebens gar uͤber- druͤßig. Und wenn ich vor eine Speckſeite ſolche Schmertzen in der Achſel erdulden ſoll/ ſo werd ich eine Gelegenheit auf dem Lande ſuchen/ da ich des Tages ein Gerichte Rebhuͤner und Forellen verdienen kan. Buff. Siehſtu den reiſenden Herren da? Lurc. Es iſt gewiß ein reicher Kauffmann. Polt. Ich ſpreche/ er iſt eines Edelmannes Die- ner/ der die Edelgeſteine auf das Dorff hinaus tra- gen ſoll. Buff. G g 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/444
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/444>, abgerufen am 13.11.2024.