Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Heyrath. Lab. So entdecke mir doch dein Anliegen. Has. Freylich wil ich es entdecken. Da komt ein verlauffener Schaff-Knecht/ und vettert sich bey andern jungen Streichern ein/ daß er in meine Stelle kommen/ mein Ampt haben/ und die In- spection über die grünen Lorber-Käse haben solle. Ist daß nun recht/ daß ein Vater bey lebendigen Leibe die alten Diener von den Kindern schim- pfen läst. Lab. Es ist nicht anders/ du bist vexieret wor- den. Dort komt Jacob/ mit dem wil ich deinet we- gen schon richtig werden. Has. (Ad Spectatores.) Er weist mich gar an den rechten. Wer keinmal fressen und sauffen wolte/ der wäre vor Herr Jock- sen ein guter Cammerad. Erster Handlung Siebender Aufftrit. Laban, Jacob, Haso. Lab. Woher mein Jacob/ wie steht es auf dem Felde? Jac. Ich hoffe allewol mein Herr. Lab. Doch hier ist ein ehrlicher Diener/ dem auf dem Felde kein Stecken gerade stehet. Jac. Er wird sich gewiß in den Schaff-Käsen ver- B 2
Heyrath. Lab. So entdecke mir doch dein Anliegen. Haſ. Freylich wil ich es entdecken. Da komt ein verlauffener Schaff-Knecht/ und vettert ſich bey andern jungen Streichern ein/ daß er in meine Stelle kommen/ mein Ampt haben/ und die In- ſpection uͤber die gruͤnen Lorber-Kaͤſe haben ſolle. Iſt daß nun recht/ daß ein Vater bey lebendigen Leibe die alten Diener von den Kindern ſchim- pfen laͤſt. Lab. Es iſt nicht anders/ du biſt vexieret wor- den. Dort komt Jacob/ mit dem wil ich deinet we- gen ſchon richtig werden. Haſ. (Ad Spectatores.) Er weiſt mich gar an den rechten. Wer keinmal freſſen und ſauffen wolte/ der waͤre vor Herr Jock- ſen ein guter Cammerad. Erſter Handlung Siebender Aufftrit. Laban, Jacob, Haſo. Lab. Woher mein Jacob/ wie ſteht es auf dem Felde? Jac. Ich hoffe allewol mein Herr. Lab. Doch hier iſt ein ehrlicher Diener/ dem auf dem Felde kein Stecken gerade ſtehet. Jac. Er wird ſich gewiß in den Schaff-Kaͤſen ver- B 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0040" n="19"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Heyrath.</hi> </fw><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </speaker> <p>So entdecke mir doch dein Anliegen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Haſ.</hi> </speaker> <p>Freylich wil ich es entdecken. Da komt<lb/> ein verlauffener Schaff-Knecht/ und vettert ſich bey<lb/> andern jungen Streichern ein/ daß er in meine<lb/> Stelle kommen/ mein Ampt haben/ und die <hi rendition="#aq">In-<lb/> ſpection</hi> uͤber die gruͤnen Lorber-Kaͤſe haben ſolle.<lb/> Iſt daß nun recht/ daß ein Vater bey lebendigen<lb/> Leibe die alten Diener von den Kindern ſchim-<lb/> pfen laͤſt.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </speaker> <p>Es iſt nicht anders/ du biſt vexieret wor-<lb/> den. Dort komt Jacob/ mit dem wil ich deinet we-<lb/> gen ſchon richtig werden.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Haſ.</hi> </speaker> <stage>(<hi rendition="#aq">Ad Spectatores.</hi>)</stage><lb/> <p>Er weiſt mich gar an den rechten. Wer keinmal<lb/> freſſen und ſauffen wolte/ der waͤre vor Herr Jock-<lb/> ſen ein guter Cammerad.</p> </sp> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>rſter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Siebender Aufftrit.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Laban, Jacob, Haſo.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </speaker> <p>Woher mein Jacob/ wie ſteht es auf dem<lb/> Felde?</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Jac.</hi> </speaker> <p>Ich hoffe allewol mein Herr.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </speaker> <p>Doch hier iſt ein ehrlicher Diener/ dem auf<lb/> dem Felde kein Stecken gerade ſtehet.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Jac.</hi> </speaker> <p>Er wird ſich gewiß in den Schaff-Kaͤſen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [19/0040]
Heyrath.
Lab. So entdecke mir doch dein Anliegen.
Haſ. Freylich wil ich es entdecken. Da komt
ein verlauffener Schaff-Knecht/ und vettert ſich bey
andern jungen Streichern ein/ daß er in meine
Stelle kommen/ mein Ampt haben/ und die In-
ſpection uͤber die gruͤnen Lorber-Kaͤſe haben ſolle.
Iſt daß nun recht/ daß ein Vater bey lebendigen
Leibe die alten Diener von den Kindern ſchim-
pfen laͤſt.
Lab. Es iſt nicht anders/ du biſt vexieret wor-
den. Dort komt Jacob/ mit dem wil ich deinet we-
gen ſchon richtig werden.
Haſ. (Ad Spectatores.)
Er weiſt mich gar an den rechten. Wer keinmal
freſſen und ſauffen wolte/ der waͤre vor Herr Jock-
ſen ein guter Cammerad.
Erſter Handlung
Siebender Aufftrit.
Laban, Jacob, Haſo.
Lab. Woher mein Jacob/ wie ſteht es auf dem
Felde?
Jac. Ich hoffe allewol mein Herr.
Lab. Doch hier iſt ein ehrlicher Diener/ dem auf
dem Felde kein Stecken gerade ſtehet.
Jac. Er wird ſich gewiß in den Schaff-Kaͤſen
ver-
B 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |