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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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MASANIELLO.
Erster Handlung
Vierzehnder Aufftrit.
Masaniello, Geonino, Matthaeo, Vitale
samt etlichen Bürgern.
Mas. Wo sind nun die verzagten Neapolitaner,
welche meine Worte bißher in Zweifel gezogen
haben? ist es nicht so weit kommen/ daß der Kö-
nigliche Pallast vor unser Macht erzittern muß.
Doch jhr Brüder/ das Spiel ist angefangen/ wo-
fern es nicht ausgeführt wird/ so haben wir nichts
als eine doppelte Dienstbarkeit zugewarten.

Geon. Es ist nicht genug/ daß sie die Abschaf-
fung des Mehl-Zolls gewilliget/ weil doch die Wor-
te auff Schrauben gesetzet werden/ die man leichte
wieder umstossen kan. Caroli V. Privilegia müs-
sen uns überantwortet werden/ damit wir also
nach deren Inhalt die Sache in den alten Stand
wiederum versetzen können.

Mas. So müssen wir dem Vice-Roy auf den Leib
gehen/ weil wir noch seiner mächtig sind.

Vit. Ich habe Nachricht/ daß der Vice-Roy sei-
ner Gemahlin auf das Castel hat folgen wollen.
Allein die Brücke ist schon aufgezogen gewesen/ und
also hat er seine Retirade zu der Lorentz Kirche ge-
nommen.

Mas. Er muß auf dem Wege angehalten wer-
den/ wil er nicht mit guten/ so zwinget jhn mit blos-
sen
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MASANIELLO.
Erſter Handlung
Vierzehnder Aufftrit.
Maſaniello, Geonino, Matthæo, Vitale
ſamt etlichen Buͤrgern.
Maſ. Wo ſind nun die verzagten Neapolitaner,
welche meine Worte bißher in Zweifel gezogen
haben? iſt es nicht ſo weit kommen/ daß der Koͤ-
nigliche Pallaſt vor unſer Macht erzittern muß.
Doch jhr Bruͤder/ das Spiel iſt angefangen/ wo-
fern es nicht ausgefuͤhrt wird/ ſo haben wir nichts
als eine doppelte Dienſtbarkeit zugewarten.

Geon. Es iſt nicht genug/ daß ſie die Abſchaf-
fung des Mehl-Zolls gewilliget/ weil doch die Wor-
te auff Schrauben geſetzet werden/ die man leichte
wieder umſtoſſen kan. Caroli V. Privilegia muͤſ-
ſen uns uͤberantwortet werden/ damit wir alſo
nach deren Inhalt die Sache in den alten Stand
wiederum verſetzen koͤnnen.

Maſ. So muͤſſen wir dem Vice-Roy auf den Leib
gehen/ weil wir noch ſeiner maͤchtig ſind.

Vit. Ich habe Nachricht/ daß der Vice-Roy ſei-
ner Gemahlin auf das Caſtel hat folgen wollen.
Allein die Bruͤcke iſt ſchon aufgezogen geweſen/ und
alſo hat er ſeine Retirade zu der Lorentz Kirche ge-
nommen.

Maſ. Er muß auf dem Wege angehalten wer-
den/ wil er nicht mit guten/ ſo zwinget jhn mit bloſ-
ſen
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[39/0380] MASANIELLO. Erſter Handlung Vierzehnder Aufftrit. Maſaniello, Geonino, Matthæo, Vitale ſamt etlichen Buͤrgern. Maſ. Wo ſind nun die verzagten Neapolitaner, welche meine Worte bißher in Zweifel gezogen haben? iſt es nicht ſo weit kommen/ daß der Koͤ- nigliche Pallaſt vor unſer Macht erzittern muß. Doch jhr Bruͤder/ das Spiel iſt angefangen/ wo- fern es nicht ausgefuͤhrt wird/ ſo haben wir nichts als eine doppelte Dienſtbarkeit zugewarten. Geon. Es iſt nicht genug/ daß ſie die Abſchaf- fung des Mehl-Zolls gewilliget/ weil doch die Wor- te auff Schrauben geſetzet werden/ die man leichte wieder umſtoſſen kan. Caroli V. Privilegia muͤſ- ſen uns uͤberantwortet werden/ damit wir alſo nach deren Inhalt die Sache in den alten Stand wiederum verſetzen koͤnnen. Maſ. So muͤſſen wir dem Vice-Roy auf den Leib gehen/ weil wir noch ſeiner maͤchtig ſind. Vit. Ich habe Nachricht/ daß der Vice-Roy ſei- ner Gemahlin auf das Caſtel hat folgen wollen. Allein die Bruͤcke iſt ſchon aufgezogen geweſen/ und alſo hat er ſeine Retirade zu der Lorentz Kirche ge- nommen. Maſ. Er muß auf dem Wege angehalten wer- den/ wil er nicht mit guten/ ſo zwinget jhn mit bloſ- ſen C c 4

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/380>, abgerufen am 21.11.2024.