Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Jacobs über mich ausschütten/ was ich verdienet habe/wenn ich nur bey dem Rechte bleibe/ daß ich sein beständiges Eheweib heissen sol. Aber ach = = was sehe? ich meine Schwester neben dem Ehebrecher? Ach nun bin ich aus dem Bette verdrungen. Er wil eine Liebste haben/ die er ansehen darff. O was verhindert mich/ daß ich der unzüchtigen Magd mit den Nägeln/ und mit den Zähnen in das Ge- sichte fahre/ damit dem liederlichen Buhler der Spiegel etwas verderbet wird. Fünffter Handlung Siebzehnder Aufftrit. Lea, Jacob, hernach Rahel und Peninna. Jac. (Kömt heraus gesprungen.) Wo habe ich das Glücke/ daß ich von meiner Ehe- liebsten an diesem Orte besuchet werde? Lea. Und wo komme ich zu dieser Ehre/ daß ich von meinem Eheliebsten also empfangen werde? Jac. Die Schuldigkeit schreibt mir ein solch Gesetze. Lea. (Weinet.) Aber ich weiß nicht/ was mir die Gerechtigkeit vor eine Strafe setzet. Jac.
Jacobs uͤber mich ausſchuͤtten/ was ich verdienet habe/wenn ich nur bey dem Rechte bleibe/ daß ich ſein beſtaͤndiges Eheweib heiſſen ſol. Aber ach = = was ſehe? ich meine Schweſter neben dem Ehebrecher? Ach nun bin ich aus dem Bette verdrungen. Er wil eine Liebſte haben/ die er anſehen darff. O was verhindert mich/ daß ich der unzuͤchtigen Magd mit den Naͤgeln/ und mit den Zaͤhnen in das Ge- ſichte fahre/ damit dem liederlichen Buhler der Spiegel etwas verderbet wird. Fuͤnffter Handlung Siebzehnder Aufftrit. Lea, Jacob, hernach Rahel und Peninna. Jac. (Koͤmt heraus geſprungen.) Wo habe ich das Gluͤcke/ daß ich von meiner Ehe- liebſten an dieſem Orte beſuchet werde? Lea. Und wo komme ich zu dieſer Ehre/ daß ich von meinem Eheliebſten alſo empfangen werde? Jac. Die Schuldigkeit ſchreibt mir ein ſolch Geſetze. Lea. (Weinet.) Aber ich weiß nicht/ was mir die Gerechtigkeit vor eine Strafe ſetzet. Jac.
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Jacobs
uͤber mich ausſchuͤtten/ was ich verdienet habe/
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beſtaͤndiges Eheweib heiſſen ſol. Aber ach = = was
ſehe? ich meine Schweſter neben dem Ehebrecher?
Ach nun bin ich aus dem Bette verdrungen. Er
wil eine Liebſte haben/ die er anſehen darff. O was
verhindert mich/ daß ich der unzuͤchtigen Magd
mit den Naͤgeln/ und mit den Zaͤhnen in das Ge-
ſichte fahre/ damit dem liederlichen Buhler der
Spiegel etwas verderbet wird.
Fuͤnffter Handlung
Siebzehnder Aufftrit.
Lea, Jacob, hernach Rahel und
Peninna.
Jac. (Koͤmt heraus geſprungen.)
Wo habe ich das Gluͤcke/ daß ich von meiner Ehe-
liebſten an dieſem Orte beſuchet werde?
Lea. Und wo komme ich zu dieſer Ehre/ daß ich
von meinem Eheliebſten alſo empfangen werde?
Jac. Die Schuldigkeit ſchreibt mir ein ſolch
Geſetze.
Lea. (Weinet.)
Aber ich weiß nicht/ was mir die Gerechtigkeit vor
eine Strafe ſetzet.
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/239>, abgerufen am 03.03.2025. |