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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Heyrath.
Rah. Was sie betrüglich gewonnen hat/ das
wird sie durch einen neuen Betrug ungerne ver-
spielen wollen.

Jac. Lea sol nichts darbey verspielen.
Rah. So werde ich nichts gewinnen.
Jac. Hier ist ein grüner Platz/ giebt sie mir die
Ehre/ daß sie bey mir sitzen wil/ so wird sie ein wun-
derbahres Geheimnis erfahren.

Rah. Mein Jacob/ seine Bitte ist mein Befehl.
(Sie gehen ab.)
Fünffter Handlung
Sechzehnder Aufftrit.
Lea.

Nun befinde ich was rechtschaffene Eltern bey
jhrer Kinder-Zucht offtmahls vor ein heimliches
Absehen haben. Ich war offtmahls unwillig/ wenn
die Woche an mich kam/ daß ich die Schafe zur
Träncke begleiten muste: Doch wäre ich nicht bey
der Gewohnheit erhalten worden/ so hätten mich
die Beine schweriich biß in diesen Wald getragen.
Und ich besorge noch immer/ ich werde wol einen
weiten Weg vor mir haben/ weil ich von allen Leu-
ten noch so weit entfernet bin. Ich suche/ und weiß
nicht was/ ich verlange eine Person/ die mir nichts
als Beleidigung schuldig ist. Wiewol sie mag

über
O 5
Heyrath.
Rah. Was ſie betruͤglich gewonnen hat/ das
wird ſie durch einen neuen Betrug ungerne ver-
ſpielen wollen.

Jac. Lea ſol nichts darbey verſpielen.
Rah. So werde ich nichts gewinnen.
Jac. Hier iſt ein gruͤner Platz/ giebt ſie mir die
Ehre/ daß ſie bey mir ſitzen wil/ ſo wird ſie ein wun-
derbahres Geheimnis erfahren.

Rah. Mein Jacob/ ſeine Bitte iſt mein Befehl.
(Sie gehen ab.)
Fuͤnffter Handlung
Sechzehnder Aufftrit.
Lea.

Nun befinde ich was rechtſchaffene Eltern bey
jhrer Kinder-Zucht offtmahls vor ein heimliches
Abſehen haben. Ich war offtmahls unwillig/ wenn
die Woche an mich kam/ daß ich die Schafe zur
Traͤncke begleiten muſte: Doch waͤre ich nicht bey
der Gewohnheit erhalten worden/ ſo haͤtten mich
die Beine ſchweriich biß in dieſen Wald getragen.
Und ich beſorge noch immer/ ich werde wol einen
weiten Weg vor mir haben/ weil ich von allen Leu-
ten noch ſo weit entfernet bin. Ich ſuche/ und weiß
nicht was/ ich verlange eine Perſon/ die mir nichts
als Beleidigung ſchuldig iſt. Wiewol ſie mag

uͤber
O 5
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[217/0238] Heyrath. Rah. Was ſie betruͤglich gewonnen hat/ das wird ſie durch einen neuen Betrug ungerne ver- ſpielen wollen. Jac. Lea ſol nichts darbey verſpielen. Rah. So werde ich nichts gewinnen. Jac. Hier iſt ein gruͤner Platz/ giebt ſie mir die Ehre/ daß ſie bey mir ſitzen wil/ ſo wird ſie ein wun- derbahres Geheimnis erfahren. Rah. Mein Jacob/ ſeine Bitte iſt mein Befehl. (Sie gehen ab.) Fuͤnffter Handlung Sechzehnder Aufftrit. Lea. Nun befinde ich was rechtſchaffene Eltern bey jhrer Kinder-Zucht offtmahls vor ein heimliches Abſehen haben. Ich war offtmahls unwillig/ wenn die Woche an mich kam/ daß ich die Schafe zur Traͤncke begleiten muſte: Doch waͤre ich nicht bey der Gewohnheit erhalten worden/ ſo haͤtten mich die Beine ſchweriich biß in dieſen Wald getragen. Und ich beſorge noch immer/ ich werde wol einen weiten Weg vor mir haben/ weil ich von allen Leu- ten noch ſo weit entfernet bin. Ich ſuche/ und weiß nicht was/ ich verlange eine Perſon/ die mir nichts als Beleidigung ſchuldig iſt. Wiewol ſie mag uͤber O 5

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/238>, abgerufen am 30.12.2024.