Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Heyrath. Fünffter Handlung Erster Aufftrit. Lea, Darkon. Dark. Das meiste wird überstanden seyn. Wenn ich eine Jungfer wäre/ so fragte ich nichts darnach ob es gleich etwas wunderlich durch einander gien- ge/ wenn ich nur darüber einer Mann bekäme. Lea. Ein Mann kan sich besser trösten/ als ein schwaches Weibes-Bild: und darzu/ so bin ich noch ungewiß/ ob ich den Mann behalten werde. Dark. Es hat nichts zubedeuten. Wer sich mit mit einem solchen Bande nur einmahl an die Jungfer binden läst/ der muß sie wohl zur Frau behalten. Lea. Ich höre aber einen andern Vogel singen/ daß mich Jacob wieder verstossen wil. Dar. Der Fremdlig ist auch der Kerl darnach/ daß er die vornehme Freundschafft in dem Schim- pfe lassen solte. Lea. So wollen wir noch das beste hoffen. Dar. Und so wil ich jhr als einem neubackenen Weibgen tausendfaches Glücke/ und noch tausend- mahl so viel Kindes-Kinder wünschen. Lea. Er bleibt bey se:ner Schertzhafften Ge- wohnheit: ich wolte wünschen/ daß mir das Glück zu dergleichen Lustigkeit besser geneigt wäre. Dark. M 4
Heyrath. Fuͤnffter Handlung Erſter Aufftrit. Lea, Darkon. Dark. Das meiſte wird uͤberſtanden ſeyn. Wenn ich eine Jungfer waͤre/ ſo fragte ich nichts darnach ob es gleich etwas wunderlich durch einander gien- ge/ wenn ich nur daruͤber einer Mann bekaͤme. Lea. Ein Mann kan ſich beſſer troͤſten/ als ein ſchwaches Weibes-Bild: und darzu/ ſo bin ich noch ungewiß/ ob ich den Mann behalten werde. Dark. Es hat nichts zubedeuten. Wer ſich mit mit einem ſolchen Bande nur einmahl an die Jungfer binden laͤſt/ der muß ſie wohl zur Frau behalten. Lea. Ich hoͤre aber einen andern Vogel ſingen/ daß mich Jacob wieder verſtoſſen wil. Dar. Der Fremdlig iſt auch der Kerl darnach/ daß er die vornehme Freundſchafft in dem Schim- pfe laſſen ſolte. Lea. So wollen wir noch das beſte hoffen. Dar. Und ſo wil ich jhr als einem neubackenen Weibgen tauſendfaches Gluͤcke/ und noch tauſend- mahl ſo viel Kindes-Kinder wuͤnſchen. Lea. Er bleibt bey ſe:ner Schertzhafften Ge- wohnheit: ich wolte wuͤnſchen/ daß mir das Gluͤck zu dergleichen Luſtigkeit beſſer geneigt waͤre. Dark. M 4
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Heyrath.
Fuͤnffter Handlung
Erſter Aufftrit.
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Dark. Das meiſte wird uͤberſtanden ſeyn. Wenn
ich eine Jungfer waͤre/ ſo fragte ich nichts darnach
ob es gleich etwas wunderlich durch einander gien-
ge/ wenn ich nur daruͤber einer Mann bekaͤme.
Lea. Ein Mann kan ſich beſſer troͤſten/ als ein
ſchwaches Weibes-Bild: und darzu/ ſo bin ich noch
ungewiß/ ob ich den Mann behalten werde.
Dark. Es hat nichts zubedeuten. Wer ſich mit
mit einem ſolchen Bande nur einmahl an die
Jungfer binden laͤſt/ der muß ſie wohl zur Frau
behalten.
Lea. Ich hoͤre aber einen andern Vogel ſingen/
daß mich Jacob wieder verſtoſſen wil.
Dar. Der Fremdlig iſt auch der Kerl darnach/
daß er die vornehme Freundſchafft in dem Schim-
pfe laſſen ſolte.
Lea. So wollen wir noch das beſte hoffen.
Dar. Und ſo wil ich jhr als einem neubackenen
Weibgen tauſendfaches Gluͤcke/ und noch tauſend-
mahl ſo viel Kindes-Kinder wuͤnſchen.
Lea. Er bleibt bey ſe:ner Schertzhafften Ge-
wohnheit: ich wolte wuͤnſchen/ daß mir das Gluͤck
zu dergleichen Luſtigkeit beſſer geneigt waͤre.
Dark.
M 4
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/204>, abgerufen am 22.02.2025. |