Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Heyrath. machen/ welche die Liebe besser ausstudieret haben.(Geht ab.) Rah. Gehet zur guten Stunde. Doch was wil mein Bruder? Vierdter Handlung Neundter Aufftrit. Meres, Rahel. Mer. Siehe da meine Schwester/ du hast die gestrige Hochzeit versäumet/ willstu nicht der heu- tigen Braut-Suppe beywohnen. Rah. Es muß eine schöne Hochzeit gewesen seyn/ da man die rechte Braut in den Garten hinaus vexiret hat. Mer. Meine Schwester/ ich muß bekennen/ der Herr Vater hat sich zu einer wunderlichen Resolu- tion bewegen lassen. Allein ich wil hoffen/ du wirst dich im Ausgange zum höchsten erfreuen/ daß sol- ches geschehen ist. Rah. Der Herr Vater hat seine Tochter ge- schimpft/ was vor Freude daraus entstehen sol/ das- selbe kan ich meinem einfältigen Verstande nach nicht errathen. Mer. Was ists den nun mehr? Jacob ist wol der Freyer darnach/ daß man seinetwegen viel Sor- ge
Heyrath. machen/ welche die Liebe beſſer ausſtudieret haben.(Geht ab.) Rah. Gehet zur guten Stunde. Doch was wil mein Bruder? Vierdter Handlung Neundter Aufftrit. Meres, Rahel. Mer. Siehe da meine Schweſter/ du haſt die geſtrige Hochzeit verſaͤumet/ willſtu nicht der heu- tigen Braut-Suppe beywohnen. Rah. Es muß eine ſchoͤne Hochzeit geweſen ſeyn/ da man die rechte Braut in den Garten hinaus vexiret hat. Mer. Meine Schweſter/ ich muß bekennen/ der Herr Vater hat ſich zu einer wunderlichen Reſolu- tion bewegen laſſen. Allein ich wil hoffen/ du wirſt dich im Ausgange zum hoͤchſten erfreuen/ daß ſol- ches geſchehen iſt. Rah. Der Herr Vater hat ſeine Tochter ge- ſchimpft/ was vor Freude daraus entſtehen ſol/ daſ- ſelbe kan ich meinem einfaͤltigen Verſtande nach nicht errathen. Mer. Was iſts den nun mehr? Jacob iſt wol der Freyer darnach/ daß man ſeinetwegen viel Sor- ge
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Heyrath.
machen/ welche die Liebe beſſer ausſtudieret haben.
(Geht ab.)
Rah. Gehet zur guten Stunde. Doch was wil
mein Bruder?
Vierdter Handlung
Neundter Aufftrit.
Meres, Rahel.
Mer. Siehe da meine Schweſter/ du haſt die
geſtrige Hochzeit verſaͤumet/ willſtu nicht der heu-
tigen Braut-Suppe beywohnen.
Rah. Es muß eine ſchoͤne Hochzeit geweſen ſeyn/
da man die rechte Braut in den Garten hinaus
vexiret hat.
Mer. Meine Schweſter/ ich muß bekennen/ der
Herr Vater hat ſich zu einer wunderlichen Reſolu-
tion bewegen laſſen. Allein ich wil hoffen/ du wirſt
dich im Ausgange zum hoͤchſten erfreuen/ daß ſol-
ches geſchehen iſt.
Rah. Der Herr Vater hat ſeine Tochter ge-
ſchimpft/ was vor Freude daraus entſtehen ſol/ daſ-
ſelbe kan ich meinem einfaͤltigen Verſtande nach
nicht errathen.
Mer. Was iſts den nun mehr? Jacob iſt wol
der Freyer darnach/ daß man ſeinetwegen viel Sor-
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